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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
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gezweifelt?«, knurrte ich zurück, bevor ich die Männer harsch anwies, ihre Tiere in der Garage anzubinden. Murrend kamen sie meiner Anweisung nach. Nur der Weißblonde wollte nicht einsehen, dass das Spektakel nun vorbei war. Sein Hund, ein bulliges, schwarz-weiß geflecktes Tier, bäumte sich an seiner Leine auf. Und schoss urplötzlich auf uns los, als der Weißblonde die Leine losließ.
    »Jerry!«, rief Phil mir warnend zu. Der Kampfhund hatte mich mit wenigen Sprüngen bereits fast erreicht. Der Speichel flog ihm ums Maul. Ich hob meine SIG. Die Kugel erwischte das Tier mitten im Sprung. Er flog direkt auf mich zu, das sabbernde Maul mit dem tödlichen Gebiss geöffnet, und landete tot vor meinen Füßen.
    Phil hatte bereits seine Waffe auf den Weißblonden gerichtet. »Runter auf den Boden, Hände auf den Rücken.« Während mein Partner dem Weißblonden Handschellen anlegte, lag auf einmal eine immense Spannung in der Luft. Ich konnte direkt hören, was die Männer dachten. Sie fragten sich, ob ihre Hunde und sie selbst mit zwei Kerlen vom FBI fertig werden würden.
    »An die Wand, Gesicht zur Mauer, Beine auseinander, Hände erhoben«, befahl ich. »Denken Sie nicht einmal daran, sich wegzurühren. Sie werden in Kürze mit einigen Cops plaudern dürfen«, rief ich ihnen zu, während ich über mein Mobiltelefon Verstärkung herbeirief.
    »Bringen Sie einen Veterinär und Hundezwinger mit. Wir haben es hier mit einem halben Dutzend für Wettkämpfe abgerichteten Kampfhunden zu tun«, instruierte ich die Cops.
    Der Weißblonde ballte die Fäuste, als wolle er trotz seiner misslichen Lage auf mich losgehen.
    »Duke, beruhige dich. Du machst alles nur noch schlimmer. Man muss wissen, wann man das Spiel verloren hat.«
    Der Dunkelhaarige, dem das Jagdgewehr gehörte, trat vor den jungen Kerl am Boden und legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter. Dann drehte er sich zu uns um.
    »Agents, Sie wollten wissen, warum ich geschossen habe?«
    Er zeigte mit der Rechten auf den Tierkadaver, um den sich trotz der kalten Temperatur bereits die ersten Schmeißfliegen sammelten.
    »Das Tier war so schwer verletzt, ich wollte es nicht leiden lassen. Mit den Kämpfen hier habe ich nichts zu tun. Ich kam zufällig vorbei. War auf der Jagd.« Jetzt erst sahen wir die zwei an den Läufen zusammengebundenen Kaninchen, die auf dem Boden der Garage abgelegt waren.
    »Aber wegen der kleinen Veranstaltung hier sind Sie doch nicht hier, oder?«, fragte er.
    »Wir suchen die Familie Hamilton. Wissen Sie, auf welchem der Stellplätze ihr Wohnmobil steht?«
    Der Mann sah mich mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. »Es ist der letzte Wagen auf der rechten Seite des Geländes«, eine vage Handbewegung unterstrich seine Worte. »Aber wenn Sie mir verraten, was Sie von der Familie wollen, kann ich Sie nachher auch hinbringen.«
    »Warum sollte ich Ihnen denn sagen, was uns zu den Hamiltons führt?«
    »Ganz einfach, Agent. Weil ich Kenneth Hamilton bin.«
    ***
    Nachdem wir die Männer und Hunde den wenig später eintreffenden Cops übergeben hatten, nahmen wir Kenneth Hamilton in unsere Mitte und gingen zum Wohnwagenpark zurück.
    »Wir sind die Special Agents Cotton und Decker vom FBI.« Zum zweiten Mal kurz hintereinander hielten wir unsere Dienstmarken hoch. »Mister Hamilton, wir haben einige Fragen an Sie und Ihre Familie.«
    »Fragen? Was für Fragen?« Der Mann war auf einmal sehr zornig. Ich hatte schon oft solche Menschen gesehen. Ihr Zorn richtete sich nicht gegen etwas Konkretes, nicht gegen eine bestimmte Person. Sie hadern mit ihrem Schicksal, das sie nicht dorthin gestellt hat, wo sie es ihrer Meinung nach verdienen. Beim Anblick des zerschrammten und schmutzigen Wohnwagens, vor dem wir inzwischen standen, inmitten eines heruntergekommenen Platzes voller Unrat und überquellender Mülleimer, konnte man das sogar nachvollziehen. Andererseits machte Mr Hamilton nicht gerade den Eindruck, sich in den letzten Jahrzehnten um eine Verbesserung seines Zustands bemüht zu haben.
    Hamiltons Nasenflügel zuckten leicht, als er uns mit einer übertrieben einladenden Geste in sein Wohnmobil bat.
    »Kommen Sie herein, meine Herren. Ich und meine Familie, wir haben nichts zu verbergen.«
    Als Phil und ich den Wohnwagen betraten, wünschte ich einen Moment, wir hätten uns anders entschieden und die Hamiltons zur Vernehmung ins Field Office bestellt. Obwohl der Trailer schlecht isoliert war und es an einigen Stellen

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