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Jesus liebt mich

Jesus liebt mich

Titel: Jesus liebt mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Safier
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schreist.»
    «SOOOOO!!!!!»
    «Du hast eine große Karriere als Föhn vor dir», antwortete Michi.
    Ich blickte ihn genervt an.
    «Komm rein, dann erkläre ich es dir», forderte Michi mich auf.
     
    Er setzte sich an die Theke, trank tiefschwarzen Kaffee und erzählte mir von den vielen Prophezeiungen des Weltuntergangs in der Bibel, es gab welche im Buch Daniel, und auch Jesus selbst hatte in den Evangelien das Ende der Welt vorhergesagt, aber am ausführlichsten war es im Finale der Bibel beschrieben, auf den letzten Seiten, in der Offenbarung des Johannes. Gebannt hörte ich zu, wie Michi mir von der Endschlacht Gut gegen Böse berichtete. Von den apokalyptischen Reitern, von Satan und davon, wie Jesus sie alle in einer Schlacht besiegt und unsere Erde in ein Himmelreich verwandelt, in dem er mit den Gottesgläubigen auf immer und ewig in Frieden lebt. Ohne Mühsal, ohne Trauer und vor allen Dingen: ohne Tod. Jetzt wusste ich, warum Joshua auf der Welt war.
    «Du bist bleicher als Michael Jackson», stellte Michi fest. «Was ist los?»
    Sollte ich es ihm sagen? Würde er mir glauben? Wohl kaum. Aber das war egal, ich musste einfach jemandem erzählen, was ich erlebt habe.
    Ich berichtete Michi alles: von meiner Rettung aus dem See, von der Wunderheilung des kleinen Mädchens, von den Narben an den Fersen Joshuas und von seiner Aufgabe. Ich erzählte nur nicht von meinen Gefühlen für Joshua.
    Als ich endlich fertig war, stöhnte Michi auf: «Heidewitzka.»
    «Du   … du glaubst mir?», fragte ich hoffnungsvoll.
    «Natürlich glaube ich dir», antwortete Michi in einem Ton, in dem man normalerweise Kindern erklärt, dass das Bild,das sie gemalt haben, ganz, ganz toll ist, obwohl es darauf aussieht wie eine Giraffe.
    «Du glaubst mir nicht», stellte ich traurig fest.
    «Nun, du hattest eine schwere Zeit, mit der geplatzten Hochzeit und so   … jetzt willst du sicher die Gefühle für diesen Zimmermann verdrängen, um nicht nochmal verletzt zu werden, und daher bildest du dir ein, er ist Jesus   …»
    «Ich bin nicht verrückt!», unterbrach ich ihn.
    «Verrückt ist ein hartes Wort   …»
    «Du kriegst gleich einen harten Tritt!»
    Ich war sauer und enttäuscht. Ich hätte so sehr jemanden gebraucht, mit dem ich den Irrsinn der letzten Tage teilen konnte. Michi schwieg eine Weile, dann erklärte er sanft: «Ich will das auch alles gar nicht glauben.»
    «Warum nicht?»
    «Dass unsere Welt in ein Himmelreich verwandelt wird, hat für einige Menschen auch Nachteile.»
    «Wieso das denn? Ich denk, dann gibt es auf der Erde keinen Tod mehr, keinen Mangel. Klingt so, als ob es da auch keinen Liebeskummer gibt. Oder Akne.»
    «Ja schon, aber nicht alle Menschen kriegen eine Eintrittskarte für das Himmelreich.»
    Verblüfft starrte ich ihn an.
    «Alle Menschen», erklärte Michi, «werden vor Gott treten. Auch alle bereits Verstorbenen. Sie werden wieder zum Leben erwachen. Gott wird das sogenannte Buch des Lebens aufschlagen, in dem steht, was jeder Einzelne in seinem Leben getan hat.»
    «Muss ein ziemlich dickes Buch sein», sagte ich gequält.
    Die Vorstellung, dass alles über mich aufgeschrieben wurde, gefiel mir nicht sonderlich. Wurde ich auf Schritt und Tritt von Gottes Engeln beobachtet? Auch beim Duschen?Oder beim Sex? Auch bei dem, den ich allein hatte? Wenn es so war, würde ich den Spannern gerne mal meine Meinung geigen!
    «Die Menschen werden nach all ihren Taten beurteilt. Wer gut war, kommt ins Himmelreich.»
    «Und der Rest? Was macht der, wenn es unsere Welt nicht mehr gibt?»
    «Der Rest geht, laut der Offenbarung des Johannes, für ewig ab in den Feuersee.»
    «Klingt ungemütlich», sagte ich fröstelnd.
    «Soll er wohl auch sein.»
    «Das steht wirklich alles in der Bibel?»
    Michi nickte.
    «Aber Gott ist doch der Gute?», fragte ich zögerlich.
    «Das ist der gleiche Gott, der zu Noahs Zeiten die Erde flutete, Sodom und Gomorrha kurz und klein gehauen hat und den Ägyptern mit seinen Plagen eine schöne Wirtschaftsrezession bescherte.»
    «Ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen Gott mag», sagte ich traurig.
    «Wenn es das Buch des Lebens tatsächlich gibt, steht jetzt auch drin, dass du diesen Satz gesagt hast.»
    «O nein!», rief ich aus.
    «Ich finde auch den Gott besser, der David gegen Goliath geholfen hat», meinte Michi.
    «Ist das nicht der gleiche?»
    «Bei dieser Frage haben schon Tausende Theologen Migräne bekommen.»
    «Und was glaubst du? Welcher ist der wahre

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