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Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst

Titel: Jerry Cotton - 2925 - Einmal zu viel getrickst Kostenlos Bücher Online Lesen
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aktuellen Fall gibt, dann wird sowieso das FBI zuständig sein«, stellte Detective McKinley fest. »Und ich hätte ehrlich gesagt auch nichts dagegen, denn wir haben schon genug um die Ohren.«
    Einstweilen teilten wir uns mit dem NYPD die Arbeit. Detective Rhonda Billings beauftragte einige uniformierte Cops, sich im Umkreis von zwei Blocks bei den Geschäftsleuten und Bewohnern umzuhören. Vielleicht war ja jemandem eine flüchtende Person aufgefallen, die das Versicherungsbüro verlassen hatte.
    Phil und ich gingen wieder nach draußen und stellten uns der Zeugin vor. Ihr Name war Alice Maverick.
    »Wie geht es Ihnen, Miss Maverick?«, wollte ich wissen. »Sind Sie in der Lage, uns einige Fragen zu beantworten?«
    »J-ja, Agent Cotton. Ich will ja auch, dass Sie den Dreckskerl erwischen, der das getan hat.«
    Die junge Schwarze saß immer noch im Streifenwagen. Phil und ich stellten uns so vor die offen stehende Wagentür, dass die inzwischen angerückten Pressefotografen keine Aufnahme von der Zeugin machen konnten. Wir mussten damit rechnen, dass der Killer auch noch Alice Maverick aus dem Weg räumen wollte.
    »Sie sprechen von einem Dreckskerl, Miss Maverick«, hakte ich nach. »Dann haben Sie also den Täter erkennen können?«
    »Das nicht, Agent Cotton. Ich hatte spontan angenommen, dass der Killer ein Mann ist.«
    Ich machte mir Notizen.
    »Bitte erzählen Sie uns der Reihe nach, was Sie gesehen haben.«
    Die Zeugin nickte. Inzwischen hatte sie sich so weit beruhigt, dass sie eine Aussage machen konnte.
    »Ich wollte mit Mister Murphy reden, weil es Probleme mit meiner Krankenversicherung gibt. Er hat mir die Versicherung vor ein paar Monaten verkauft. Und nun will die Gesellschaft meine Krebsvorsorge nicht bezahlen. – Jedenfalls wollte ich deshalb mit ihm sprechen. Ich ging in das Büro, aber es war niemand zu sehen. Ich rief nach ihm, bekam keine Antwort. Da dachte ich mir, dass etwas nicht stimmt. Die Tür zum Hinterzimmer war nur angelehnt. Ich ging dorthin – und dann sah ich Mister Murphy auch schon in seinem Blut liegen. Daraufhin habe ich mit meinem Handy sofort die 911 angerufen.«
    »Sind Sie bei der Leiche geblieben, bis die Officers kamen?«
    »Nein, Agent Cotton. Ich konnte den Anblick des Toten nicht ertragen. Also rannte ich zurück auf die Straße.«
    »Ist Ihnen dort etwas aufgefallen, Miss Maverick? Beispielsweise eine Person, die sich auffällig verhalten hat?«
    »Nein, aber vor der Tür lag ein abgebrochener Absatz eines Damenschuhs. Der war auch schon da, als ich in das Büro hineingegangen bin. Glauben Sie, dass das etwas zu bedeuten hat?«
    Der Schuhabsatz befand sich immer noch vor der Bürotür auf dem Gehweg. Er stammte offenbar von schwarzen Lackpumps. Ich zog mir einen Latex-Einweghandschuh über und steckte den Gegenstand vorsichtig in eine Plastiktüte für Beweismittel.
    »Kannst du dich erinnern, ob dieser Absatz schon dort lag, als wir vorhin gekommen sind, Phil?«
    »Ich glaube nicht, aber ich würde keinen Eid darauf schwören wollen. Ob der Absatz mit unserem Fall zu tun hat oder sogar von der Täterin stammt?«
    »Jedenfalls muss die Frau bemerkt haben, dass ihr Absatz abgebrochen ist. Warum hat sie ihn dann nicht mitgenommen? Würde sie nicht versuchen, den Schuh reparieren zu lassen? Dafür gibt es nur eine einleuchtende Erklärung: Sie hatte es zu eilig, um den Absatz mitzunehmen.«
    Wir bedankten uns einstweilen bei der Zeugin. Ich bat die Detectives, die Aussage von Alice Maverick aufzunehmen. Als die SRD-Experten anrückten, übergab ich ihnen das Beweisstück. Uniformierte Cops waren immer noch dabei, sich in der Nachbarschaft umzuhören.
    »Wenn wir es mit einer Täterin zu tun haben, dann kommt dieser große stämmige Vincenzo Angeli wirklich nicht als Verdächtiger in Frage«, stellte Phil fest.
    »Und Florence Preston ist zwar eine Frau, wird aber momentan von June Clark beschattet«, gab ich zurück. »Und ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Kollegin sich noch einmal abschütteln lässt.«
    Trotzdem rief ich June Clark auf ihrem Handy an, um mich über den Verbleib von Florence Preston zu vergewissern. June antwortete mit gedämpfter Stimme.
    »Ich bin gerade in einem Kosmetiksalon, Jerry. Florence Preston lässt sich hier aufhübschen, nachdem sie kurz bei einem Beerdigungsunternehmer war, um die Bestattung in Auftrag zu geben. Wenn du mich fragst, dann trauert sie überhaupt nicht um ihren Investmentberater. Es würde mich nicht wundern, wenn

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