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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
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finanziellen Hintergrund anbieten könnten«, antwortete sie.
    »Jedenfalls zu keinen organisierten Raubzügen«, warf Blair ein.
    »Ja, das meine ich. Bleibt nur noch Erpressung. Hast du dafür irgendwelche Anzeichen bemerkt?«
    June schaute ihren Partner fragend an, der spontan den Kopf schüttelte.
    »Nein, die waren alle sehr ruhig. Wenigstens bei einer der Familien hätte man etwas erkennen müssen, oder die hätten es von sich aus angesprochen. Nein, an Erpressung glaube ich auch nicht«, sagte Blair.
    Sie schwiegen eine Weile und jeder hing seinen Gedanken nach. Dann trank June ihren restlichen Kaffee aus und winkte der Bedienung, um die Rechnung zu begleichen.
    »Wir müssen uns im Büro in aller Ruhe die Fakten ansehen. Vermutlich fehlen uns wichtige Informationen über Vernon Hobbs und seine Agentur«, sagte sie.
    Blair erhob keine Einwände, sondern legte einige Dollarscheine auf den Tisch. June legte ihren Anteil in die kleine Mappe, in der ihnen die Kellnerin die Rechnung gebracht hatte. Dann erhob sie sich und verließ mit ihrem Partner das Diner.
    »Geh schon einmal zum Wagen. Ich muss noch kurz am Geldautomaten für Nachschub sorgen«, bat Blair.
    Vierzig Minuten später hatte er sich gerade hinter seinen Schreibtisch gesetzt und die ersten Nachrichten aus seinem elektronischen Postfach gelesen, als Helen im Büro auftauchte.
    »Hallo, seltener Gast. Was verschafft uns die Ehre deines Besuchs?«, fragte Blair.
    Sein Schmunzeln erlosch, als er den ernsten Gesichtsausdruck der Sekretärin von Mr High sah. June krauste ebenfalls alarmiert die Stirn.
    »Ihr sollt sofort zum Chef kommen«, erwiderte Helen.
    Blair warf seiner Partnerin einen fragenden Blick zu, doch June konnte auch nur ratlos mit den Schultern zucken.
    Mr High wirkte ungewöhnlich ruhig, als June vor Blair sein Büro betrat.
    »Schließen Sie bitte die Tür, Blair«, bat der Chef.
    Das allein war ein Zeichen dafür, dass etwas Ungewöhnliches passiert sein musste. Nur in ganz wenigen Fällen wurde die Verbindungstür zum Vorzimmer geschlossen. Kaum hatten June und Blair die Plätze am Besprechungstisch eingenommen, wandte Mr High sich an den hochgewachsenen Blair Duvall.
    »Stecken Sie in Schwierigkeiten?«, fragte er.
    »Nein, Sir. Warum fragen Sie?«, reagierte Blair überrascht.
    Statt einer Antwort startete der Chef eine Aufzeichnung, die unschwer als Video einer Überwachungskamera zu erkennen war. Schon nach wenigen Sekunden wusste Blair, dass es sich um die Bankfiliale gegenüber des Diners handelte.
    »Kennen Sie diese junge Frau näher, Blair?«, fragte Mr High.
    Er hatte die Aufnahme an einem Punkt angehalten, wo man deutlich erkennen konnte, wie Blair einer Frau etwas in die Hand drückte.
    »Nein, das war eine Touristin. Sie hat mich nach dem Weg gefragt. Sie suchte eine U-Bahn-Station«, antwortete er.
    June schaute abwechselnd von ihrem Partner zum Chef und zurück zu dem Standbild auf dem Wandmonitor.
    »Wieso ist das von Interesse, Sir?«, fragte sie.
    Der Chef beendete die Abspielung der Videoaufzeichnung und lehnte sich im Stuhl zurück. Sein Blick haftete auf Blair Duvall, dem es langsam unheimlich wurde.
    »Diese junge Frau behauptet, dass Sie ihr Informationen über die laufenden Ermittlungen verkauft haben«, sagte er.
    Blair konnte nicht fassen, was Mr High gesagt hatte. Wie betäubt schüttelte er immer wieder den Kopf.
    »Wie bitte? Das ist eine verdammte Lüge!«, entfuhr es ihm.
    Mr High schätzte es nicht, wenn einer seiner Agents sich vergaß und fluchte. Ausnahmsweise überhörte er jedoch diesen Ausbruch und erzählte von dem Anruf eines Unbekannten.
    »Das ist eine Falle, Sir! Ich würde nie im Leben etwas über eine laufende Ermittlung ausplaudern, und schon gar nicht gegen Bezahlung«, stieß Blair hervor.
    »Nein, das würde Blair nie tun. Er hat recht. Jemand will ihn reinlegen«, stimmte June zu.
    Mr High musterte Blair für lange Sekunden, bevor er schließlich nickte.
    »Ich glaube Ihnen, Blair. Trotzdem muss ich eine Untersuchung einleiten und Sie so lange vom Dienst suspendieren. Tut mir sehr leid, aber so sind die Vorschriften«, sagte er dann.
    Blair wollte aufbegehren, doch June legte ihm mahnend eine Hand auf den Unterarm. Mit finsterer Miene starrte er daraufhin die Tischplatte an.
    ***
    Der sonnige Morgen hatte unsere Laune nicht wesentlich verbessern können. Seit gestern stand Blair unter Verdacht, sein Wissen an die Gangster verkauft zu haben. Phil und ich glaubten keine Sekunde an seine

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