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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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asthmatische Anfälle. Die sind aber gewöhnlich nach ein paar Minuten vorbei.«
    »Ich kann verstehen, dass Sie so reagieren«, sagte ich ruhig. »Es kommt nicht häufig vor, dass jemand, den man persönlich kennt, stirbt, vor allem, wenn er noch so jung ist.«
    »Das ist richtig«, stimmte Wolfram zu. »Verdammt, ich kann es immer noch nicht glauben. Und dann auch noch Ben. Er hat mich immer damit aufgezogen, dass er irgendwann die Kanzlei übernehmen und mich beerben würde. Dass er vor mir geht, damit hat er sicher nicht gerechnet.«
    »Wenn man die Umstände, unter denen er gestorben ist, in Betracht zieht, kann ich Ihnen da nur zustimmen«, sagte Phil. »Für ihn kam das sicherlich überraschend.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Wolfram. »Und wieso interessiert sich das FBI dafür?«
    »Er ist in seiner Wohnung ermordet worden, daher ermitteln wir in der Sache«, erklärte ich.
    Wolfram schaute mich skeptisch an. »Und Sie sind sicher, dass es kein Unfall war? Ich meine, das kommt doch auch oft vor.«
    »Da sind wir absolut sicher«, meinte Phil. »Es war Mord, daran besteht kein Zweifel. Ohne zu sehr auf die Details einzugehen, können wir Ihnen sagen, was Sie ohnehin bald aus den Medien erfahren werden: Er wurde erschossen. In seinem Schlafzimmer. Wir gehen davon aus, dass seine Ermordung geplant gewesen war. Daher sind wir hier, um von Ihnen zu erfahren, ob er irgendwelche Feinde gehabt hat. Vielleicht einen Mandanten, der mit seiner Arbeit unzufrieden war, oder gegnerische Parteien.«
    Ein Schatten von Furcht huschte über Wolframs Gesicht. »Wenn der Mord mit seiner Arbeit zu tun hatte, bin ich dann vielleicht auch in Gefahr?«
    »Gute Frage«, sagte ich. »Bis wir das Motiv des Täters kennen, können wir Ihnen darauf allerdings keine Antwort geben. Auf jeden Fall ist es bestimmt auch in Ihrem Sinn, uns zu unterstützen, damit wir den Täter schnell identifizieren und verhaften können.«
    Der Anwalt nickte bedächtig. »Ja, da haben Sie recht. Natürlich habe ich das Gebot der anwaltlichen Schweigepflicht zu beachten, aber wenn ich Ihnen irgendwie helfen kann, werde ich das tun.«
    »Hatte Mister Dukers irgendwelche Feinde?«, wiederholte Phil seine Frage.
    »Unzufriedene Mandanten hatte Ben eigentlich nicht – er war ein ziemlich guter Anwalt. Hat teilweise selbst Fälle gewonnen, die andere als verloren aufgegeben hätten. Das war seine Stärke. Von daher glaube ich nicht, dass er ehemalige Mandanten auf seiner Feindesliste hatte. Da kommen eher die gegnerischen Parteien in Frage, gegen die er gewonnen hat. Und das waren einige.«
    »Könnten Sie uns eine Liste seiner Fälle der letzten Jahre zur Verfügung stellen?«, fragte ich. »Mit der Aufzählung der Gegner seiner Mandanten und dem, worum es bei dem Rechtsstreit ging?«
    »Das ließe sich machen, natürlich«, erwiderte Wolfram. »Ich werde meine Sekretärin anweisen, sich darum zu kümmern.«
    »Sie können uns die Daten per Mail zukommen lassen, falls es länger dauert«, sagte Phil. »Fällt Ihnen direkt jemand ein, der sich an Mister Dukers rächen wollte?«
    »Sorry, nein«, antwortete Wolfram.
    Wir überprüften noch sein Alibi, das stichhaltig zu sein schien, und sprachen dann mit Miss Vandenhaas, der Sekretärin von Ben Dukers.
    ***
    Die zierliche Frau von Ende zwanzig reagierte auf die Nachricht von Dukers’ Tod weitaus emotionaler als Mister Wolfram. Es waren einige Taschentücher nötig, um ihr Gesicht nach vielen Tränen wieder zu trocknen.
    »Aber wieso? Wer tut so etwas?«, fragte sie immer noch emotional aufgewühlt.
    »Genau das wollen wir auch herausfinden«, erwiderte ich. »Wie lange kannten Sie Mister Dukers?«
    Sie überlegte kurz. »Inzwischen sind es fast zwei Jahre, glaube ich. Ja, ungefähr zwei Jahre.«
    »Dann sind Sie also mit seinen jüngsten Fällen vertraut und kennen ihn auch persönlich ganz gut«, sagte ich. »Kommt Ihnen jemand in den Sinn, der sich an ihm rächen wollte?«
    Sie schaute mich überrascht an. »Denken Sie, dass ihm das jemand angetan hat, der ihn kannte?«
    »Wäre möglich«, sagte ich. »Zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen prüfen wir alle Möglichkeiten.«
    »Mal sehen«, sagte sie und überlegte. »Bei den Verhandlungen war ich selten dabei, davon habe ich also nicht so viel mitgekriegt. Es gab zwei oder drei Anrufe, wo ich mitgekriegt habe, dass die Anrufer sauer waren. Aber Mister Dukers hatte seine eigene Art, mit so etwas fertig zu werden. Ich will nicht schlecht über jemanden

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