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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwa einer Stunde das Girl. Ich stand genau unter dem Schieber. Margie Sullivan lehnte an der Wand.
    Ich schüttelte den Kopf. Mir war es so, als hörte ich über uns Schritte. Kurz darauf glitt der Schieber zurück. Genau in diesem Augenblick wurde mir klar, daß ich etwas Wichtiges vergessen hatte. Es wäre notwendig gewesen, das Licht auszuschalten. Die Öffnung war groß genug, um durch sie von oben hindurchzublicken und das Hemd zu sehen.
    Ich fühlte, wie etwas in das Hemd plumpste. Im nächsten Augenblick schloß sich der Schieber.
    Ich gab Margie ein Zeichen und keilte den Absatz auf die Armbanduhr.
    »Jerry!« schrie das Girl laut. »Was ist das? Was haben die uns reingeworfen?«
    Ich ließ das Hemd behutsam sinken und schlug den Stoff zurück. Tatsächlich, meine Ahnung hatte sich erfüllt. Die Glasampulle hatte die Größe und Gestalt einer kerzenförmigen Glühbirne. Sie war mit einer glasklaren Flüssigkeit gefüllt.
    Ich stieß einen Fluch aus, der für die Gangster bestimmt war, und bettete das Hemd mit seinem tödlichen Inhalt dann vorsichtig auf den Boden.
    Margie Sullivan warf sich in der Mitte des Raumes auf den schmutzigen Boden und begann gekonnt zu stöhnen. Ich ließ sie eine halbe Minute gewähren und hob dann die Hand. Margie Sullivan gestattete sich noch ein sehr überzeugendes Röcheln, dann war sie ruhig.
    Ich ließ mich fallen und war mit der akustischen Wirkung meines Manövers zufrieden. Danach streifte ich die Schuhe ab und kam wieder auf die Beine. Ich war bemüht, dabei keinerlei Geräusche zu verursachen.
    Mir war klar, daß die Gangster eine gewisse Zeit verstreichen lassen mußten, ehe sie es riskieren konnten, einen Keller zu öffnen, von dem sie annahmen, daß er mit tödlichen Giftschwaden gefüllt war, aber schon zehn Minuten später geschah etwas, das mir eine Gänsehaut verursachte.
    Der Schieber öffnete sich zum zweiten Mal.
    Aus, dachte ich. Aus!
    Margie Sullivan lag noch immer auf dem Boden, und ich konnte nicht rasch genug zur Stelle sein, um eine weitere Ampulle abzufangen.
    Offenbar hatten sich die Gangster entschlossen, auf Nummer Sicher zu gehen. Ich bezweifelte nicht, daß schon in der nächsten Sekunde eine weitere Ampulle durch den Schacht fallen würde. Aber ich täuschte mich.
    Statt einer Ampulle tropfte eine weiße, schaumige Flüssigkeit in den Raum. Margie Sullivan schaffte es gerade noch, sich mit einer geschickten Drehung zur Seite zu retten. Sie schaute mich entsetzt an.
    Ich legte einen Finger an die Lippen und gab ihr zu verstehen, daß wir nichts zu befürchten hatten. Die schaumartige Lösung diente offenbar dem Zweck, den Keller zu entgiften und eventuell noch darin verbliebene Gasrückstände zu absorbieren.
    Der Schaum knisterte und brodelte ein wenig. Kurz darauf bedeckte er eine Fläche von etwa anderthalb Quadratmeter und verströmte einen scharfen, aber nicht unangenehmen Geruch. Der Schieber schloß sich.
    Margie Sullivan setzte sich auf. Sie zog die Knie an und legte ihre Arme darum. Ich preßte ein Ohr gegen die Tür. Wir mußten weitere 20 Minuten warten, ehe sich etwas tat und im Kellergang Schritte ertönten.
    Ich stellte erleichtert fest, daß es die Schritte eines einzelnen Mannes waren, und spannte die Muskeln. Der Stahlriegel wurde zur Seite geschoben. Im nächsten Moment schwang die Tür zurück.
    Vor der Schwelle stand Raoul Afir. Er war nur an seinem Anzug und der Krawatte zu erkennen. Vor dem Gesicht trug er eine Gasmaske mit klobigem Spezialfilter.
    Die Maske beeinträchtigte seine Sehfähigkeit und seinen Blickwinkel. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, seine Waffe mitzubringen. Zumindest hielt er sie nicht in der Hand. Er war überzeugt davon, daß das Gift im Keller seine Wirkung getan hatte.
    Mein linker Haken traf seine Magengrube. Er knickte zusammen wie ein gut funktionierendes Scharnier, fand aber noch die Kraft für eine Reflexbewegung.
    Er riß seinen Revolver aus dem Hosenbund. Noch ehe er dazu kam, ihn auf mich anzulegen und abzudrücken, fegte ich ihm die Waffe mit einem genau plazierten Handkantenschlag aus den Fingern.
    Ich war noch immer nicht so fit, wie ich mir das wünschte, und sah mich deshalb gezwungen, eine Serie von Schwingern zu verteilen, die im Ring eine Disqualifikation zur Folge gehabt hätten. Da ich sie austeilte, um zwei Leben zu retten und einen Mörder zu stoppen, empfand ich jedoch keine Skrupel.
    Ich erwischte Afir auf dem Solarplexus. Er ging zu Boden. Ehe er noch so recht begreifen

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