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Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten

Titel: Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Koffer trägt Enrico in der Tasche.« Er startete den Wagen. »Anordnung von II Grandissimo. Falls Sie den Koffer mit Gewalt öffnen, wird Zucchi das Geschäft für gescheitert ansehen. — Wohin wollen Sie jetzt fahren?«
    »Immer noch Via Veneto«, antwortete ich. Wieder überfiel mich das verdammte Gefühl, nichts anderes zu sein als eine Marionette am Draht.
    ***
    Wir saßen bis halb elf Uhr am Abend in einem großen Straßencafé. Dann drängte Roberto zum Aufbruch. Wieder übernahm er das Steuer, aber jetzt bestand ich darauf, daß der dicke Paolo sich auf den Beifahrersitz klemmte, während ich hinten einstieg. Ich wollte vermeiden, daß ich plötzlich die kalte Mündung einer Kanone im Nacken spürte. Als wir die Außenbezirke Roms passierten, verlangte ich, daß Roberto an der nächsten Station den Fiat bis zum Kragen auftanken ließ. Er gehorchte achselzuckend.
    Ich versuchte, mich zu orientieren. Die Leuchtturmruine, die Inspektor Ronco empfohlen hatte, mußte nördlich des Ausgrabungsgeländes von Ostia liegen. Als wir an die Küste gelangten, steuerte Roberto den Wagen nach Süden. Wir verließen nach einigen hundert Yard die Hauptstraße. Im Licht der Scheinwerfer erkannte ich, daß wir einen kaum wagenbreiten Weg befuhren, der in die Hügel und vom Strand weg landeinwärts führte, dann aber wieder parallel zur Küste führte. Die Fahrt dauerte länger als eine halbe Stunde. Dann senkte sich der Weg, weitete sich zu einer groben, mit großen runden Steinblöcken gepflasterten Straße und mündete in einen mit Platten belegten Platz. In den Fugen der Platten wucherte Gras. Ein halbes Dutzend Säulen ragte gegen den nächtlichen Himmel. Als Roberto den Motor abstellte, hörte ich wieder das Rauschen des Meeres. Die Nacht war sternenklar. Ich konnte den weißen Schaumstreifen der Brandung in einiger Entfernung sehen.
    »Wo sind wir hier?«
    »Ruinen eines römischen Tempels«, antwortete Roberto. Wir stiegen aus. Ich hielt den Koffer in der Hand.
    Zwischen den Säulenstümpfen leuchtete eine Taschenlampe auf. »Kommt her!« rief ein Mann, und ich erkannte Zucchis Stimme.
    Der Gangster erwartete mich in der Mitte der Tempelruine. Er hatte seinen ganzen Verein mitgebracht, oder, was wahrscheinlicher war, es war ihm nicht gelungen, auch nur einen seiner Leute zu Hause zu lassen. Die Italiener schienen auch das Verbrechen in einer Art Familienverband zu betreiben. Vor Zucchi stand ein Koffer, der nicht größer als meiner war. Die Szene wurde von drei schweren Stablampen beleuchtet, die Zucchis Leute in den Händen hielten.
    »Verlieren wir keine Zeit, Amerikaner!« Zucchi stieß mit dem Fuß gegen den Koffer, der umkippte. Er verursachte dabei ein Geräusch, das sich anhörte, als wäre eine Stahlblechplatte auf die Steinfliesen gefallen.
    »Sieh nach, ob alles in Ordnung ist!« forderte Zucchi mich auf.
    »Tretet ein paar Schritte zurück!« Zucchis Zähne blitzten auf. »Zur Hölle mit deinem amerikanischen Mißtrauen! Ich bin ein Ehrenmann!«
    Trotzdem trat er drei, vier Schrittte zurück, sein Verein folgte ihm.
    Ich zog den Koffer zu mir heran. Das Ding war schwer wie ein Sack Kohlen, und als ich dagegen klopfte, erkannte ich, daß der Koffer Stahlblechwände hatte. Der. Schlüssel aus dem Tresor paßte in beide Schlösser. Ich drehte ihn, ließ die Laschen zurückschnappen und klappte den Deckel hoch. Ein Zucchi-Gangster richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den Koffer.
    Das Licht brach sich und sprühte auf wie ein kaltes Feuerwerk, entzündet von einem runden Dutzend Brillantkolliers, mindestens der doppelten Anzahl Armbänder, einigen Diademen und ungefähr einem halben Hundert Ringe. Der Stil der Fassungen aller Juwelen war fremdartig und orientalisch. Der Schmuck war einfach in den Koffer geschüttelt worden, als handelte es sich um wertlosen Tand.
    Zucchi trat auf mich zu und reichte mir einen braunen Umschlag. »Hier sind die Papiere, die dein Boß wünschte. Eine Bescheinigung der italienischen Zollbehörde, daß es sich um praktisch wertlosen Theaterschmuck handelt. Alle Stücke sind einzeln aufgeführt. Der Gesamtwert erreicht knapp dreihundert Dollar. Die Formulare und die Stempel sind echt.«
    Ich warf den Umschlag auf die Juwelen. Mit dem Fuß schloß ich den Deckel. »Wieviel ist das Zeug wirklich wert?«
    Zucchi zuckte die Achseln. »Ich bin kein Experte. II Grandissimo schickte vor zwei Monaten einen Fachmann, der alles prüfte. Ich bin überzeugt, daß dein Boß ein riesiges

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