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Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Chief Townsend herausfinden können, wer dieser Mann ist«, sagte Phil.
    Es gab auch eine Aufnahme, auf der eine zweite Person im Pick-up mitfuhr. Leider war es Darabont nicht gelungen, brauchbare Bilder davon zu machen. Es wirkte für mich so, als wenn er von der Gelegenheit überrascht worden wäre. Vermutlich hatte Darabont die Kamera überhastet einschalten müssen und keine Gelegenheit erhalten, den Sucher optimal auf den Beifahrer seiner Zielperson einzustellen.
    »Damit war unser Besuch schon ein Erfolg. Vielleicht finden wir weitere Hinweise«, erklärte ich.
    In der folgenden Stunde stellten Phil und ich die Ferienwohnung quasi auf den Kopf. Ich klopfte an Wände und inspizierte sogar das Tiefkühlfach gründlich, ohne den erhofften Fund zu machen.
    »Es gibt nicht einmal Speicherchips, auf denen wir weiteres Bildmaterial finden könnten«, murrte Phil.
    »Wir können davon ausgehen, dass der Mörder von Darabont sich hier gründlich umgesehen hat. Wenn es belastendes Material gab, wird er es beseitigt haben«, erwiderte ich.
    Als wir uns von Mrs Howard verabschiedet hatten und aus dem Haus traten, traf mich ein eisiger Wind. Er raubte mir im ersten Moment den Atem und daher blieb ich stehen, während Phil auf den SUV zulief. Während ich meinem Partner folgte, spürte ich ein vertrautes Kribbeln im Nacken. Ich war mir sicher, dass uns jemand beobachtete. Beim Einsteigen ließ ich mir daher viel Zeit, um möglichst unauffällig die Umgebung abzusuchen.
    »Beeil dich, Jerry. Du lässt ja die ganze Wärme ins Freie entweichen«, beschwerte sich Phil.
    Ich zog die Beifahrertür ins Schloss und lehnte mich nachdenklich im Sitz zurück.
    »Was ist denn los? Was suchst du eigentlich?«, fragte Phil.
    »Denjenigen, der uns beobachtet. Ich habe es ganz deutlich gespürt«, antwortete ich.
    Mein Partner ließ den SUV rückwärts aus der Einfahrt rollen und hielt genau wie ich Ausschau nach dem Beobachter. Auf der Straße war niemand zu sehen, doch hinter jedem Fenster der schmucken Holzhäuser konnte jemand stehen und unsere Abfahrt verfolgen.
    ***
    Auf dem Revier unterrichteten wir zunächst nur Chief Townsend über unseren Fund. Er sah sich die Aufnahmen von Darabont an und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Den Burschen kenne ich. Das ist Herbert Monroe. Er ist Steuermann auf einer der Fähren, die hinüber nach Nova Scotia fahren«, sagte er.
    Monroe war erst seit gut einem Jahr wieder auf der Insel, der er für viele Jahre den Rücken gekehrt hatte.
    »Sein Vater war Trucker und kam bei einem Unfall ums Leben. Monroes Mutter hat sich und den Jungen mit harter Arbeit durchs Leben gebracht. Als sie nach kurzer Krankheit starb, ging Herbert zur Handelsmarine«, berichtete der Chief.
    Seine Rückkehr kam nicht weniger unerwartet. Alle Bemühungen, Monroe in die Gesellschaft der kleinen Hafenstadt aufzunehmen, scheiterten an seiner abweisenden Haltung.
    »Er ist ein schweigsamer Mann geworden und lebt scheinbar nur für seine Arbeit auf der Fähre«, sagte Townsend.
    »Könnte es sein, dass er die Schlepperbande anführt?«, fragte ich.
    Der Chief zog die Augenbrauen in die Höhe und schnaubte verärgert auf.
    »Sie suchen partout eine kriminelle Gruppe in Bar Harbor, Agent Cotton. Möglicherweise verrennen Sie sich dabei genauso, wie es bereits Darabont getan hat«, erwiderte er.
    Erstmals sprach der Chief seinen unterschwelligen Unmut über die laufenden Ermittlungen direkt aus. Ich war davon ausgegangen, dass Townsends Widerstand sich mittlerweile verflüchtigt hatte.
    »Es gibt diese Schlepper, Chief. Und der Mord an Lars Darabont steht damit in unmittelbarer Verbindung, auch wenn es Ihnen missfällt«, antwortete ich.
    Einige Sekunden lang fochten wir nur mit Blicken den Kampf aus, bis Townsend den Kopf senkte. Wären in diesem Augenblick nicht Agent Roades und ihr Partner ins Büro gekommen, hätte ich die Aussprache vorangetrieben.
    »Wir haben mit den Fischern gesprochen, und nachdem Sie weggefahren sind, uns auch noch ein wenig im Hafen umgehört«, erklärte Roades.
    Sie und Agent Thomas fanden nur schwer einen Zugang zu den Einheimischen und mir kam der Gedanke, dass dies vom Chief so geplant gewesen war. Blockierte er nur aus den laut geäußerten Bedenken die Ermittlungen oder hatte Townsend völlig andere Motive?
    »Niemand will etwas von krummen Geschäften oder gar Menschenschmuggel wissen. Bei diesem Thema wichen einige aber zu schnell aus. Das war jedenfalls mein Eindruck«, sagte Agent

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