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Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
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Balkon meines Zimmers, um dort ungestört die Luftbilder zu studieren und unseren Besuch vorzubereiten.
    »Wir werden beobachtet«, murmelte Phil.
    Ich schaute vorsichtig über die Umrandung des Balkons und bemerkte den Mann erst nach einer ganzen Weile.
    »Der schlanke Bursche mit dem weißen Hemd und der Baseballkappe, richtig?«, fragte ich.
    Phil bestätigte meine Beobachtung, und während wir anscheinend weiter über die Aufnahmen sprachen, schauten wir immer wieder abwechselnd zu dem Mann hinunter. Er verhielt sich sehr geschickt, und wenn er vorhin nicht einige Sekunden zu lange zu meinem Balkon hinaufgeschaut hätte, wäre er uns vermutlich nicht aufgefallen.
    »Er hat die Kappe abgenommen und hält jetzt eine Flasche in der Hand«, sagte Phil.
    Wir ließen den Beobachter noch fünf Minuten länger gewähren, bevor ich mich an Phil wandte.
    »Holst du uns zwei Coke?«, fragte ich laut.
    Mein Partner erhob sich umständlich und verschwand im Zimmer. Phil würde sich beeilen, um den Mann seinerseits beschatten zu können. Schließlich bemerkte ich meinen Partner, der nur zehn Yards hinter dem Beobachter an einem Stand mit billigem Schmuck für Touristen aufgetaucht war.
    »Dann wollen wir doch einmal sehen, wer du bist und was du von uns willst«, murmelte ich.
    Ich zog mich ebenfalls zurück und verließ über die Hintertreppe das Hotel. Auf dem Weg prüfte ich automatisch den Sitz der Beretta, die ich unter dem weiten Hemd am Gürtel im Holster mitführte.
    »Dann eben auf die altmodische Art«, dachte ich wenige Augenblicke später.
    ***
    In der Seitengasse neben dem Hotel probierte ich aus, ob mein Mobiltelefon eine ausreichend gute Verbindung aufbauen konnte. Doch schnell musste ich einsehen, dass Phil und ich die Verfolgung des Beobachters mit Gesten umsetzen mussten. Ich schob mich an die Ecke des Hauses und schaute hinüber zu meinem Partner, der mir eindeutige Zeichen gab. Der Beobachter war immer noch auf seiner Position und scheinbar als Solist unterwegs.
    »Nanu? Hast du etwas bemerkt?«, murmelte ich überrascht.
    Kaum tauchte ich neben dem Hotel auf, drehte der Beobachter sich um und verschwand zwischen den Ständern mit Postkarten sowie anderen billigen Artikeln für Touristen. Phil wollte ihm den Weg abschneiden, indem er die Parallelgasse hinunterlief. Ich nahm die direkte Verfolgung. Es ging laut in der Gasse zu, und da jedes Geschäft mehrere Ständer mit unterschiedlichen Waren aufgestellt hatte, auch sehr eng. Ich musste mich strecken, um den Beobachter nicht aus den Augen zu verlieren.
    »Da stimmt doch etwas nicht!«
    Meine Instinkte schlugen sofort Alarm, als der Mann plötzlich deutlich schneller wurde. Er begann fast zu rennen und bahnte sich auch unter Einsatz seiner Ellenbogen einen Weg. Uns trennten nur noch zehn oder zwölf Yards von der Kreuzung, an der ich Phil erwartete.
    Für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke, doch dann bemerkte ich die beiden Männer hinter ihm. Ich warnte meinen Partner durch eindeutige Gesten, um mich dann erneut nach dem Beobachter umzusehen. Der Blickkontakt mit Phil hatte nur wenige Sekunden gedauert, und doch hatte das gereicht, um den Mann im Getümmel untertauchen zu lassen.
    »So leicht kommst du mir nicht davon«, sagte ich.
    Mein Partner würde mit zwei Kleinganoven schon zurechtkommen, die in ihm sicherlich einen harmlosen Touristen sahen. Die Kerle würden gleich ihr blaues Wunder erleben.
    »Das war ein Fehler«, murmelte ich.
    Der Beobachter hatte sich wieder seine Baseballkappe aufgesetzt und sich dadurch verraten. Sofort beschleunigte ich meine Schritte und schloss näher zu ihm auf. Es gelang mir innerhalb kurzer Zeit, den Abstand zu dem Mann erheblich zu verkürzen.
    »Das war knapp«, fluchte ich.
    Meine Zielperson hatte urplötzlich sein Vorhaben geändert, denn er bog in einen der kleinen Läden ab. Fast wäre ich auf ihn aufgelaufen und hätte dadurch meine Anwesenheit verraten. Ich schaute mir die Umgebung des Ladens genauer an, konnte aber nichts Auffälliges erkennen. Da ich davon ausgehen musste, dass es einen zweiten Ausgang geben konnte, betrat ich nun ebenfalls das Geschäft.
    Für einen kurzen Augenblick trat im hinteren Bereich ein Schwall Tageslicht in den dämmrigen Laden. Der Beobachter war offenbar ein vorsichtiger Mensch, denn er schlug Haken und wollte so mögliche Verfolger abschütteln. Ich drängte mich zu der schmalen Hintertür und wollte ebenfalls hindurchschlüpfen, als der aufgebrachte Ladenbesitzer

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