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Jetzt! - die Kunst des perfekten Timings

Jetzt! - die Kunst des perfekten Timings

Titel: Jetzt! - die Kunst des perfekten Timings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campus
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merken wir lediglich, dass eine Vorstellung endet. Aber auf einer zeitlichen Mikroebene sehen wir die Sequenzen, Tempi, Intervalle und so weiter, die diesen Moment gestaltet haben. Ein Schlusspunkt scheint einfach zu sein, ist in Wirklichkeit aber eine komplexe Leistung. Deshalb ist es so wichtig, alles, was einen Punkt oder ein anderes Interpunktionszeichen verlangt, auf verschiedenen Zeitebenen zu betrachten, um die erforderlichen zeitbezogenen Prozesse zu erkennen.
Interpunktion: im Überblick
Merkmale zeitlicher Interpunktion
Art: Vielerlei Daten und Ereignisse können zur Gliederung eines ansonsten kontinuierlichen Prozesses dienen.
Stärke: Zeitliche Interpunktionszeichen unterscheiden sich in ihrer Gewichtung.
Objektiv oder subjektiv: Ein Punkt kann als Komma, ein Komma als Punkt wahrgenommen werden.
Bedeutung: Unterschiedliche Beteiligte können ein Interpunktionszeichen unterschiedlich interpretieren.
Position: Die Stelle, an der ein Interpunktionszeichen in einem fortlaufenden Prozess steht, ist wichtig.
Menge: Meist gibt es in einer Sequenz oder einem Prozess mehr als ein Interpunktionszeichen.
Abstand: Die vorhandene oder fehlende Zeitspanne zwischen Interpunktionszeichen kann eine wesentliche Rolle spielen.
Zusammentreffen: Welche Interpunktionszeichen kommen gleichzeitig vor, welche nicht?
Risiken der Interpunktion
Interpunktion übersehen: Uns entgeht, dass eine fortlaufende Tätigkeit Interpunktionszeichen hat. (Beispiel: Wir leiten eine Telefonkonferenz, ohne Pausen für Kommentare und Fragen zu lassen.)
Interessenkonflikte: Wir konzentrieren uns auf eine Art von Interpunktionszeichen, ignorieren aber andere. (Beispiel: Ein Produkt erreicht seine Zielvorgaben nicht, aber wir geben es erst nach der Veröffentlichung der Quartalsbilanz bekannt.)
Zeitliche Interpunktion fehldeuten: Wir halten ein Komma irrtümlich für einen Punkt oder umgekehrt. (Beispiel: Wir dachten, der Markt habe seinen Höchststand erreicht, obwohl er noch wuchs.)
Gleichzeitige Interpunktion: Wir versäumen es, für Situationen zu planen, in denen zwei oder mehr Interpunktionszeichen gleichzeitig auftreten. (Beispiel: Ein Pharmaunternehmen muss wissen, wann mehr als eines seiner Patente zur selben Zeit ausläuft.)
Verfrühter Punkt: Wir halten etwas für beendet, obwohl es nicht der Fall ist. (Beispiel: Einnahmen als endgültig verbuchen, obwohl der Verkauf noch scheitern kann.)
Abstandsrisiken: Wir ziehen die Zeitspanne – oder mangelnde Zeit – zwischen Interpunktionszeichen nicht in Betracht. (Beispiel: ZweiLiefertermine liegen unmittelbar hintereinander, und unser Personal wird knapp.)
Strukturrisiken: Wir sehen die Verlaufsformen und Muster nicht voraus, die absehbar mit einem Interpunktionszeichen einhergehen. (Beispiel: Unmittelbar vor einem Liefertermin kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der Arbeitsbelastung.)
Missverständnisse über zeitliche Interpunktion: Wir berücksichtigen nicht, wie andere Interpunktionszeichen interpretieren könnten. (Beispiel: Eine Seite könnte eine Verhandlungspause als mangelndes Interesse der anderen Seite auslegen.)
Optionen und Chancen der Interpunktion
Einen Schlusspunkt setzen: Wir beenden etwas genau zur richtigen Zeit. (Beispiel: Wir haben eine Ausstiegsstrategie.)
Einen Punkt beseitigen: Wir beschleunigen das Tempo einer Veränderung, um die Lage besser im Griff zu haben. (Beispiel: Wir verzichten auf Werbeblöcke zwischen zwei Sendungen, damit Zuschauer nicht umschalten.)
Interpunktionszeichen verschieben: Wir managen Stopps und Starts. (Beispiel: Wir halten eine positive Nachricht bis Montagmorgen zurück, damit sie die Mitarbeiter durch die ganze Woche trägt,)
Die Interpunktion überdenken: Wir stellen uns andere Nutzungen der Interpunktion vor. (Beispiel: Starts/Stopps/Pausen gegen die Intuition zu setzen kann zu kreativen Lösungen und innovativen Ideen führen.)

Kapitel 3
Intervall und Dauer

    Zu den vielen Fähigkeiten von Chuang-Tzu gehörte seine Gewandtheit im Zeichnen. Der Kaiser bat ihn, einen Krebs zu zeichnen. Chuang-Tzu sagte, er brauche dafür fünf Jahre Zeit und eine Villa mit zwölf Bediensteten. Nach fünf Jahren war die Zeichnung noch nicht begonnen. »Ich brauche noch weitere fünf Jahre«, sagte Chuang-Tzu. Der Kaiser gewährte sie ihm. Nach Ablauf der zehn Jahre nahm Chuang-Tzu die Feder, und in einem Augenblick, mit einer einzigen Handbewegung, zeichnete er einen Krebs, den perfektesten Krebs, den man je gesehen hatte.
    Italo Calvino 1

    Trotz der

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