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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abwehrmöglichkeiten. Die kleine Maschine verfügte nicht über die erforderlichen Instrumente, um eine sich nähernde Rakete überhaupt zu registrieren – von irgendwelchen Gegenmaßnahmen überhaupt nicht zu sprechen. Ich hätte gut auf das düstere Szenario verzichten können.
    ***
    Trotz der Unkenrufe meines Partners erreichten wir den Flughafen in Panamá noch vor dem Morgengrauen. Obwohl Phil und ich ziemlich erschöpft waren, drängten wir Botschafter Toble zur baldigen Fortsetzung unserer gemeinsamen Reise in Richtung Washington.
    »Wir haben jetzt vermutlich einen kleinen Vorsprung vor den Killern des Kartells, Sir. Das sollten wir unbedingt ausnutzen«, erklärte ich.
    Auch der Botschafter zeigte Spuren der Erschöpfung, doch sein Verstand war hellwach und daher akzeptierte er mein Vorgehen.
    »Sie haben recht, Agent Cotton. Wir fahren zuerst in die Botschaft und dann zu meiner Frau. In einer Stunde können wir wieder am Flughafen sein«, stimmte er zu.
    Bei dieser Zeitplanung würden wir den angepeilten Linienflug ohne Schwierigkeiten erreichen und so zum frühestmöglichen Zeitpunkt aus Panamá verschwinden. Die DEA hatte uns ein SUV bereitgestellt, in einem zweiten Fahrzeug saßen zwei Agents, die uns während des kurzen Aufenthalts absichern sollten.
    Gleichzeitig stand Phil mit einem Techniker der NSA in Verbindung und erfuhr so, ob in der Stadt oder der näheren Umgebung auffällige Bewegungen der Gangster des Drogenkartells stattfanden.
    Die Fahrt zur Botschaft verlief ohne Zwischenfälle. Dort wollte der Botschafter seine Unterlagen einstecken, die er für die Zeugenaussage vorbereitet hatte.
    »Sie können hier unten warten«, bot Toble uns an.
    Innerhalb der Botschaft sollte ihm eigentlich keine Gefahr drohen, trotzdem blieben wir in seiner Nähe. Die breiten Ledersessel in der Empfangslobby wirkten zwar ausgesprochen anziehend, doch ich wollte kein Risiko eingehen.
    »Besser nicht, Phil. Ich befürchte, aus diesem bequemen Möbelstück würden mich keine zehn Pferde mehr herausbekommen«, sagte ich.
    Wir gingen hinauf in das erste Stockwerk der Botschaft auf dem mit dicken Läufern ausgelegten Gang und warteten darauf, dass der Botschafter die Amtsgeschäfte an seinen Stellvertreter übergeben hatte. Den Mann hatte Gavin Toble während der Fahrt vom Flugplatz hierher aus dem Bett gescheucht und zur Amtsübergabe in die Botschaft beordert.
    »Dann können wir jetzt zu mir nach Hause fahren, Agent Cotton. Ich habe Astrid bereits informiert, damit sie reisefertig ist«, sagte der Botschafter.
    Er beeindruckte mich durch sein entschlossenes, zügiges Handeln, und so langsam kam Hoffnung in mir auf. Wir hatten einen ordentlichen Vorsprung vor dem Killerkommando aus Yaviza. Wenn der Botschafter weiter in diesem Tempo aktiv blieb, stand unserer baldigen Abreise nichts mehr im Weg. Zusammen mit der Eskorte jagten wir, ohne Rücksicht auf die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu nehmen, zur Villa des Botschafters. Astrid Toble war bereits vollständig bekleidet und hatte zwei Reisetaschen gepackt.
    »Ich ziehe mir nur schnell frische Sachen an, dann können wir aufbrechen«, sagte der Botschafter.
    Während er ins Schlafzimmer eilte, brachte Phil die beiden Reisetaschen hinaus zum SUV. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass der Botschafter bei uns mitfahren sollte. Seine Ehefrau würde ins Begleitfahrzeug der DEA einsteigen.
    »Sollten wir uns aus irgendwelchen Gründen trennen müssen, sollten Sie nicht beide in einem Wagen sitzen«, erklärte ich Astrid Toble.
    Ihre intelligenten grünen Augen unter dem braunen Haarschopf signalisierten mir Verständnis. Auf einmal vernahm ich ein Geräusch in meinem Rücken und drehte mich blitzschnell um. Die Glock sprang fast von allein in meine Hand – doch von der rundlichen Frau drohte uns mit Sicherheit keine Gefahr.
    »Das ist Rosa, Agent Cotton! Unsere Haushälterin«, rief Astrid Toble.
    Mit einer entschuldigenden Geste schob ich die Waffe zurück ins Gürtelholster, während Rosa mich mit schreckgeweiteten Augen anstarrte. Die Frau des Botschafters schob sich an mir vorbei und legte ihren Arm um die rundlichen Schultern der Haushälterin. Sie sprach leise und beruhigend auf Rosa ein, während sie mit ihr in der Küche verschwand.
    Für einen kurzen Augenblick wollte ich den beiden Frauen ihre Ruhe gönnen, damit die Haushälterin sich beruhigen konnte. Danach musste ich einfach nach dem Rechten sehen, da ich keinen Zwischenfall in letzter Sekunde riskieren

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