Jerry Cotton - 2919 - Mit 3 Millionen hat man ausgesorgt
»Daher sind wir für jede aromatische Ablenkung dankbar.«
Helens Gesicht hellte sich ein wenig auf.
Als die beiden Agents aus Mr Highs Büro kamen, grüßten wir sie kurz. Ich hatte bisher wenig mit den beiden zu tun gehabt, sie waren erst seit gut einem Jahr hier in New York. Der eine von ihnen hatte die rechte Hand verbunden, konnte sie aber wohl noch gut bewegen. Daumen und Zeigefinger schauten aus dem Verband heraus.
»Ernste Situation in Brooklyn?«, fragte ich unseren Chef, nachdem wir in sein Büro gegangen und Platz genommen hatten.
Er nickte leicht. »Ja, die beiden sind nur knapp mit dem Leben davongekommen. Offenbar hatten wir die Gewaltbereitschaft der Bande, hinter der sie her sind, unterschätzt.«
»Gut, dass ihnen nicht mehr passiert ist«, bemerkte Phil.
»Zum Glück haben die beiden schnell reagiert und waren bessere Schützen als ihre Gegner«, meinte Mr High. »Von ihren vier Gegnern hat nur einer überlebt, und der befindet sich auf der Intensivstation. Aber genug damit, wie sind Sie mit Ihrem Fall weitergekommen?«
Wir erstatteten ihm ausführlich Bericht.
»Interessant«, sagte er nachdenklich, als wir fertig waren. »Es fehlen bisher noch immer viele Fakten, zu viele, als dass das Ganze einen Sinn ergeben würde.«
Phil nickte und setzte gerade zum Sprechen an, als sein Handy klingelte.
»Hallo, Janice«, sagte er. »Ja, ja, habe ich verstanden, prima, danke für die schnelle Arbeit.«
»Und?«, fragte ich interessiert.
»Bei dem Toten im Müllcontainer handelt es sich um einen gewissen Tom Clarky. Er ist vorbestraft, deshalb waren seine Fingerabdrücke gespeichert. War kein Problem, ihn zu identifizieren«, berichtete Phil.
»Dann kontaktieren wir als Nächstes Miss Brooster vom Diamond Hotel «, sagte ich.
Da wir mit Mr High alles Nötige besprochen hatten, verabschiedeten wir uns und gingen zurück zu unserem Büro.
»Gut, dann wollen wir mal in Erfahrung bringen, wer dieser Tom Clarky ist und ob er etwas mit Will Butler zu tun hatte«, sagte Phil und machte sich am Computer an die Arbeit.
»Ich werde mich inzwischen mit Miss Brooster in Verbindung setzen und ihr ein Bild von Clarky zukommen lassen«, sagte ich.
Phil nickte und arbeitete schweigend weiter. Ich besorgte mir über meinen Computer ein Bild von Clarky und rief Miss Brooster im Hotel an.
» Hotel Diamond , was kann ich für Sie tun?«, hörte ich ihre Stimme.
»Guten Tag, Miss Brooster, hier ist Agent Cotton – ich war mit meinem Partner vorgestern wegen des Mordfalls bei Ihnen«, meldete ich mich.
»Agent Cotton, ja, schön von Ihnen zu hören. Brauchen Sie wieder meine Hilfe?«, fragte sie mit einem für meinen Geschmack etwas zu anbiedernden Tonfall.
»In der Tat«, sagte ich. »Wir haben einen Mann ausfindig gemacht, auf den Ihre Beschreibung passt. Kann ich Ihnen ein Foto zumailen?«
»Kein Problem, ich gebe Ihnen meine E-Mail-Adresse«, antwortete sie und buchstabierte mir die Adresse.
»Ich schicke Ihnen das Foto sofort zu, sitzen Sie in der Nähe Ihres Computers?«, fragte ich.
»Direkt davor«, antwortete sie.
»Einen Moment – so – es müsste gleich da sein«, sagte ich.
»Da ist es«, sagte sie. »Einen Moment, ich öffne die Datei. Ja, ja, das ist er, einer von denen. Er sieht auf dem Foto etwas jünger aus, aber das ist er.«
»Sind Sie sicher?«, fragte ich nach.
»Ja, bin ich«, antwortete sie. »Wenn Sie wollen, können wir auch eine Gegenüberstellung machen, ich komme Sie und Ihren Partner gern besuchen.«
»Vielen Dank für das Angebot, aber das wird in diesem Fall nicht nötig sein«, sagte ich und wollte das Gespräch gerade beenden, als Phil mich ansprach.
»Hey, einen Moment, ich habe noch ein paar Fotos, die sie sich ansehen soll«, sagte er. »Ich muss sie eben weiterleiten.«
»Es kommen noch ein paar Fotos«, sagte ich zu ihr. »Wenn Sie sich die ebenfalls anschauen könnten.«
»Gerne«, erwiderte sie wieder mit schmeichelndem Tonfall in der Stimme.
Gut eine Minute später hatte sie die Fotos auf ihrem Computer.
»Der nicht, nein, kommt mir nicht bekannt vor, und der auch nicht, nein, aber der hier, ja, Bild Nummer drei, das ist der andere Mann, den ich gesehen habe, ja genau, der mit dem Muttermal und der krummen Nase«, sagte sie.
Ich schaute Phil an und er nickte.
»Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen«, sagte ich und beendete das Gespräch.
Dann wendete ich mich an Phil. »Nummer drei ist der andere. Wer war das?«
Er lächelte. »Jemand, von dem in
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