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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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zurück. »Allerdings muss man berücksichtigen, dass die 28th Street eine reine Wohnstraße ist. Die meisten Anwohner brechen erst gegen acht Uhr auf, um zu ihren Arbeitsplätzen zu fahren. Wenn der Tote dort ein paar Stunden früher abgelegt wurde, dann war Leslie Banners wirklich der Erste, der den Leichnam bemerken konnte. Hier herrscht so gut wie kein Durchgangsverkehr. Außerdem war es vor fünf Uhr morgens noch dunkel. Und die Garagenbeleuchtung ist offenbar kaputt.«
    »Und ihr seid sicher, dass Einauge hier nur abgelegt und nicht auch ermordet wurde?«, vergewisserte ich mich. Nun schaltete sich Amy wieder ein.
    »Ja, bisher sieht es ganz danach aus. Allerdings wird die Garage noch von den Kollegen der Scientific Research Division untersucht, wie ihr sehen könnt. Ich habe mit der Maklerin telefoniert, die das Haus verkaufen soll. Sie wird hoffentlich demnächst hier eintreffen. – Jedenfalls sind keine Kampfspuren zu entdecken. Die Spezialisten sagen, dass der Schuss aus wenigen Inches Entfernung abgefeuert worden sein muss. Einauge wurde durch ein einziges Projektil getötet, das ist jedenfalls mein letzter Stand.«
    Ich nickte.
    »Und wenn der Schuss in der Garage abgefeuert worden wäre, müssten sich dort jede Menge mikroskopisch kleiner Blutspritzer nachweisen lassen. – Okay, klammern wir die Frage nach dem Tatort zunächst aus. Es dürfte kein Problem gewesen sein, die Leiche hier abzuladen. Ich stelle mir das so vor: Der Täter fährt in gemächlichem Tempo bei Nacht durch die 28th Street. Er sieht im spärlichen Licht der Straßenlaternen das leerstehende Haus mit der offenen Garage. Er biegt in die Auffahrt ein, wirft Garlands sterbliche Überreste aus seinem Wagen und schiebt den Körper in die Garage. Dann verschwindet er. Die Aktion dürfte kaum länger als drei Minuten gedauert haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass er dabei von einem Zeugen bemerkt wurde, ist äußerst gering.«
    »Weiß man eigentlich schon, um welche Uhrzeit Einauge erschossen wurde?«, warf Phil ein.
    »Der Doc meint, ungefähr zwischen Mitternacht und vier Uhr früh. Darauf lassen Totenflecke und Leichenstarre schließen. Allerdings ist die Körpertemperaturmessung nicht so exakt wie sonst, weil es momentan bei der Affenhitze auch nachts nicht merklich abkühlt.«
    Ich nickte. Natürlich war es auch möglich, dass Einauge hier nicht zufällig abgelegt worden war. Aber wenn es einen Zusammenhang zwischen dem Leichenfundort und dem Mord gab, würden wir ihn in Erfahrung bringen. Schließlich standen wir mit unseren Ermittlungen immer noch am Anfang.
    Ein Spezialist von der SRD kam zu uns hinüber.
    »Wir haben Reifenspuren in der Auffahrt festgestellt. Der Abrieb deutet darauf hin, dass wenige Stunden vor dem Auffinden der Leiche noch ein Auto Richtung Garage gefahren ist. Zuvor ist offenbar wochenlang kein anderes Fahrzeug auf dem Grundstück gewesen, aber das Haus steht ja schließlich auch zum Verkauf. Sobald wir nähere Erkenntnisse haben, bekommt ihr Bescheid.«
    Der Gerichtsmediziner ließ die Leiche zur Obduktion abtransportieren. Doch es würde einige Zeit dauern, bis wir von der Spurensicherung und von der Pathologie neue Fakten erhielten. Ich wollte mich zunächst auf den Zeugen konzentrieren und fragte Amy nach dem Jungen, der den Notruf gewählt hatte.
    Sie führte mich zu einem Streifenwagen, in dem ein schlaksiger Teenager wartete. Leslie Banners trug Shorts und ein Yankees-Shirt. Er tippte wie wild auf seinem Handy herum. Vermutlich teilte er allen seinen Freunden per SMS mit, dass er eine Leiche gefunden hatte. Als er meine Dienstmarke sah, wurde er noch aufgeregter.
    »FBI? Wow, das muss ja ein krass wichtiger Fall sein!«
    Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen, denn der Anlass war ernst genug. Nachdem ich meinen Namen genannt hatte, sagte ich: »Leslie, du trägst hier offenbar regelmäßig Zeitungen aus. Ist dir an dem leerstehenden Haus schon früher mal etwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Nee, Agent. Das hier ist eine ruhige Gegend. Wir sind hier nicht in der South Bronx. Wenn das Viertel gefährlich wäre, hätten meine Eltern nie erlaubt, dass ich frühmorgens mit dem Rad herumkurve. Deshalb ist mir der Tote ja auch aufgefallen, verstehen Sie? Anderswo in New York ist es normal, dass Leute auf dem Gehweg oder in Hauseingängen herumliegen. Hier in Astoria aber nicht.«
    Damit hatte der Teenager recht. In dieser Gegend gab es keine Welfare Hotels, in denen die Sozialbehörde Wohnungslose

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