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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
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abgenommen?«
    Ich dachte kurz nach und nickte. »Ich halte Hank Hamilton nicht für jemanden, der einen so ausgeklügelten Plan wie den Mord an den beiden Frauen verfolgen kann. Der kann komplexe Dinge nicht überschauen und dreht durch, wenn etwas aus dem Ruder läuft.«
    »Selbst wenn wir ihm nachweisen können, dass er Dr. Gillmore umgebracht hat, bleibt immer noch der Mord an Susanna Parker. Für diesen Abend hat Hank ein Alibi«, ergänzte Phil.
    »Ein Alibi!« Blair schlug mit der flachen Hand auf meinen Schreibtisch. »Vorm Fernseher mit seinen Eltern. Die Mutter kriegt doch vermutlich schon lange nicht mehr mit, ob und, wenn ja, wer da neben ihr sitzt. Und der Vater, der würde doch alles tun, um seinen Sprössling aus unserer Schusslinie zu nehmen. Dieses Alibi ist nichts wert, wenn ihr mich fragt.«
    »Blair, denkst du wirklich, ein solches Vorgehen, mit den Fesselungen, der Plastiktüte und der durchgeschnittenen Kehle, passt zu dem jungen Hamilton?«
    »Nun, Jerry, das halte ich zumindest für möglich. Und weißt du, warum? Weil dieser Schönling vielleicht bizarre Sex-Spielchen mit seinen Kundinnen getrieben hat. Ihr versteht schon. Und die sind dann schiefgegangen.«
    Phil lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah unbehaglich zu Blair, der sich irgendwie in Rage geredet hatte.
    »Wie passen deiner Meinung nach die Warnungen an Hines dazu?«, wollte ich von Blair wissen.
    »Hat er gemacht, um dem noch einen Denkzettel zu verpassen. Mit Hines hat ja die ganze Familie Hamilton noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    »Na ja, Hank muss zumindest das Gefühl haben, sein Leben sei durch das Verbrechen damals beeinträchtigt worden«, setzte ich Blairs Gedankengang fort. »Aber das würde bedeuten, dass dieser junge Mann nach den Todes- beziehungsweise Unglücksfällen sehr schnell, sehr gezielt und sehr kaltblütig gehandelt hat. Dazu noch die Drohungen gegen Hines’ Familie. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Außerdem wurde kein passendes Messer in seinen Sachen gefunden.«
    Blair stach mit dem Zeigefinger in die Luft. »Wer weiß, womöglich hat er einen Komplizen. Oder diese Unglücksfälle haben ihn erst auf die Idee gebracht, sich auch um Hines’ Familie zu kümmern. Oder nur so zu tun, als ob sie bedroht wäre. Das könnte immerhin auch sein, denn bisher ist im Apartment der Frauen noch niemand aufgetaucht.«
    »Im ersten Fall hätte er wissen müssen, wie sie jetzt heißen. Und das wäre nur möglich, wenn es eine Verbindung zwischen Hank Hamilton und einer der Hines-, Pardon, Culver-Frauen gäbe«, gab Phil zu bedenken.
    »Die gibt es«, sagte ich.
    Blair und Phil sahen mich fragend an.
    »Sie sitzt gerade bei Hank.«
    »Diese Walker?«
    »Ja, Blair, genau die. Sie kennt Marge Culver. Und Vater Hamilton.«
    »Au verdammt!« Phil ließ sich in seinem Bürostuhl nach vorne schnellen.
    »Trotzdem kann ich mir das alles schwer vorstellen. Auch wenn Hank Hamilton der Mann sein könnte, der an dem Abend vor Dr. Gillmores Tür gestanden hat, und er uns kein wirklich überzeugendes Alibi präsentieren kann, sind unsere Ermittlungsergebnisse in diesem Fall nicht wirklich wasserdicht«, sagte ich.
    »Es sei denn, deine Zeugin erkennt Hank Hamilton.« Blair richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand ein paar Mal über das kurzgeschorene Haar. »Ist sie schon da?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir erwarten sie am Nachmittag.«
    ***
    Während Blair sich um den Aufenthaltsort von Clarice Culver kümmern sollte, würden wir uns auf die Suche nach Phoebe Clines Schwester Naomi machen, die etwas ins Hintertreffen geraten war. Daher nutzten Phil und ich den Vormittag, um zu den ehemaligen Pflegeeltern der jungen Frau zu fahren. Sie lebten auf einem großen Grundstück südlich von New York in einem altmodischen Landhaus mit Obstgarten. Man konnte sich gut vorstellen, dass diese Umgebung Kindern, die aus gestörten Verhältnissen in der Großstadt kamen, gut tat.
    Das Ehepaar Bradshaw passte in seiner weißhaarigen Gemütlichkeit fast schon zu gut in dieses ländliche Idyll. Marcus und Elisabeth waren inzwischen in einem Alter, in dem sie keine Pflegekinder mehr aufnahmen, wie sie uns gleich anfangs erzählten. An Naomi Cline konnten sie sich aber noch sehr gut erinnern.
    »Als Naomi zu Elisabeth und mir kam, war sie ein zutiefst verstörtes Mädchen«, berichtete Marcus Bradshaw. »Es war sehr schwierig, ihr Vertrauen zu gewinnen, und wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass es uns wohl nie

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