Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Staatsanwaltschaft brennend interessieren dürfte.«
    Der Blick seiner wässrigen Augen glitt über mein Gesicht wie eine schleimige Schnecke. Ich lehnte mich zurück.
    »Lassen Sie hören, Hines.«
    »Die zwei jungen Frauen damals, die zwei Morde, die Sie mir immer anhängen wollten, aber für die Sie nicht genügend Beweise gegen mich hatten. Was wäre, wenn ich Ihnen dabei helfe, den Fall abzuschließen?«
    Der Kerl war raffiniert, das musste man ihm lassen.
    »Was wissen Sie darüber?«, fragte ich ihn. Natürlich waren wir damals davon ausgegangen, dass Hines die beiden verschwundenen jungen Frauen umgebracht hatte. Sämtliche Spuren in den Wohnungen liefen darauf hinaus. Doch beweisen konnte man ihm nichts, die beiden Leichen blieben verschwunden bis heute.
    »Falls ich wüsste, wo sie sind, und bereit wäre, es Ihnen zu sagen …«
    »Schluss, Hines! Kein Wenn und Falls und Würde. Sagen Sie mir, was Sie mir zu sagen haben. Direkt und ohne irgendwelche Schnörkel!«
    Er schaute mich finster an, dann hob er kurz die Schultern.
    »Ist kein offizielles Gespräch, oder?«
    »Hines, ich bin FBI-Beamter und sitze nicht hier, um mit Ihnen ein Plauderstündchen abzuhalten. Wenn Sie mir etwas sagen wollen, dann jetzt und offiziell, sonst stehe ich auf und gehe.«
    Hines hob abwehrend die Hände. »Bleiben Sie sitzen, ich sage Ihnen alles.«
    Ich nickte ihm auffordernd zu.
    »Die beiden jungen Frauen habe ich ermordet. Ich weiß, wo sich ihre Leichen befinden.«
    »Na also, geht doch. Wir sprechen von Mary Hamilton und Phoebe Cline. Wo sind sie? Warum haben Sie sie nicht in ihren Apartments zurückgelassen, wie Ihre anderen Opfer?«
    Hines’ Augen wurden zu kleinen Schlitzen, er ballte die Fäuste. »Glauben Sie mir nicht?«
    »Wir waren anhand der Spurenlage immer davon überzeugt, dass Sie die Morde begangen haben, das wissen Sie. Aber bevor ich mich auf einen Deal mit Ihnen einlasse, will ich Klarheit.«
    Hines überlegte, ganz kurz nur, bevor er antwortete.
    »Die beiden Frauen waren nicht alleinstehend, wie die anderen, sie wohnten noch bei ihren Familien.«
    Das stimmte, sowohl Mary als auch Phoebe waren noch keine zwanzig gewesen.
    »Ich hätte nicht so lange bei ihnen bleiben können, wie ich es normalerweise, also bei den anderen, tat. Deshalb habe ich sie mitgenommen«, erklärte Hines.
    Ich benötigte einen Moment, um zu verstehen, was der Kerl mir gerade gesagt hatte. »Sie wollten bei den Leichen bleiben?«
    Hines nickte. Er sah nicht aus, als ob er verstand, warum ich so etwas schockierend fand.
    »Das FBI hat damals große Mengen von Blut in den Zimmern der Mädchen gefunden. Es war unmöglich, dass sie noch am Leben waren«, setzte ich das Gespräch fort.
    »Sie sind ausgeblutet. Sie waren danach einfacher zu transportieren.«
    »Wir haben nicht die geringste Blutspur in Ihrem Lieferwagen gefunden. Und auch in keinem anderen der Hausverwaltung, für die Sie gearbeitet haben.«
    Hines lächelte leicht, als habe man ihm ein Kompliment gemacht. »Die beiden waren gut verpackt. Ich weiß, wie man so etwas macht«, sagte er nur.
    »Und dann, wie ging es weiter?« Ich trieb das Gespräch voran, wollte möglichst schnell wieder hier raus.
    »Ich brachte sie an einen sicheren Platz. Dort habe ich sie später auch begraben. Und wenn Sie meine Familie vor diesem Nachahmer schützen, sage ich Ihnen auch, wo.«
    Dass Hines noch irgendwo ein Versteck gehabt haben musste, war uns damals während der Ermittlungen schnell klar geworden. Wir vermuteten, dass er sich in der näheren Umgebung von New York zumindest gelegentlich aufhielt. Gefunden hatten wir dieses Versteck nie.
    Als ich das Gefängnis verließ, hatte ich das Gefühl, dringend duschen zu müssen. Hines war wirklich ein übler und schmieriger Typ. Aber in einem hatte er recht: Weder seine Frau noch seine Töchter konnten irgendetwas dafür. Natürlich würden wir sie schützen, das hätten wir sicherlich auch ohne Hines’ Geständnis getan. Aber jetzt wussten wir wenigstens, dass zwei alte Morde vor der Aufklärung standen.
    ***
    »Er war es. Da bin ich mir sicher. Er musste die beiden jungen Frauen vom Tatort wegschaffen, um sich nach dem Mord an ihrem Anblick ergötzen zu können. Die Leiche eines der Opfer liegt in New Jersey in der Nähe von Middletown verscharrt. Den Platz, an dem wir das zweite Opfer finden, will er mir sagen, wenn seine Familie in Sicherheit gebracht und der Nachahmer gefasst ist.« Schon vom Auto aus informierte ich meinen Chef

Weitere Kostenlose Bücher