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Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege

Titel: Jerry Cotton - 2906 - Die Panama-Luege Kostenlos Bücher Online Lesen
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unter Kontrolle«, sagte er.
    Ich musste nur einen Blick riskieren, um die Angaben des Kollegen der DEA nachzuvollziehen. Auf direktem Weg durften wir es nicht versuchen, denn dann hatte der Gangster auf dem Gerüst freie Schussbahn.
    »Konnte er sehen, wie ich hierhergekommen bin?«, fragte ich.
    Agent Anders schüttelte entschieden den Kopf.
    »Nein, er hat in dem Augenblick auf mich geschossen. Vermutlich war die Ablenkung nicht erforderlich, aber daher kann ich mit Sicherheit sagen, dass er von Ihrer Anwesenheit bislang keine Ahnung hat«, antwortete er.
    Diesen Vorteil wollte ich unbedingt ausnutzen.
    »Dann verschwinde ich auf dem gleichen Weg wieder, umgehe das Gerüst und steige an der östlichen Seite hinauf«, erklärte ich.
    Es war ein sehr riskantes Unterfangen, und selbst mit einer gehörigen Ablenkung durch Anders standen meine Chancen eher schlecht. Andererseits würde es noch sehr lange dauern, bis sich Polizisten hier blicken ließen. In den Slums wurde ständig geschossen und die Cops hatten wenig Lust, sich wegen dieser armen Menschen einzumischen. Für Agent Anders Partner lief jedoch die Zeit weg, da er dringend in ärztliche Behandlung musste.
    »Gib mir zehn Minuten, Paul. Dann müsste ich unbemerkt am Gerüst angekommen sein«, bat ich.
    Der Kollege der DEA würde nach dieser Zeit mit einem Ablenkungsmanöver beginnen, bei dem Anders ebenfalls Haut und Haare riskierte. Damit der Gangster sich völlig auf den Agent der DEA konzentrierte, musste es nach einem ernsthaften Ausbruchsversuch aussehen.
    »Viel Glück, Jerry«, sagte er.
    »Dir auch, Paul. Riskier nicht zu viel«, erwiderte ich.
    Er grinste schief und tippte dann mit dem Zeigefinger auf das Zifferblatt seiner Armbanduhr. Ich verstand die Andeutung und machte mich auf den Weg. Er führte mich zwischen diversen improvisierten Unterkünften hindurch. Nur einmal schaute ich in zwei dunkle Augen, die einem vielleicht zwölfjährigen Jungen gehörten. Er wurde sofort von einem älteren Mann am Jackenkragen zurück in die Hütte gezerrt.
    »Besser so, mein Freund. Solange jemand schießt, solltest du besser in Deckung bleiben«, murmelte ich.
    Dann erreichte ich den gefährlichsten Abschnitt meiner Annäherung. Ich musste die Deckung der Hütten verlassen und über ein kleines Stück Brachland laufen, um die östliche Seite des Gerüstes mit dem Wasserbottich erreichen zu können. Außer einem vor sich hinrostenden Kühlschrank und einem Berg von stinkendem Müll gab es auf dem Gelände keinerlei Deckungsmöglichkeiten.
    »So, jetzt kommt deine Zeit«, mahnte ich Anders.
    Die zehn Minuten waren nahezu um, daher musste jeden Augenblick das Ablenkungsmanöver starten. Tatsächlich krachte im nächsten Augenblick das Gewehr des Gangsters los, und als die zweite Kugel die Mündung der Waffe verließ, hetzte ich bereits auf das Brachland zu.
    Zwei Minuten bis zum Gerüst und noch zwei Minuten bis zum Wassertank , kalkulierte ich.
    Mehr als vier Minuten durfte ich nicht benötigen, damit es für Agent Anders nicht zu gefährlich wurde. Als ich schwer atmend am Fuß des Gerüstes ankam, war die erste Phase innerhalb dieser Vorgabe geschafft.
    »Keine Zeit für Pausen«, murmelte ich.
    Während ich die Glock notgedrungen ins Holster schob, um beide Hände zum Klettern frei zu haben, krachte über mir das Gewehr des Gangsters in schneller Folge. Der Kollege der DEA beschäftigte ihn weiterhin hervorragend und ermöglichte mir dadurch einen ungefährdeten Aufstieg. Auf der Plattform, die um den Wassertank gebaut worden war, zog ich zuerst die Pistole aus dem Holster.
    »Jetzt oder nie«, sagte ich mir.
    So leise wie möglich setzte ich einen Fuß vor den anderen und kam so in den Rücken des Gangsters. Der schwenkte soeben den Lauf seiner Jagdwaffe, eine Browning mit Zielfernrohr, um auf den rennenden Anders anzulegen.
    »Waffe fallen lassen!«, brüllte ich los.
    Der Gangster zuckte zusammen und machte Anstalten sich umzudrehen.
    »Stop! Zuerst die Waffe weg«, rief ich.
    Doch der Mann dachte überhaupt nicht daran, warf sich zur Seite und wollte mit dem Gewehr auf mich feuern. Der Schuss aus meiner Glock wurde von dem Krachen der Waffe von Agent Anders überlagert. Beide Kugeln fanden ihr Ziel, sodass die Browning aus den schlaffen Händen des Gangsters fiel. Die Jagdwaffe rutschte über den Rand der Plattform und trudelte zu Boden.
    »Alles in Ordnung, Jerry?«, rief Paul Anders.
    Ich trat neben den Gangster, der tödlich getroffen worden war, und

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