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Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2)

Titel: Jerry Cotton - 2901 - Der Countdown laeuft (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
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obwohl er keine Reaktion zeigte.
    »Ist dem Mossad bekannt, wer das Programm hat anfertigen lassen?«, fragte ich.
    Drei Augenpaare schauten mich fassungslos an. Nach ihrer Einschätzung hatte ich unserem Gefangenen soeben einen Wissensvorsprung verschafft, indem ich den Mossad erwähnt hatte. Also wurde ich deutlicher. Ich deutete auf den Gefangenen, der unseren Dialog scheinbar desinteressiert verfolgte.
    »Das ist nur einer von Steenburgs Männern. Der weiß vermutlich noch nicht einmal, dass er für die ENA arbeitet. Wir sollten uns nicht unnötig lange mit ihm aufhalten, da er uns höchstens das Versteck der Söldner verraten kann, und das kennen wir ja schon«, sprach ich weiter.
    Während bei den ersten Sätzen die Fassungslosigkeit bei Nolan und den Agenten des Mossad noch zunahm, änderte sich ihr Gesichtsausdruck am Ende völlig. Sie hatten endlich meine Absicht erkannt.
    »Du hast recht. Wir eliminieren ihn hier und räumen das Quartier«, sagte Bugalla.
    Während er redete, zog Nagav bereits seine Glock aus der Jacke und schraubte einen Schalldämpfer auf die Mündung. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Gefangene die Augen aufriss. Mit einem Schritt war ich bei ihm und riss brutal den Klebestreifen von seinem Mund ab.
    »Rick und die anderen haben die Wohnung gewechselt! Nach der Schießerei im Einkaufszentrum wollten sie kein Risiko eingehen«, stieß er hervor.
    »Netter Versuch, Kumpel. Wenn du nicht mehr anzubieten hast, war’s das«, erwiderte ich höhnisch.
    Ron Nagav trat neben mich und zielte auf die Stirn des Söldners, die mit Schweiß bedeckt war.
    »Nein, nicht! Wenn ihr mich laufen lasst, kann ich euch mehr verraten. Unsere Auftraggeber verlassen in wenigen Stunden Singapur«, stieß er hervor.
    Der Mann war in Panik. Beim Sprechen flogen Speichelfetzen aus seinem Mund und er zerrte an den Fesseln.
    »Einen Versuch, mehr hast du nicht«, sagte ich.
    Der Söldner plapperte drauflos und nannte uns sowohl die Adresse der Kameraden als auch die Abflugzeiten der Auftraggeber. Es war sehr wertvolles Wissen, und da er mir glaubhaft erschien, wollte ich den Gefangenen nicht weiter quälen.
    »Nein!«
    Mein Blick wanderte ungläubig von dem toten Söldner zu Ron Nagav, der ohne mit der Wimper zu zucken einen zweiten Schuss abgab. Ich konnte nicht glauben, dass ich soeben Zeuge eines eiskalten Mordes geworden war.
    »Spar dir dein Mitleid für Leute auf, die es verdient haben«, sagte Bugalla.
    Nolan und ich schauten uns erschüttert an. Mord gehörte nicht zu den Gepflogenheiten amerikanischer Behörden.
    »Das war doch völlig überflüssig, Nagav!«, herrschte ich ihn an.
    Ich stand dicht davor, mich auf den Agenten des Mossad zu stürzen. Offenbar erwartete Ron einen solchen Ausbruch, denn er hielt die Pistole immer noch in der Hand. Die Mündung zielte auf mich.
    »Wir sind hier fertig, Nolan. Wir gehen«, sagte ich schließlich.
    Mich hatte der Ekel gepackt, und daher wollte ich nicht länger mit diesen Agenten in der Wohnung bleiben. Meinem Kollegen von der NSA erging es nicht anders, denn er schloss sich mir wortlos an. Bugalla und Nagav machten keine Anstalten, uns aufzuhalten.
    ***
    Das Flugzeug würde Singapur pünktlich verlassen und Andrew Tennison wollte mit an Bord sein. Nachdem alle Vorbereitungen zum Start der zweiten Phase erfolgreich abgeschlossen worden waren, musste er den gefährlichen Weg in die USA antreten.
    Sobald er dort das Netzwerk umfassend auf die Aufgaben eingestellt hatte, konnte Tennison sich zurücknehmen und damit seine persönliche Gefährdung erheblich reduzieren. Doch mit solchen Gedanken beschäftigte er sich nur sehr selten. Seine Konzentration galt dem bevorstehenden Aufbruch.
    »Dann räumen Sie jetzt das Ausweichquartier und sichern meine Abreise«, befahl er.
    Der dunkelhaarige Rick Steenburg nickte knapp. Die schwere Niederlage in der vergangenen Nacht nagte an dem ehrgeizigen Südafrikaner, der in seiner bisherigen Laufbahn noch niemals eine solche Pannenserie erlebt hatte.
    Der Angriff auf die beiden Amerikaner war bestens vorbereitet gewesen, und im Normalfall wären jetzt beide Agents tot. Doch genau wie im Einkaufszentrum traten im entscheidenden Moment neue Gegner auf den Plan, und die ganze Aktion endete in einem Desaster. Außerdem fiel den Gegnern auch noch einer von Steenburgs Männern lebend in die Hände.
    »Wir packen zusammen und sichern dann die Abfahrt unseres Auftraggebers«, sagte Rick.
    Seine beiden Begleiter nahmen die Anweisung stumm

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