Jerry Cotton - 0599 - Zur Cocktailparty Handgranaten
Sie diesen Leuchtturm als Treffpunkt, und wir wissen, wo Sie und die Zucchi-Bande heute nacht sind. Und wann sollen wir eingreifen?«
»Ich werde mich auf jeden Fall von Zucchi und seinem Verein absetzen, sobald wir das geheimnisvolle Geschäft abgewickelt haben. Gibt es viele Möglichkeiten, den Platz am Leuchtturm wieder zu verlassen?«
»Nur die Strandstraße, wenn man ein Auto benutzen will. Zu Fuß können Sie sich selbstverständlich einfach in die Büsche schlagen.«
»Nun, ich nehme an, daß Zucchi ein Auto benutzt. Bauen Sie einen Hinterhalt auf, Inspektor, und fangen Sie den Verein ab, wenn die Gangster zurückkommen.«
»Du gehst mit nackten Händen zu diesem Treffen?« fragte Phil, aber seine Frage hatte schon mehr den Ton einer Feststellung.
Ich zuckte die Achseln. »Die internationalen Vereinbarungen lassen uns keine anderen Möglichkeiten. Ich kann nicht das Risiko eingehen, auf italienischem Gebiet einen italienischen Gangster anzuschießen.« Ich schlug dem Inspektor auf die Schulter. »Das ist Ihr Job, Mr. Ronco!«
»Mir gefällt eines an dieser Sache nicht«, brummte Phil. »The Greatest macht es uns zu leicht.«
»Warum sollte er seinem eigenen Mann die Arbeit erschweren! Vergiß nicht, daß ich für ihn Roy Conway bin!« Phil sagte nichts, aber er blieb unzufrieden. Nun ja, seine Nase ist nun einmal erstklassig, und er witterte Schwierigkeiten.
***
Ich lieh mir einen Wagen und bekam ihn gegen Vorlage des Passes und eine Vorauszahlung in Dollar. Die Leihfirma besaß nur Fiat, und ich wählte einen knallroten offenen Wagen, weil es tagsüber in geschlossenen Limousinen zu heiß wurde.
Als ich zum Hotel zurückkam, saßen Zucchi, Paolo und Roberto in der Halle, und ich konnte Ihnen ansehen, daß sie nicht erst seit fünf Minuten auf mich warteten. Zucchi sah aus, als würde er gleich platzen.
Bei meinem Anblick schoß er aus seinem Sessel hoch. »Wo waren Sie, Amerikaner?« schrie er. »Wir warten seit einer Stunde auf Sie?«
»Ich habe mir Ihre schöne Stadt angesehen, Mr. Zucchi. Wer weiß, wann ich wieder nach Rom komme.«
»Sie haben mit Ihrem Chef gesprochen?«
»Genau! Wir können unser Geschäft heute um Mitternacht abwickeln. The Greatest hat mir befohlen, Sie am Strand von Ostia zu treffen, einen Koffer entgegenzunehmen und Ihnen zu überreichen, was vereinbart worden ist.«
Seine schlechte Laune schlug um. Er umarmte mich. »Einverstanden, mein Freund! Sie sollen sehen, alles wird glatt gehen. Ich habe jeden Wunsch von II Grandissimo genau erfüllt, wie Sie sehen werden. Roberto und Paolo werden bei Ihnen bleiben und Sie zur richtigen Zeit zum Treffpunkt fahren.«
»Zu welchem Treffpunkt?« fragte ich mißtrauisch. »Ich sagte Ihnen, daß The Greatest bestimmt hat, daß der Austausch am Strand von Ostia stattfindet, und zwar…«
»Ich weiß, ich weiß!« Zucchi nickte so eifrig, daß ich für seine Nackenwirbel fürchtete. »Am Strand von Ostia und an einer ganz bestimmten Stelle, zu der Roberto und Paolo Sie bringen werden, sobald es an der Zeit ist.«
Mir ging ein Licht auf. »Haben Sie mit meinem Boß gesprochen?«
»Aber ja! Hat er Ihnen das nicht gesagt? Ich richte mich ganz genau nach seinen Befehlen.« Aus seinem Lächeln wurde ein breites Grinsen. »Und einer dieser Befehle lautete, daß ich Sie ab sofort nicht mehr aus den Augen lassen soll.« Er legte den Kopf schief und breitete die Arme aus. »Dieses verdammte amerikanische Mißtrauen! Anscheinend fürchtet II Grandissimo, Sie könnten sich mit seinem Geld aus dem Staub machen, und deshalb sollen wir wohl ein wenig auf Sie auf passen.«
»Hat The Greatest Ihnen auch den genauen Platz genannt?«
»So genau, als hätte er das Gelände gerade erst besichtigt.«
»Wo ist die Stelle?«
»Roberto und Paolo werden Sie hinbringen, mein Freund, wenn die Zeit gekommen ist. Ich stelle Ihnen meinen Wagen zur Verfügung.«
»Zum Teufel mit Ihrem Wagen und mit Paolo und Roberto. Ich habe mir einen Wagen geliehen, und den werde ich benutzen.«
Zucchi verengte die Augen zu Schlitzen. »II Grandissimo sagte, daß Sie in einem unserer Autos…«
»Ich denke nicht daran, nach dem Austausch auch nur eine Minute länger bei Ihnen zu bleiben. Ich brauche einen Wagen, um sofort zu verschwinden.« Dem Italiener leuchtete ein, daß er auf diese Weise sein Auto behalten konnte. Er zuckte die Achseln. »Bene, nehmen Sie Ihren Wagen, aber versuchen Sie nicht, Roberto und Paolo abzuhängen.«
Ich blickte auf die Armbanduhr.
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