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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beine, um Sie aufzuspüren.«
    »Treten Sie ein, Margie!« sagte Afir und öffnete eine Schreibtischschublade. Seine Bewegungen waren ohne Hast. Er nahm einen Revolver heraus und richtete die Waffenmündung auf das Girl.
    »He, was soll das bedeuten?« fragte Margie Sullivan. »Legen Sie das Ding aus der Hand!«
    »Kommen Sie näher, und schließen Sie die Tür hinter sich!« befahl Afir.
    Margie Sullivan gehorchte. Sie schaute mich hilflos an. »Ich dachte, ich mache es richtig«, meinte sie zerknirscht. »Es wäre besser gewesen, wenn ich Ihre Dienststelle angerufen hätte, nicht wahr?«
    Ich lächelte ihr zu. »Gewiß, aber zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf! Mr. Afir und sein Boß können nicht jeden aus dem Weg räumen, der ihre Kreise stört.«
    Afir drückte auf einen Knopf, der sich außerhalb meines Blickwinkels unter dem Schreibtisch befand. Seine anschließenden Worte machten mir klar, daß er eine Verbindung mit seinem Boß hergestellt hatte.
    »Bitte kommen«, sagte er. »Bitte kommen.«
    Über uns, in der Zimmerdecke, ertönte der kaum wahrnehmbare Brummlaut einer Verstärkeranlage.
    »Kommen, bitte kommen«, wiederholte Afir. Er ließ uns dabei nicht aus den Augen, erhielt aber keine Antwort.
    Offenbar hatte sein Boß das Haus oder die angeschlossene Zentrale verlassen. Das gab mir Auftrieb. Raoul Afir stand vor einer neuen Situation, die er nicht ohne den Rat oder das Einverständnis seines Bosses zu meistern wagte.
    »Verschränken Sie die Arme im Nacken!« herrschte er erst mich und dann Margie Sullivan an.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als der Aufforderung Folge zu leisten.
    »Hören Sie gut zu, bitte!« sagte Afir. Seine Augen waren schmal geworden. Er sprach sehr leise und bestimmt. »Ich bringe Sie jetzt in den Keller, um neue Weisungen einholen zu können. Wenn Sie unterwegs versuchen sollten, mir Schwierigkeiten zu machen, muß ich auf Sie schießen. Damit würde sich mein Vorhaben gewissermaßen von selbst erledigen. Sie gehen voran, Margie, und Sie, Cotton, halten sich schräg hinter ihr! Die Treppe ist nicht breit genug, um nebeneinander gehen zu können.«
    Wir verließen das Zimmer. Ich hoffte, daß Margie Sullivan sich an Raoul Afirs Worte halten würde. Es gab keinen Zweifel, daß er sie ernst gemeint hatte.
    Über eine Hintertreppe gelangten wir in den Keller, der gleichzeitig als Vorratsraum für das Lokal diente. An hohen Kistenstapeln vorbei lenkte uns Afir in einen kurzen, hellgetünchten Gang, dessen hinteres Ende eine Stahltür bildete. Vorsicht, Hochspannung! stand darauf.
    »Öffnen Sie!« befahl er.
    »Ich bin nicht darauf versessen, mir einen Schlag zu holen«, sagte ich.
    »Das Schild ist überholt«, behauptete Afir. »Es dient nur dem Zweck, Neugierige fernzuhalten.«
    Ich öffnete die Tür, die mit einem klobigen Stahlriegel verschlossen war. Dann knipste ich in dem vor uns liegenden Raum das Licht an. Der Keller war fensterlos und ziemlich niedrig. Er hatte einen betonierten Boden und enthielt keinerlei Einrichtungsgegenstände.
    »Gehen Sie hinein!« kommandierte Afir.
    Ich trat über die Schwelle. Margie Sullivan folgte mir. Afir schloß hinter uns die Tür. Ich hörte, wie er den Stahlriegel vorschob.
    »Was nun?« fragte mich das Girl gespannt.
    Ich preßte das Ohr an die Tür und hörte, wie Afir sich durch den Kellergang entfernte. Ich klopfte mit dem Knöchel gegen den Stahl. Die geringe Resonanz machte mir klar, daß es unmöglich sein würde, an dieser Tür auch nur zu rütteln. Sie saß fugendicht in einem soliden Stahlrahmen.
    »Wir sitzen in der Falle«, stellte ich fest.
    Margie Sullivan lächelte plötzlich. »Seltsam«, meinte sie. »An Ihrer Seite habe ich keine Angst. Sie werden auch dieses Problem lösen, nicht wahr?«
    Ich erwiderte ihr Lächeln. »Ich hoffe, daß sich Ihr Optimismus bestätigt.«
    Mein Lächeln war gekünstelt. Ich hatte inzwischen die kleine Metallplatte in der Kellerdecke bemerkt. Sie war nur wenig größer als meine Handfläche und ließ sich gewiß von außen wie ein Schieber betätigen.
    Einer der Gangster brauchte den Schieber nur zu öffnen und eine Ampulle mit Gift fallen zu lassen, um damit die gleiche Wirkung erzielen zu können, die in manchen Staatsgefängnissen von beamteten Henkern herbeigeführt wird.
    Margie Sullivan und ich befanden uns in einem Raum ganz besonderer Art. Er unterschied sich in Größe, Zweck und Anlage nur wenig von einer Todeszelle.
    ***
    »Die Burschen können doch nicht die ganze Welt

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