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Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben Sie Ihren Bruder nicht gewarnt? Weshalb haben Sie ihn nicht auf die tödlichen Gefahren hingewiesen, die sich mit dem Schmuggel verbanden? Sie sind mitschuldig an seinem Tod!«
    »Ich weiß«, sagte Afir. »Er dachte, wir stellen Rauschgift her. Wahrscheinlich hat er das Zeug nur deshalb probiert.«
    »Welche Ziele verfolgt Ihre Organisation?«
    »Wir wollen den Tod dieses Landes«, sagte er scharf. Zum erstenmal sah ich in seinen dunklen Augenschächten ein kaltes, fanatisches Glühen.
    »Warum hassen Sie Amerika?«
    »Es tut nichts für die Armen«, sagte er. »Es verachtet Leute meiner Hautfarbe.«
    »Es gibt überall Dummköpfe, die sich besser dünken als andere«, sagte ich. »Was die Armen betrifft, so werden Sie zugeben müssen, daß dieses Land jedem fleißigen Mann eine Chance bietet vorwärtszukommen.«
    »Mit dem Unterschied, daß die Chancen der Weißen beträchtlich größer sind«, sagte Afir bitter.
    »Wollen Sie nur deshalb das Land zum Tode verurteilen?« fragte ich ihn.
    Er grinste plötzlich. »Nicht nur deshalb. Es ist ein Job, der spannend ist und viel Geld bringen kann.«
    »Arbeiten Sie im Auftrag einer fremden Macht?« erkundigte ich mich.
    »Noch nicht«, erwiderte er. »Wir bemühen uns allerdings seit einiger Zeit darum, mit den richtigen Leuten in Verbindung zu treten. Unser Vorrat an chemischen Giften ist groß genug, um ein Fünftel des Landes verseuchen zu können.«
    »Ihr Boß hat damit gedroht, New York zu vernichten«, sagte ich. »Das war nur ein Bluff, nicht wahr?«
    »Der Boß blufft nicht«, erwiderte Afir. Ich bewegte meine Schultern im Anzug. Noch immer fühlte ich mich saft- und kraftlos. Natürlich wußte Afir welche Wirkung das Mittel hatte, dessen Opfer ich geworden war. Das machte ihn ruhig und überlegen. Er hatte von mir nicht das geringste zu befürchten.
    »Sie werden sich gewiß gefragt haben, warum wir meinen Bruder ausgerechnet da draußen verbuddeln wollten«, fuhr Afir fort. Das Glühen in seinen Augen war wieder erloschen. »Nun, wir kannten das Gelände und glaubten, daß man ihn dort so rasch nicht finden würde.«
    »Warum wurde auf Margie Sullivan geschossen?«
    »Der Boß will erreichen, daß sie die Farm wieder verläßt«, sagte Afir. »Im Augenblick ruht unsere Produktion. Die Farm eignete sich für unsere Arbeit ganz hervorragend. Es fiel uns nicht leicht, das Gelände zu verkaufen, aber der Boß meinte, es sei klüger, eine Pause einzulegen. Es gab ein paar Hinweise dafür, daß uns Verrat drohte.«
    »Verrat von Bratton«, warf ich ein. »Welche Rolle spielte er innerhalb der Organisation?«
    »Anfangs war er voll mit dabei. Später, als sein Immobiliengeschäft richtig lief, versuchte er sich von uns zu trennen.«
    »Wie heißt der Neger, der ihn vergiftete?«
    »Steve Brown. Er ist einer unserer zuverlässigsten Leute. Steve haßt dieses Land.«
    »Du redest zuviel, Raoul«, ertönte in diesem Moment eine dunkle, sanfte Männerstimme. Sie kam aus einem Lautsprecher, der offenbar irgendwo hinter den perforierten Isolierplatten der Raumdecke befestigt war. »Keine Namen! Du sollst ihn nicht informieren, sondern töten.«
    Ein kurzes, kaum vernehmbares Knacken ertönte. Der Boß hatte sich schon wieder ausgeblendet.
    »Sie haben gehört, daß ich vorhin mit meiner Dienststelle telefonierte«, sagte ich. »Wie wollen Sie mein plötzliches Verschwinden erklären?«
    »Wir werden sagen, daß Sie hier gegessen haben und dann gegangen sind.«
    »Es gibt ein Dutzend Gäste, die bezeugen können, wie ich aus dem Lokal in Ihr Privatoffice getragen wurde.«
    Afir zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, daß das eine Schwierigkeit ist. Der Boß weiß es auch. Wir werden das Lokal aufgeben und es der Findigkeit Ihrer Kollegen überlassen, sich unser Verschwinden zu erklären.«
    »Ich habe Sie gefunden, Afir, und meine Kollegen werden Sie auch finden, egal, was Sie anstellen und wo Sie unterzukriechen versuchen. Es wäre schlecht für Sie, wenn Sie sich dann wegen Mord an einem G-man verantworten müßten.« Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen. In ihrem Rahmen stand Margie Sullivan. Der Araber erhob sich. Ich sah, wie plötzliche Röte in seine Wangen schoß.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte Margie Sullivan und lächelte mir in die Augen. »Endlich habe ich Sie gefunden! Als Sie von dem Ober aus dem Lokal geschleppt wurden, hielt ich es für eine gute Idee, mich erst einmal zurückzuhalten. Als Sie jedoch nicht wieder auftauchten, machte ich mich auf die

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