JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
werden.
JesusLuxus-Anregung: Entwerfen Sie Ihren Grabstein
Nicht erschrecken: Jetzt wäre ein guter Moment, dass Sie sich mit Ihrer eigenen Beerdigung beschäftigen. Nicht mit dem Sterben, mit der vielleicht furchtbaren Zeit des Leidens und Abschiednehmens davor, sondern mit der friedlichen Phase, wenn alles vorbei ist. Wie soll Ihr Erinnerungsmal für den Übergang ins letzte Anderland aussehen? Was könnte Sie, was Ihre Nachkommen trösten? Mit welchem Zitat oder welchem Bild könnten Sie ihnen
Kraft geben und Mut machen? Was sollen die anderen über Sie denken, wenn Sie nicht mehr hier sind? Spazieren Sie zur Anregung einmal über einen Friedhof. Spüren Sie, wie Sie dem letzten Anderland hier nahe sind. Und was das für ein wichtiger JesusLuxus ist, sich diese Zeit einmal zu nehmen.
Der Luxus, die Arbeit ruhen zu lassen: Jesus bei Maria und Marta
In einer anderen biblischen Erzählung wird die Diskussion über den Luxus direkt auf den Punkt gebracht. Beide spielen im Haus des Lazarus und seiner beiden Schwestern Marta und Maria. Zur Unterscheidung von der Mutter Jesu nennt man diese Maria »die Maria aus Magdala«, auf Lateinisch Maria Magdalena. Der erste Bericht thematisiert ein Problem, das wir heute wohl »Hausfrauendilemma« nennen würden:
Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein
Dorf. Dort nahm ihn eine Frau namens Marta gastlich
auf. Sie hatte eine Schwester mit Namen Maria, die
setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte ihm zu.
Marta dagegen war voll damit beschäftigt, das Essen
vorzubereiten. Schließlich trat Marta vor Jesus hin und
sagte: »Herr, kümmert es dich nicht, dass mich meine
Schwester die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr
doch, dass sie mir helfen soll!« Der Herr antwortete ihr:
»Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und verlierst
dich an vielerlei, aber nur eins ist nötig. Maria hat
die richtige Wahl getroffen. Sie hat sich für ein Gut
entschieden, das ihr niemand wegnehmen kann.«
Lukas 10,38-42
Luxus kontra Notwendigkeit
Das Wort Luxus kommt in der Bibel nicht vor. Aber hier wird das Thema so direkt verhandelt: Es geht um den Gegensatz von Notwendigkeit und Luxus. »Nur eins ist nötig«, sagt Jesus. Und es ist nicht daran zu rütteln: Der Luxus gewinnt. Marta ist eine praktisch denkende Frau: »Es ist notwendig, dass du nach der Reise etwas zu essen bekommst.« Damals gab es keine Fertiggerichte, Kochen war eine aufwendige Prozedur.
Ein wenig höre ich auch einen modernen Unterton bei Marta: »Ihr Männer denkt wohl, das Essen kocht sich von alleine. Ihr sitzt nur da und lasst euch bedienen.« Jesus hätte vermittelnd, diplomatisch, um den Frieden bemüht antworten und Marta würdigen können: »Wie gut, dass du für uns sorgst. Ich weiß das zu schätzen, aber nun setz dich doch auch einmal zu uns.« Aber er ist viel schroffer: »Du verlierst dich«, sagt er und meint damit: »Maria verliert sich nicht.« Maria hat in ihrem Leben den Punkt gefunden, an dem sie die Arbeit ruhen lassen muss. Dort findet sie die geistliche Fülle, den Kontakt zum wahren Reichtum, den Kontakt mit Gott, dem Schöpfer.
Jeden Tag treffen wir viele kleine Entscheidungen: Bleibe ich im flachen Land des Notwendigen, des Arbeitens, der Materie, der Dinge, des Geldes? Oder finde ich den Ausgang aus diesem schrecklich engen Tunnel der Zwangsläufigkeiten? Sorge ich für das nichtmaterielle Gut, von dem Jesus spricht? Das Gut, das mir niemand wegnehmen kann? Gönne ich mir und meiner armen Seele diesen Luxus? Den JesusLuxus, der lebensnotwendiger ist als das Lebensnotwendige? Gibt es einen, zu dem ich voller Begeisterung und Dankbarkeit singen kann?
JesusLuxus-Anregung: Heiligen Sie den nächsten Sonntag
In der Bibel wird immer wieder dazu aufgefordert, fleißig zu arbeiten, die Erde zu bebauen und zu bewahren und sie sich zugleich untertan zu machen. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen usw. Was aber noch viel breiteren Raum einnimmt, ist die andere Seite: Wann es unumgänglich ist, die Arbeit ruhen zu lassen. Der Sabbat, der Ruhetag, gehört zu den herausragenden Forderungen im Alten Testament. An jedem siebten Tag wird nicht gearbeitet. Dazu wird eine gigantische Gleichniserzählung bemüht: So hat Gott es bei der Erschaffung der Welt auch getan. Am siebten Tag hat er sich ausgeruht. Über diese seit Jahrtausenden bewährte Idee wurden im jüdischen Glauben eine Unmenge von Einzelgesetzen und Vorschriften gestülpt. Gegen die absurdesten von
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