Jetzt helfe ich mir selbst
vor: Wer mehr als drei Flaschen Bier, eine Flasche Wein und drei Gläser Schnaps pro Tag trinkt, riskiert neben seiner Leber auch sein Herz.
Blutdruck, niedriger
Schwindel, Torkeln, kalte Füße, unwiderstehliche Gähnattacken, Konzentrationsschwächen - glücklicherweise sind die Symptome des niedrigen Blutdrucks meistens kein Grund zur Besorgnis, doch sie können das Leben ganz schön schwer machen. Nicht nur, dass es kaum noch gelingt, einen Spätfilm bis zum Ende zu gucken. Gerade bei älteren Menschen führt der niedrige Blutdruck nicht selten zu gefährlichen Stürzen. Er ist daher keineswegs nur eine vernachlässigbare „German Disease“, eine typisch deutsche Krankheit, wie von Seiten englischer Mediziner gespottet wird, die von den Tälern im Blutdruck nichts wissen wollen. Hierzulande spricht man von niedrigem Blutdruck, der Hypotonie, wenn die Blutdruckwerte im Sitzen unter 115/75 mmHg bleiben und beim Aufstehen noch weiter abfallen.
Frauen trifft’s öfter
Mäßige Hypotonie ist kein Grund zur Beunruhigung. Andererseits gibt es durchaus Formen, die gesundheitlich bedenklich sind. Problematisch ist beispielsweise, wenn der niedrige Blutdruck sich mit Herzjagen und Phasen sehr hohen Blutdrucks abwechselt oder der Blutdruck
nach dem Aufstehen aus sitzender Position gleich mit 50 mmHg in den Keller sackt, begleitet von Herzrhythmusstörungen und einer enormen Verlangsamung der Herzfrequenz. In diesen Fällen können durchaus schwere organische Schäden die Folge sein, weswegen sie unbedingt von einem Kardiologen abgeklärt werden müssen.
Die Ursachen der Hypotonie liegen im Dunkeln. Klar ist, dass für sie oft eine angeborene Veranlagung vorliegt und Frauen häufiger betroffen sind als Männer. In einigen Fällen wird sie durch bestimmte Medikamente hervorgerufen, oder aber durch schwere Erkrankungen wie Diabetes, Morbus Parkinson oder einer Unterfunktion der Schilddrüse, die dann eigentlich, noch vor einer symptomatischen Behandlung des niedrigen Blutdrucks, therapiert werden müssten.
Lang soll er leben!
Eigentlich sollten sich Hypotoniker freuen, denn ein mäßig niedriger Blutdruck prädestiniert für ein langes Leben. Wissenschaftler der Universität Oxford fanden heraus, dass Menschen mit Werten von 115/75 mmHg das geringste Risiko für Infarkte und Schlaganfälle haben. Weswegen man denn auch in England in der Regel auf die Behandlung von niedrigem Blutdruck verzichtet, es sei denn, dass er im oberen Wert noch nicht einmal 100 mmHg erreicht.
Die Wahrheit: Schwindel
Zu den typischen Symptomen der Hypotonie gehören die Schwindelattacken. Sie kommen vor allem dann, wenn man aus erniedrigten Positionen wie Sitzen und Liegen plötzlich ins Stehen wechselt. Hier hilft es, kurzfristig in die Hocke zu gehen. Oder zumindest im Stehen die Beine zu überkreuzen. Allein dieser „Überkreuz-Trick“lässt den Blutdruck schon um 10 bis 15 mmHg ansteigen!
Stille Wasser sind tief - und gut
Hypotoniker sollten viel trinken, um ihr Blutvolumen auf hohem Niveau zu halten. Am besten geeignet ist Mineralwasser. Das erste Glas (mindestens 200 Milliliter) sollte schon am Morgen, noch vor dem Aufstehen getrunken werden. Dies führt zu einem spontanen Ansteigen der
Blutmenge und einem entsprechenden Anstieg des Blutdrucks, der bisweilen zwei Stunden lang anhält.
Kopf hoch!
Während des Schlafens empfiehlt sich eine leichte Erhöhung des Kopfendes. Der Grund: Viele Hypotoniker haben paradoxerweise ausgerechnet nachts einen erhöhten Blutdruck, der zu einer verstärkten Kochsalzausscheidung führt, die dann am Morgen in einen starken Blutdruckabfall ausmündet. Hebt man nun Oberkörper und Kopf ein wenig an, fällt dieser Mechanismus weniger dramatisch aus.
Führt kein Supermarkt
Pfarrer Kneipp setzte auf seinen Rosmarinwein, um „blutdruckschwache“Patienten auf Vordermann zu bringen.
Medikamenten-Missbrauch
Viele Hypotoniker lassen sich starke und risikoreiche Medikamente verschreiben. Im Jahr 2000 verkauften die Apotheken 4,6 Millionen Packungen an Hypotoniemitteln. Spitzenreiter ist der Wirkstoff Etilefrin, der jedoch nur kurzfristig Linderung gibt und oft zu Nebenwirkungen wie Herzschmerzen, Schlaflosigkeit und Magen-Darm-Störungen führt. Andere Substanzen wie Aminopicolin, Adenosin, Nikotinsäure, Salicylsäure und Vitamine werden sogar an Patienten ausgegeben, obwohl sie vom Bundesgesundheitsamt durchweg als wirkungslos beurteilt wurden. Der Einsatz von Hausmitteln ist da sicherlich preiswerter
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