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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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drehte sich um und sah auf den ersten Blick, dass die Wunden an Les’ Oberarm und am Kopf dringend versorgt werden mussten. »Verdammt, damit ist nicht zu spaßen«, sagte er und beschloss kurzerhand, dass er mit Les den beiden Frauen folgen musste. »Runter in den Keller mit dir, ich gebe Feuerschutz«, sagte Joe, »ich kann nicht verantworten, dass wir beide ausgeschaltet werden und die Frauen dem Angriff schutzlos ausgeliefert bleiben.«
    Les wusste natürlich, dass sein Freund und Partner recht hatte, aber es widerstrebte ihm, das Feld zu räumen und die Chance, einen der Täter zu schnappen, sausen zu lassen.
    Doch er schwieg. Joe erriet die Gedanken seines Freundes. »Ein SWAT-Team ist unterwegs, noch haben wir eine Chance, den Kerl zu kassieren.«
    Schwerfällig stolperte Les die Treppenstufen in den Keller, der aus nur einem großen Raum zu bestehen schien. Cassia Haigh und ihre Mutter standen dort unsicher herum, gingen sofort auf Les Bedell zu, als sie dessen Verwundung sahen.
    »Mein Gott, Sie sind ja verletzt«, brachte Mable Haigh mit echtem Entsetzen in der Stimme hervor. »Warten Sie!« Sie wandte sich einem der Regale zu, kramte einen Verbandskasten hervor und begann, die Verletzungen zu verbinden.
    Auch Cassia Haigh machte sich an einem Regal zu schaffen. Als sie sich umdrehte, hielt sie einen 38er-Revolver in der Hand: einen Colt Viper, wie die beiden Agents sofort erkannten.
    »Für den Fall der Fälle«, sagte die schöne Wissenschaftlerin und stopfte sich die Waffe hinten in den Bund ihrer Jeans. »Offenbar geht es hier ja wohl darum, mich zu töten«, sagte sie.
    Weder Joe noch Les mochten ihr widersprechen. Les hatte ohnehin gerade genug damit zu tun, seine schmerzende Wunde verbinden zu lassen und sich selbst trotz des rasenden Brennens, das ihm das Desinfektionsmittel aus dem Sanitätskasten verursachte, unter Kontrolle zu bringen.
    »Wer wohnt in dem Haus, das Ihrem Wohnzimmer gleich gegenüberliegt?«, stellte Joe die Frage, die ihm seit mehreren Minuten Stirnrunzeln verursachte.
    »Das ist das Haus der Familie Palansky«, antwortete Mable Haigh – und begriff im nächsten Moment, dass Joe diese Frage sicher nicht ohne Grund gestellt hatte.
    »Oh Gott, was ist mit dem Haus?«
    »Wie viele Menschen leben dort? Haben die Palanskys Kinder? Wie alt sind sie?«
    »Dort leben Diana und Harvey zusammen mit ihren Kindern Elmer und Patsy, sie sind Zwillinge. Ich glaube, sie müssten neun oder zehn Jahre alt sein. Wieso fragen Sie das? Was ist denn mit ihnen?«
    »Na ja, wissen Sie, ganz freiwillig werden Ihre Nachbarn einen bewaffneten Fremden wahrscheinlich nicht ins Haus lassen, oder?«, erwiderte Joe.
    ***
    Weder Les Bedell noch Joe Brandenburg hatten eine der Kommunikationseinheiten mitgenommen, als sie die wie ein Routineeinsatz wirkende Fahrt zu Mable Haigh angetreten hatten. Jetzt, wo sich die Situation als Ernstfall entpuppte, blieb ihnen nur das Mobiltelefon als Verbindung zur Zentrale.
    Immerhin wusste Joe jetzt, dass sowohl ein SWAT-Team unterwegs war als auch ein Hubschrauber, der Phil und mich als Verstärkung einfliegen sollte.
    »Können Sie mit dem Colt umgehen, Miss Haigh?«, fragte Joe die Wissenschaftlerin, die sofort nickte. »Absolut.«
    Joe nickte. »Okay, ich werde jetzt versuchen, die einmalige Chance zu ergreifen und den Schützen zu fassen. Er darf uns nicht durch die Lappen gehen. Les, bist du halbwegs okay?«
    Les nickte. »Alles klar, Partner!«
    Es war klar, dass es in dieser Situation um Sekunden ging, weshalb Joe Brandenburg keine weitere Zeit mehr zu verlieren hatte. Er griff seinen schweren Revolver fester und stürmte, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, die Kellertreppe wieder hoch.
    Er hatte sich einen Plan zurechtgelegt, der extrem einfach gestrickt war, aber zu dem er absolut keine Alternative sah.
    Nachdem er im Erdgeschoss angekommen war, wandte er sich gebückt in Richtung Wohnungstür. Ohne zu zaudern, riss er sie auf, sprang die zehn Stufen bis zur Straße hinunter und hielt kurz inne, um das offene Fenster im ersten Stockwerk des Hauses gegenüber anzuvisieren. Augenblicklich erschien dort eine schemenhaft zu erkennende Gestalt mit einer Kurzwaffe und eröffnete das Feuer auf Joe. Beide Projektile verfehlten ihn.
    Der breitschultrige G-man sprang zur Seite, rollte sich ab und kam federnd auf die Füße. Er gab drei gezielte Schüsse auf das offene Fenster ab und stürmte über die Straße, ohne zu wissen, ob seine Schüsse etwas ausgerichtet hatten. Er

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