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Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen

Titel: Jerry Cotton - 2920 - Die Reichen und die Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnten, dass die Freundin des Agenturinhabers tatsächlich öfter in der Begleitung des Gangsters zu sehen war, hatten wir überhaupt nichts in der Hand.
    »Ich habe einen Deal mit der Angestellten gemacht«, erzählte June.
    Die Mitarbeiterin am Empfangstresen würde heimlich einige Aufnahmen mit der Kamera in ihrem Mobilfunkgerät anfertigen, wenn Brentano mit ihrem Begleiter in der Agentur erschien.
    »In letzter Zeit sollen sie öfter gemeinsam dort auftauchen. Das würde meinen Verdacht bestätigen«, sagte June.
    Anschließend gewährte sie mir die Zeit, die ich zum Nachdenken über ihren Vorschlag benötigte. Es war sehr riskant, einen Gangsterboss gezielt auf den möglichen Mörder eines seiner Söhne anzusetzen. Mir war einfach nicht wohl bei dem Gedanken und daher zögerte ich mit einer Antwort.
    »Mir gefällt die Idee nicht, June. Es muss einen besseren Weg geben, um Ralph Timber zu überführen«, sagte ich schließlich.
    Obwohl es sicherlich eine Enttäuschung für June war, ertrug sie meine Ablehnung ohne Widerspruch.
    ***
    Phil hatte ein spezielles System entwickelt, wie er Informationen in einer Übersicht zusammentrug. Meistens half es ihm, daraus dann ein schlüssiges Muster abzuleiten.
    »Es fehlt immer noch ein Motiv. Hängen die beiden Morde vielleicht doch nicht zusammen?«
    Er starrte seine Aufstellung an und fand keinen Aufschluss. Ohne erkennbares Motiv hingen viele Fäden schlicht in der Luft.
    »Störe ich?«
    Blair steckte seinen Kopf zur Tür hinein. Mr High hatte ihm Innendienst verordnet und so durfte der farbige Partner von June die Verwaltungsarbeit für verschiedene Fälle nachholen.
    »Nein, du kannst mir helfen. Wirf bitte einen Blick auf diese Aufstellung, während ich uns einen frischen Kaffee besorge«, erwiderte Phil.
    Natürlich sollte Blair sich aus der Ermittlung in den beiden Fällen heraushalten, aber gegen einen zufälligen Blick auf den Monitor eines Kollegen konnte man nichts tun. Das war ein purer Reflex und keine böse Absicht.
    »Timber? Woher kenne ich nur das Gesicht?«, murmelte Blair.
    Während er angestrengt nachdachte, holte Phil die Akte des Gangsters auf den Bildschirm. Als Blair die Daten studierte, stieß er auf einmal einen verblüfften Ruf aus.
    »Der Kerl ist uns im Foyer begegnet«, rief er.
    Phil schaute seinen Kollegen verwirrt an.
    »Wo?«, fragte er.
    Blair erzählte von dem ersten Besuch, den June und er der Agentur abgestattet hatten. Mitten im Erzählen verfinsterte sich seine Miene.
    »Timber war in Begleitung, und wenn mich nicht alles täuscht, war es Tonio Sanchez«, stieß er hervor.
    Phil hob alarmiert die Augenbrauen.
    »Die beiden Gangster waren bei Hobbs?«, fragte er.
    Blair nickte zustimmend. Phil verschob einige der Kästen in seinem Schema, woraufhin sein Kollege einen leisen Pfiff ausstieß.
    »Das wäre in der Tat ein gutes Motiv. Aber ihr hattet Hobbs doch gründlich durchleuchtet. Irgendetwas fehlt uns noch«, sagte Blair.
    Phil brummte verärgert vor sich hin. Blair hatte den wunden Punkt in seiner neuen Theorie entdeckt. Ansonsten machte das Schema viel Sinn – und dennoch blieb der Makel, der zu gravierend war.
    »Ich denke, es gibt da jemand, der uns weiterhelfen könnte«, sagte er.
    Seine Miene hatte sich aufgehellt und Blair verfolgte gespannt, wie Phil wenige Augenblicke später telefonierte. Allein aus den Antworten seines Kollegen konnte Blair folgern, dass der Gesprächspartner sich nicht sehr kooperativ verhielt. Schließlich beendete Phil sein Telefonat und lehnte sich zurück.
    »So ein stures Volk«, sagte er.
    Blair hob fragend eine Augenbraue.
    »Das war einer der Privatdetektive, die im Auftrag der Eltern von Sandrine Lescout ermitteln. Hamilton ist nicht bereit, mir irgendwelche Auskünfte zu ihren Ergebnissen zu geben«, erklärte Phil.
    »Dann würde ich einfach eine höhere Ebene wählen, um die Dringlichkeit stärker herauszustellen«, schlug Blair vor.
    Phil schaute ihn einige Sekunden nachdenklich an, bevor er sich erhob.
    »Du hast recht. Mister High könnte dem Leiter der Detektei einmal die Folgen erklären, die eine Behinderung unserer Ermittlungen nach sich zieht«, stimmte Phil zu.
    Er eilte aus dem Büro und ließ Blair allein zurück. Der hochgewachsene Agent schob seinen Besucherstuhl so hin, dass er bequem das Schema auf dem Computerbildschirm studieren konnte.
    ***
    Wir änderten unsere Absicht, direkt ins Field Office zurückzukehren, nachdem Mr High uns angerufen hatte.
    »Es gibt offenbar

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