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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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setzte über das kleine Zäunchen, flog die Treppen zur Eingangstür hoch und trat diese mit einem gewaltigen Tritt aus ihren Angeln. Ohne innezuhalten stürmte er weiter ins Haus.
    Er konnte nur hoffen, dass er es nicht mit mehreren Gegnern zu tun hatte, doch das schien ihm unwahrscheinlich. Denn dann hätten sie sicher versucht, die Wissenschaftlerin aus der Nähe zu eliminieren und nicht die Variante mit dem Schuss über die Straße gewählt.
    Joe Brandenburg ließ sich gegen die Wand prallen. Atemlos lauschte er auf verdächtige Geräusche, doch es blieb totenstill. Ohne hinzusehen, leerte er die Trommel seines Smith & Wesson und lud mit Hilfe eines Jet-Loaders in Sekundenschnelle sechs neue Patronen nach.
    Noch immer hörte er nichts außer dem gedämpften Lärm des nicht weit entfernt vorbeiführenden Broadway. Dafür zog ihm der schwere Duft von Kaffee in die Nase, den jemand auf der heißen Platte einer nicht abgeschalteten Kaffeemaschine vergessen hatte.
    Die Palanskys hatten ihn wahrscheinlich nicht einfach vergessen, sondern wahrscheinlicher war, dass irgendjemand sie davon abhielt, die Maschine abzuschalten, dachte Joe Brandenburg bei sich. Er hoffte, dass es in Wirklichkeit nicht einen noch schlimmeren Grund gab. Doch für solche Überlegungen war jetzt keine Zeit.
    War sein Gegner noch oben? Er versuchte zu überschlagen, ob zwischen den Schüssen, die man auf ihn abgegeben hatte, und dem Moment, in dem er hier in den Flur eingedrungen war, Zeit geblieben war, von oben über die Treppe hier herunterzukommen. Doch das schien nicht möglich. Wahrscheinlich war der Mann, den er dingfest machen wollte, noch oben.
    Joe schlich an der Wand entlang zu der schmalen Treppe, die nach oben führte. Er musste rauf, auch wenn er dabei ein dankbares Ziel abgeben würde.
    Für den Bruchteil einer Sekunde spielte er mit dem Gedanken, einfach raufzustürmen, aber diese Wahnsinnsidee verwarf er schnell wieder.
    Stufe für Stufe erklomm er die Treppe. Seine .357er-Magnum hielt er dabei nach oben gerichtet. In jedem Augenblick war er darauf gefasst, dass dort oben jemand erschien, der sofort das Feuer eröffnen würde.
    Er hatte jetzt die Hälfte der Treppe erklommen. Noch zwei, drei Stufen, und er würde einen ersten Blick in das obere Stockwerk werfen können.
    Die nächste Stufe knarzte laut, als er sie mit seinem Gewicht belastete. Er hielt wieder inne, hielt die Luft an – nichts!
    Weiter! Weiter!
    Joe spannte seine Muskeln an und war auf alles gefasst, als er die nächsten beiden Stufen auf einmal nahm, um endlich sehen zu können, was sich da oben tat. Er schnellte vor, ließ den Blick blitzschnell über den Lauf seines Revolvers schweifen und zuckte sofort wieder zurück.
    Er hatte nicht viel sehen können, doch er konnte erkennen, dass etwas auf dem Boden des Flurs lag. Der großgewachsene Agent versuchte, sich einen Reim darauf zu machen. Sein Gegner war es wahrscheinlich nicht, denn der hätte vermutlich sofort geschossen.
    Joe wollte gerade wieder vorschnellen, die letzten Stufen erklimmen, als er deutlich das Geräusch eines Hubschraubers hörte, der sich schnell näherte.
    Er hatte sich draußen nicht besonders genau umgesehen, aber auf die Schnelle fiel ihm nicht ein, wo der Hubschrauber hätte landen können. Auch wenn der Little Bird wirklich klein und wendig war – draußen auf der Straße war an eine Landung nicht zu denken.
    Er musste sich darauf gefasst machen, die Situation hier alleine zu lösen.
    Entschlossen blendete er das Geräusch der Rotoren aus und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt. Er ging weiter vor, jetzt kam der Flur wieder in Sicht, und diesmal erkannte er mehr. Auf dem Boden lag eine Frau, bäuchlings. Beine und Arme waren gefesselt, sie trug einen Knebel. Joe hatte Probleme, im Halbdunkel Details zu erkennen, aber sie lebte und schien äußerlich unversehrt.
    Joe ging weiter. Jetzt sah er, dass vom Flur drei Türen abgingen, je eine links, rechts und geradeaus. Alle waren verschlossen. Links musste der Raum sein, dessen Fenster zur Straße hinausführte.
    Blitzschnell malte sich der erfahrene Agent aus, wie groß die Gefahr war, in die er sich jetzt begab. Sein Gegner wusste, dass er hier war. Egal, welchen Raum Joe als Erstes durchsuchen würde – er würde auf jeden Fall eine ungedeckte Seite haben. Stand der Gegner richtig, konnte er Joe in den Rücken schießen. Das, da war Joe sicher, würde er auch tun.
    Kurzentschlossen stürmte Joe Brandenburg nach vorn, sprang in

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