Jetz is, wo früher inne Vergangenheit die Zukunft war (German Edition)

aber gemerkt hat, dat die Welt doch nich untergeht, hat er sich enttäuscht von die Sekte abgewandt und is Nachtwächter geworden bei son Matratzenhersteller. Da hamsen aber rausgeschmissen, weil er en paar Mal eingeratzt is.
    Und jetz isser wie gesacht Leibwächter, aber nich vonne Queen von England oder son Politiker, sondern von ein Busenstar. Und zwar is dat sonne Olle, die nachts im Deutschen Sportfernseh nach Automarken mit verschiedene Buchstaben fragt. Hamse bestimmt auch schon ma gekuckt. Da steht die da, nur mit son Büstenhalter an, und sacht immer nur, falsch, ruft nochma an!
    Ja, und um 12 Uhr macht die den Büstenhalter auf. Da läuten aber die Glocken im Deutschen Sportfernseh!
    Und sie, also die Glöcknerin, is binnen kürzeste Zeit in gewisse Kreise so popoleer geworden, dat die sogar schon aufe Straße angequatscht wird. Und die wollen dann mit ihr am helllichten Tach … also … Automarken raten. Ja, und deswegen hatte sie sich nach Personenschutz umgekuckt beziehungsweise mehr Körperschutz.
    Und ausschlaggebend für die Einstellung von den Gerd waren wieder ma ihm seine großen Hände, mit die er den Busenstar vor Angriffe, Übergriffe und … Griffe schützen soll. Ich mein, ich will et ma so formulieren: Die ihre herausragenden Eigenschaften sind ja hochempfindliche Gebilde der plastischen Chirurgie! Ein falscher Griff, und dat ganze kostbare Gebilde, dieset künstliche Wunderwerk aus Silicon, diese Symbiose aus Fugendichter und die ihren weiblichen Basismaterial … geht in Arsch!
    Ja, und dann: Karriere ade! Ich mein, wat will die dann noch moderieren? Tagesthemen? Da kommt die mit ihre beiden Halbsätze, «falsch, ruft nochma an!», nich weit. Aber um dieses Desaster zu verhindern, hat se ja jetz den Gerd Tschitschewitsch. Gott sei Dank!
    Ja, und für den Gerd schließt sich en Kreis. Als Kind die Bälle ausn Strafraum gepflückt und jetz als Erwachsenen wieder Bälle. Aber Pflücken is nich!

Hautexperiment
    Boh glaubse, ich hab ne ganz interessante Zeit hinter mir! Und zwar war ich Teil gewesen von ein Experiment, wat ich mir selber ausgedacht hatte, und zwar bei den Wettbewerb, den ich mir auch selber ausgedacht hatte, «Oppa forscht». Ich mein, warum soll immer nur die Jugend forschen?
    Und zwar hatte ich inne Apotheken Umschau en sehr interessanten Artikel über Haut gelesen. Der Artikel hieß: Die Haut – unsern größten Organ. Da hatte son Experte geschrieben, dat übertriebene Hügiäne übertrieben wär, also, dat in erster Linie zu viel Duschen mit Schampongs die Flora und Fauna vonne Haut ruinieren tät.
    Und zwar hat jeder von uns ein unsichtbaren Säuremantel an, der praktisch wie ne Ritterrüstung um uns drum wirkt, aber gez leichter. Und diesen Panzer verhindert, dat Pilze, Milben, Packterien und anderes Gedöns sich bei uns einnisten und oft auch Auslöser sind für Entzündungen. Ja, und durch dat ständige Gedusche und Gerubbel an ein wird der Schutzmantel kaputt gemacht.
    Und er hatte empfohlen in sein Artikel, dat man wie früher nur einma inne Woche Hand an sich legen sollte. Und da ich inne letzte Zeit öfter ma entzündet war und ich, wenn ich ehrlich bin, sowieso von Haus aus en Duschmuffel bin, hab ich mir gedacht, komm, Herbert, schlägse zwei Fliegen gleichzeitig.
    Ja, wat soll ich Sie sagen, die erste Woche lief so gut, also, ich hab nix vermisst, dat ich drekt noch ne zweite Woche drangehängt hab. Und dann kricht ich aber en Problem, also, nich ich, sondern mein Umfeld, in dem ich mich bewegt hab. Im Supermarkt wurd dann die Kasse, an der ich mich angestellt hatte, schlagartig leer. Leider haute die Verkäuferin auch drekt mit ab. Selbs im Käseladen wurd ich nich mehr bedient, obwohl die ja geruchsmäßig abgehärtet sind. Und als mir dann aufe Straße die ersten Tiere auswichen, wusst ich, Herbert, jetz musse ihn, also … den Experiment abbrechen.
    Ja, wat soll ich Sie sagen, ich steh unter de Dusche, hab mich schön nass gemacht, einschampongniert und verseift, aber bis inne hinterletzte Fuge, da geht dat Wasser weg. Ich denk, wat is gez?! Ham die sich vonne Stadtwerke mein Experiment angeschlossen? Dann hört ich aber in den Moment, wie son Lautsprecherwagen sachte: Wie Sie bestimmt gemerkt haben, ham wir dat Wasser abgestellt. Wir hoffen, dat wir dat im Laufe vonne Woche im Griff kriegen. Schöne Grüße vonne Stadtwerke. Immer für Sie da!
    Ja, da bin ich mit en umgebundenen Handtuch zu die Nachbarn rüber und hab gefragt, ob die noch irgendwo