Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
mich am Arm packte und mit Flüchen bedachte.
    Es klang jedenfalls in meinen Ohren so, obwohl ich kein einziges Wort verstand. Sein Gesichtsausdruck ließ aber kaum eine andere Interpretation zu. Vermutlich hielt er mich für einen Ladendieb, der sich durch die Hintertür absetzen wollte.
    »Ich habe nichts mitgehen lassen. Sehen Sie selbst«, rief ich aus.
    Damit er sich davon überzeugen konnte, hob ich die Hände an und demonstrierte dadurch meine Unschuld. Zu meiner Verwunderung zuckte der Ladenbesitzer zurück und starrte ängstlich auf meine Hüfte. Durch meine Handbewegung war mein Hemd in die Höhe gerutscht und hatte den Blick auf die Beretta im Gürtelholster freigegeben.
    »Auch gut«, sagte ich.
    Da mich der Ladenbesitzer nun kaum mehr zurückhalten würde, stieß ich die Hintertür auf und stand in einem schmalen Hinterhof. Hier stapelte der Mann offenbar sein Leergut ebenso wie Nachschub für die verkaufte Ware. Die Kartons trugen chinesische Schriftzeichen. Von dem Beobachter war jedoch nichts zu sehen.
    Als ich durch die Verbindungstür zur Gasse schaute, konnte ich den Mann nicht entdecken. Dann sah ich ihn ein Stück hinunter in der Gasse.
    ***
    Die Gesten von Jerry waren eindeutig genug gewesen, damit Phil sich den Verfolgern zuwenden konnte. Zunächst erwartete er einen Überfall durch ortsansässige Kleinkriminelle, so wie es laut Auskunft Inthavongs bereits öfter vorgekommen war. Doch beim Anblick der beiden Männer änderte Phil seine Einschätzung umgehend.
    Das sind keine kleinen Ganoven , dachte er.
    Sein Blick erfasste die äußere Erscheinung der beiden sich nähernden Männer, von denen der eine ein Weißer und sein Partner ein Farbiger war. Sie trugen Khaki-Kleidung, die alle möglichen Dinge verbergen konnte.
    Der Farbige wurde unsanft angerempelt, weshalb er eine ärgerliche Bewegung machte und dadurch für einen Sekundenbruchteil den Blick auf eine MP7 unter seiner Jacke freigab. Phil reagierte blitzschnell und trat durch eine Holztür, auf der ein Schild den Zutritt ausdrücklich verbot.
    Hinter der Tür packte eine Frau gerade eine Kiste mit Fischen aus und beschimpfte Phil lauthals, kaum dass er den Innenhof betreten hatte. Mit einem schnellen Blick erfasste Phil die Möglichkeiten, wie er seinen Weg fortsetzen konnte.
    Auf seinem Weg durch eine Küche, deren Ausdünstungen ihm schier die Luft zum Atmen raubten, streckte ihm einer der Köche eine Pfanne hin. Der gute Mann hatte nicht mit dem Auftauchen eines Fremden gerechnet und starrte Phil ungläubig an, der sich mit einem Lächeln aus der Affäre zog. Dann hetzte er durchs Restaurant, in dem es kaum Platz zum Bewegen gab. Auf seinem Weg hinaus in die Gasse stieß Phil mit drei der Bediensteten zusammen und rempelte diverse Gäste unsanft an.
    Seine bisherige Flucht hatte lediglich zu einem abrupten Richtungswechsel geführt. Schon der kurze Blick über die Schulter bewies Phil, dass er seine Verfolger keineswegs abgeschüttelt hatte.
    »Die meinen es bitterernst«, fluchte er.
    Als neben seinem Kopf eine Serie von Kugeln ins Holz des einfachen Restaurants einschlugen, wirbelte Phil herum und hetzte los. Das Zusammentreffen mit diesen Männern konnte unmöglich ein Zufall sein. Ganz offensichtlich hatte der Asiate, der sich allzu offenkundig als Beobachter gezeigt hatte, ihn und Jerry aus dem Hotel locken wollen.
    »Mission gelungen«, ärgerte sich Phil.
    Wären nicht dermaßen viele Menschen in den Gassen von Vang Vieng unterwegs gewesen, hätte er von der Beretta Gebrauch gemacht. Bevor Phil sich aber auf eine Schießerei mit diesen Männern einlassen konnte, musste er weg von den Menschenmassen.
    Der Fluss , schoss es ihm durch den Kopf.
    Da er den Stadtplan einigermaßen im Kopf hatte, änderte Phil erneut seine Laufrichtung und jagte in langen Sätzen durch die schmalen Gassen. Mehrfach musste er sich seinen Weg durch Gruppen angetrunkener Amerikaner bahnen, die seine Eile mit harten Worten oder dummen Witzen kommentierten. Die jungen Vergnügungssüchtigen ahnten nicht einmal, in welcher gefährlichen Lage sie sich befanden. Die Verfolger schlossen schnell wieder auf und feuerten noch zwei weitere Salven auf Phil ab.
    Bei der zweiten Salve pflügten mehrere Kugeln den Boden unmittelbar neben seinem linken Schuh auf. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis ihn eine Kugel treffen würde. Zum Glück traten die Häuser wenige Augenblicke später zurück und Phil hatte den Nam Song direkt vor sich. Natürlich tobte hier das

Weitere Kostenlose Bücher