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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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packte gerade das Absperrband aus. Er wollte uns zurückhalten, doch dann erblickte er unsere Dienstmarken.
    »Mein Partner ist drin bei der Leiche, Agents. Wir haben schon die Scientific Research Division, den Gerichtsmediziner und Detectives von unserem Revier angefordert.«
    Ich nickte ihm zu.
    »Gut gemacht, Officer. Gibt es Zeugen?«
    »Eine Lady hat den Toten gefunden. Sie sitzt hinten im Streifenwagen, ist aber noch nicht vernommen worden. Kein Wunder, es ist ja auch alles erst vor ein paar Minuten passiert. Jedenfalls hat sie den Täter nicht gesehen, das haben wir sie natürlich schon gefragt.«
    Ich warf einen kurzen Blick auf die Zeugin, eine junge Schwarze. Sie weinte, war vermutlich durch den Anblick eines Erschossenen geschockt worden. Ich beschloss, ihr noch ein paar Minuten Verschnaufpause zu gönnen. Zunächst wollte ich mir den eigentlichen Tatort ansehen.
    Phil und ich betraten wieder das Versicherungsbüro. Offenbar hatte die Bluttat im Hinterzimmer stattgefunden, der vordere Büroraum war jedenfalls menschenleer. Wir gingen in Murphys eigentliche Behausung.
    Dort stand ein uniformierter Cop neben dem toten Ex-Mediziner. Phil und ich stellten uns zunächst dem Officer vor. Er hieß Barry Miles.
    Ich deutete auf den Erschossenen.
    »Haben Sie Simon Murphy zu Lebzeiten gekannt, Officer Miles?«
    »Nur flüchtig, Agent Cotton. Ich weiß, dass unsere Detectives ihn im Dauerverdacht hatten, verletzte Ganoven zu behandeln. Hier wusste ja jeder von seiner Vergangenheit als Arzt. Aber beweisen konnten wir ihm niemals etwas, sonst wäre er schon längst verhaftet worden.«
    Murphys sterbliche Überreste lagen auf dem Fußboden. Der Körper war verkrümmt, das erstarrte Gesicht zeigte sowohl Schmerz als auch Verblüffung. Ob er seinen Mörder gekannt hatte?
    »Es ist doch kein Zufall, dass Murphy kurz nach unserem Besuch ermordet wurde«, mutmaßte Phil. »Der Killer bemerkt zwei FBI-Agents, die das Versicherungsbüro betreten. Er befürchtet, dass Murphy etwas ausplaudern könnte. Da taucht plötzlich der Latino auf. Er ist ein Patient, der dringend behandelt werden muss. Aber er sieht uns und bekommt Panik, wir verfolgen ihn. Das ist die Chance für den Mörder. Er geht zielstrebig zu Murphy, tötet ihn ohne großes Aufhebens und verschwindet wieder.«
    »Ja, so ist es wahrscheinlich abgelaufen«, stimmte ich zu. »Der Killer hat vermutlich die Verbindungstür zwischen Büro und Hinterzimmer geschlossen, deshalb war der Schuss draußen auf der Straße kaum zu hören. Hinzu kommt der Lärmpegel einer so stark befahrenen Straße wie der Jamaica Avenue.«
    »Das Zeitfenster für den Mord war sehr klein«, stellte Phil grimmig fest. »Die Vorstellung, dass sich der Killer noch irgendwo in der Nachbarschaft aufhalten könnte, gefällt mir überhaupt nicht. Er kann sich in aller Ruhe unter die Schaulustigen mischen, die sich schon bald hinter dem Absperrband drängen werden.«
    Ich teilte Phils Einschätzung. Aber da wir keine Täterbeschreibung hatten, war eine Sofortfahndung unmöglich. Außerdem vermutete ich bisher nur, dass der Investmentberater Greg Preston und der Ex-Mediziner Simon Murphy von derselben Person getötet worden waren. Noch gab es dafür nicht den geringsten Beweis.
    ***
    Ich schaute mich um und versuchte, die letzten Minuten im Leben von Murphy zu rekonstruieren. Was hatte er getan, nachdem Phil und ich dem Latino nachgelaufen waren? Offenbar hatte er zunächst einen Drink gebraucht. Die Whiskyflasche war vorhin hundertprozentig nicht auf dem Tisch gewesen. Das gefüllte Trinkglas ebenfalls nicht.
    Der Telefonhörer lag neben dem Apparat. Es war ein altmodisches Telefon ohne Wahlwiederholungsfunktion. Ich zog mir einen Latex-Einweghandschuh über und hielt den Hörer an mein Ohr. Aber es ertönte nur das Freizeichen.
    Wen hatte Murphy anrufen wollen, nachdem Phil und ich bei ihm gewesen waren?
    Auf jeden Fall musste ihn unser Besuch so aufgewühlt haben, dass er dringend Alkohol gebraucht hatte. Murphy musste ja damit rechnen, dass wir zu ihm zurückkehren würden, nachdem wir seinen kriminellen Patienten eingefangen hatten.
    »Die Obduktion wird nähere Informationen über die Mordwaffe liefern«, sagte ich zu Phil. »Wir sollten jetzt mit der Zeugin sprechen.«
    Nun trafen auch zwei Zivilcops ein. Wir sprachen kurz mit Detective Rhonda Billings und Detective Jim McKinley und teilten ihnen unseren Ermittlungsstand mit.
    »Wenn es wirklich einen Zusammenhang zwischen diesem Mord und Ihrem

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