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Jerusalem: Die Biographie (German Edition)

Jerusalem: Die Biographie (German Edition)

Titel: Jerusalem: Die Biographie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Sebag Montefiore
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mit dem Ergebnis, dass Herodes nach Hause fuhr, eine Versammlung im Tempel einberief und verkündete, dass seine drei Söhne sich das Königreich teilen sollten. Doris, Antipater und Salome setzten nun alles daran, diese Aussöhnung in ihrem Sinne zu hintertreiben, wobei ihnen die Arroganz der Prinzen in die Hände spielte: Alexander erzählte jedem, Herodes färbe sich das Haar, um jünger auszusehen, und bei der Jagd schieße der Sohn absichtlich daneben, damit sein Vater sich besser fühle. Außerdem verführte er drei Eunuchen des Königs und verschaffte sich damit Zugang zu den Geheimnissen seines Vaters. Herodes ließ Alexanders Diener gefangen nehmen und so lange foltern, bis sie gestanden, ihr Herr plane, ihn bei der Jagd zu ermorden. Alexanders Schwiegervater, dem König von Kappadokien, der gerade seine Tochter besuchte, gelang es, Vater und Söhne noch einmal zu versöhnen. Herodes zeigte dem Kappadokier seine Dankbarkeit mit einem äußerst herodischen Geschenk: einer Kurtisane mit dem glorreichen Namen Pannychis, »die ganze Nacht«.
    Der Frieden war nicht von Dauer: Unter Folter verrieten Diener einen Brief Alexanders an den Kommandeur der Festung Alexandrium, in dem es hieß: »Wenn wir mit Gottes Hilfe alles, was wir beabsichtigen, ausgeführt haben, so kommen wir zu euch.« Herodes träumte, Alexander bedrohe ihn mit einem Dolch, ein so lebendiger Albtraum, dass er die beiden jungen Männer einkerkern ließ, die schließlich zugaben, dass sie die Flucht planten. Herodes musste erneut Augustus konsultieren, der die Exzesse seines alten Freundes allmählich leid wurde – obwohl dem Kaiser ungezogene Kinder und Nachfolgestreitigkeiten durchaus nicht fremd waren. Augustus entschied, wenn die Jungen ein Komplott gegen Herodes geschmiedet hätten, habe er jedes Recht, sie zu bestrafen.
    Den Prozess ließ Herodes in Berytus abhalten, also außerhalb seiner offiziellen Gerichtsbarkeit und damit vorgeblich an einem Ort, an dem ein faires Verfahren möglich war. Die Jungen wurden zum Tode verurteilt, wie Herodes es wünschte, was kaum überrascht, da er großzügig zur Verschönerung der Stadt beigetragen hatte. Herodes’ Berater empfahlen ihm, Gnade walten zu lassen – aber als einer andeutete, die jungen Männer hätten die Armee zu Aufruhr angestiftet, ließ Herodes 300 Offiziere hinrichten. Die Prinzen wurden nach Judäa gebracht und stranguliert. Auch sie ereilte die Tragödie ihrer Mutter Mariamne, der Fluch der Makkabäer; damit hatte der Kreis sich geschlossen. Augustus war nicht gerade erfreut. Im vollen Wissen, dass die Juden kein Schweinefleisch aßen, erklärte er trocken: »Ich wäre lieber Herodes’ Schwein als sein Sohn.« Aber damit nahm der grotesk-banale Niedergang Herodes’ des Großen erst seinen Anfang.
    Herodes: Fäulnis bei lebendigem Leib
    Der König war mittlerweile über 60 Jahre alt, krank und paranoid. Antipater war sein einziger Erbe, obwohl es noch zahlreiche Söhne gab, die das Königreich hätten übernehmen können, und so begann Herodes’ Schwester Salome, gegen ihn zu intrigieren; sie fand einen Diener, der behauptete, Antipater plane, Herodes mit einem geheimnisvollen Mittel zu vergiften. Antipater, der gerade bei Augustus in Rom war, kehrte unverzüglich zurück und eilte in den Palast in Jerusalem, wurde aber gefangen genommen, bevor er seinen Vater erreicht hatte. Bei seinem Prozess gab man das vermutete Gift einem Verurteilten, der sofort tot umfiel. Unter Folter kam heraus, dass eine jüdische Sklavin der Kaiserin Livia, der Ehefrau des Augustus, die sich mit Gift auskannte, Briefe gefälscht hatte, die Salome belasten sollten.
    Herodes schickte die Beweise an Augustus und schrieb sein drittes Testament, in dem er sein Königreich seinem Sohn Herodes Antipas hinterließ, der später auf Johannes den Täufer und Jesus treffen sollte. Herodes’ Krankheit beeinträchtigte sein Urteilsvermögen und schwächte seine Kontrolle über die jüdische Opposition. So hatte Herodes über dem großen Tor des Tempels einen vergoldeten Bronzeadler anbringen lassen. Einige Studenten kletterten auf das Dach, seilten sich vor der im Hof versammelten Menge ab und rissen den Adler herunter. Soldaten stürmten aus der Burg Antonia, um sie festzunehmen. Als man sie an Herodes’ Krankenbett brachte, versicherten sie, sie hätten sich lediglich an die Thora gehalten. Die Missetäter wurden lebendig verbrannt.
    Herodes brach zusammen und durchlitt einen grausamen, quälenden

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