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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
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wissen, wo sich die zweite Tochter aufhält, verfahren wir in ihrem Fall ebenso.«
    Der Assistant Director hörte sich unsere Vorschläge in Ruhe an. »Haben Sie schon bestimmte Kolleginnen für diese Aufgabe im Auge?«
    »Nein, Chef, wir wissen nicht, wie die beiden Frauen zurzeit aussehen«, antwortete ich. »Phil und ich wollen gleich zu Mistress Culver und sie mit der Situation vertraut machen. Danach können wir entsprechend aussehende FBI-Agentinnen aussuchen. Gegebenenfalls muss Windermeere ein bisschen nachhelfen.« Unser Maskenbildner würde, da war ich sicher, jede optisch halbwegs passende Kollegin täuschend ähnlich herrichten können.
    Mr High gab sein Okay zu unserem Plan.
    Zurück im Büro fand ich eine Nachricht in meinem elektronischen Postfach. Man hatte an der von Frank Hines benannten Stelle die sterblichen Überreste einer jungen Frau gefunden. Zur Identifizierung waren die Knochen bereits in die Forensik gebracht worden. Ich ging davon aus, dass es eine reine Formsache war und wir in Kürze die Gewissheit haben würden, dass es sich um Mary Hamilton handelte.
    Bevor wir uns vom Büro aus auf den Weg zu Hines’ Ex-Frau machen konnten, erlebten wir dann noch eine Überraschung.
    »Jerry, es hat sich eine Frau als Zeugin in eurem aktuellen Fall gemeldet«, teilte mir Myrnas rauchige Stimme mit. »Sie hat ihre Kontaktdaten bei mir in der Telefonzentrale hinterlegt, ich schicke dir alles auf dein Smartphone.«
    »Danke, Myrna, dass du mich vorher direkt informiert hast. Ich mag diesen persönlichen Touch bei der Nachrichtenübermittlung.«
    Sie schmunzelte, ich konnte es fast durch den Äther hören.
    ***
    Während ich den Jaguar konzentriert durch die überfüllten und winterfeuchten Straßen von New York lenkte, hörte ich mit halbem Ohr zu, wie sich Phil telefonisch um eine sichere Unterkunft für die Frauen und ihre Bewacher kümmerte.
    »Wir brauchen zwei Apartments für jeweils drei Personen« und »Williamsburg ist okay«, hörte ich ihn sagen. Als ich den Jaguar in eine Parklücke vor einer Apotheke in der Crescent Street in Queens lenkte, beendete auch er sein Telefonat.
    »Die Vorbereitung läuft«, teilte er mir mit.
    Maggie alias Marge wohnte in einem gepflegten siebenstöckigen Haus. Auf unser Klingeln hin tat sich zunächst nichts. Erst nach dem dritten Mal meldete sich eine zögerliche Stimme durch die Sprechanlage.
    »Mistress Culver?«, fragte ich. Sie bejahte nach einem kurzen Zögern.
    »FBI. Special Agents Jerry Cotton und Phil Decker. Bitte öffnen Sie die Tür, wir müssen dringend mit Ihnen sprechen.«
    Nach einigen endlos scheinenden Sekunden summte der Türöffner und wir konnten das Haus betreten. Marge Culver wohnte im fünften Stock, sie erwartete uns an der offenen Wohnungstür. Wir sahen eine kleine, sehr schmale Person mit dünnem, blondem Haar. Helle, blaue Augen hinter einer randlosen Brille sahen uns fragend entgegen, als wir aus dem Aufzug in den Hausflur traten.
    »Madam«, sagte ich und zückte meine Dienstmarke. Sie besah sie aufmerksam und bat uns dann herein. Ihr ganzes Verhalten hatte etwas Reserviertes.
    Marge Culvers Wohnung war warm, sehr sauber und aufgeräumt. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee lag in der Luft. Sie bot uns welchen an, den wir gerne akzeptierten.
    »Mistress Culver, wir wissen, dass Sie früher den Namen Hines trugen, und natürlich auch, wer Ihr Ex-Mann ist«, informierte ich sie. Sie hob nur müde den Blick.
    »Sind Ihre Töchter auch hier?«, wollte ich wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur Betty lebt hier mit mir. Sie arbeitet. Ich erwarte sie erst in ein paar Stunden.«
    Wir erfuhren, dass die junge Frau einen Bürojob hatte, bei einer Spedition am Hafen beschäftigt war.
    »Sie selbst sind nicht berufstätig?«, fragte Phil.
    Marge Culver sah müde auf. »Ich bin freiberuflich tätig.« Sie zeigte mit dem Kinn auf ein deckenhohes Bücherregal, das voller wissenschaftlich aussehender Bücher war.
    »Seit einigen Jahren schreibe ich für eine Frauenzeitschrift eine Kolumne über Kräuter und Pflanzen, die man in Stadtwohnungen ziehen kann.«
    Phil und ich sahen automatisch zu der breiten Fensterfront, die voller Blumentöpfe stand.
    »Eine gute Idee. Wie sind Sie darauf gekommen?«, wollte ich wissen.
    »Pflanzen waren schon immer mein Hobby. Nachdem … nach der Sache mit meinem … mit Frank …«. Sie geriet ins Stottern und fuhr sich kurz mit der Hand übers Haar, bevor sie mit festerer Stimme fortfuhr. »Nach meiner

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