Jetzt helfe ich mir selbst
den Arzt aufsuchen, da hier der durchfallbedingte Flüssigkeits- und Elektrolytverlust schon früh zu Nierenversagen führen kann.
Erbrechen und Übelkeit
Für einen Erwachsenen gibt es kaum etwas ein schlimmeres Erlebnis als das Erbrechen. Nicht nur, dass wir es meistens als ekelhaft empfinden. Das unkontrollierte Zusammenziehen der Muskeln in Magenwänden, Zwerchfell und Bauch und das anschließende Hinaufwürgen sind erschöpfend und auslaugend, danach sind wir erstmal erledigt. Kinder haben es in dieser Hinsicht leichter, weil der Weg vom Magen zum Mund bei ihnen kürzer ist. Mitunter erbrechen sie sich - um danach direkt wieder zur Tagesordnung, das heißt zum Spielen überzugehen. Wir Erwachsene können da nur neidisch sein. Nichtsdestoweniger sollte man auch bei Kindern aufmerksam bleiben, wenn sie erbrechen. Denn die Aktion des Erbrechens wird vom Körper immer nur dann ergriffen, wenn er sich in akuter Bedrängnis sieht.
Keine halben Sachen
Der Auslöser des Erbrechens sitzt im unteren Teil des Hirns, und zwar in der Medulla oblongata. Die Medulla kann durch die Psyche (alle Nervenstränge
aus dem Gehirn müssen ja erst einmal durch die Medulla durch, um zum Rückenmark zu gelangen) und durch Gifte wie Nikotin, Schwermetalle und Toxine aus verdorbener Nahrung sehr schnell beeinflusst und zum Auslösen des Brechreizes gebracht werden. Die Medulla oblongata geht beim Auslösen des Brechreizes sehr gründlich vor, sie sorgt nicht selten dafür, dass der Mageninhalt komplett geleert wird. Dabei gehen freilich zahlreiche Mineralien und viel Wasser verloren, die schon bald wieder dem Körper zugeführt werden sollten. Außerdem brauchen die Magenwände erst einmal eine gewisse Zeit, um sich von dem Erbrechen zu erholen. Hier ist also zunächst leichte Kost gefragt.
Eine wichtige Bio-Reaktion
Das Erbrechen hat in den meisten Fällen den konkreten Sinn, den Körper so rasch wie möglich von Schadstoffen zu befreien. Brechreiz darf daher nicht mit allen Mitteln bekämpft werden. Wenn allerdings sicher ist, dass er keine biologischen, sondern psychische Ursachen hat (wie beispielsweise auf schwankenden Schiffen und Flugzeugen), sollte man etwas gegen ihn unternehmen.
Speien wegen Kinetose
Hauptauslöser für Reiseübelkeit ist das überforderte Gehirn. Befindet man sich beispielsweise im Fond eines fahrenden PKW, wo der Blick nach vorn durch Kopfstützen und Köpfe von Fahrer und Beifahrer stark eingeschränkt ist, so nimmt man widersprüchliche Reize aus dem Seh- und Gleichgewichtsbereich wahr. Die Augen melden dem Gehirn Bewegungslosigkeit, das Innenohr mit seinem Gleichgewichtsorgan meldet hingegen Beschleunigungs- und Lageveränderungen. Das Gehirn fühlt sich durch diese widersprüchlichen Signale bedroht und veranlasst die Ausschüttung von Stresshormonen, die zu den bekannten Symptomen Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Erbrechen führen.
Heilmittel unterwegs
• Ingwer. Das traditionsreiche Gewürz setzt das Erregungsniveau in den Magenwänden herab, darüber hinaus wirkt es angstlösend. Eine klinische Ingwer-Studie an Patienten, die per Drehstuhl in einen „reiseähnlichen
Taumelzustand“gesetzt wurden, brachte beachtliche Erfolge. Die Zubereitung von Ingwer-Tee: 1 Teelöffel der Wurzel mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen. Nicht mehr als 3 Tassen pro Tag. Es macht aber auch Sinn, vor dem Reiseantritt ein paar Ingwer-Kekse zu knabbern oder etwas Ingwer-Pulver zusammen mit Pudding oder Obstsalat zu einem schmackhaften Dessert zu vermischen. In der Apotheke gibt es zudem Ingwer-Präparate zu kaufen.
• Akupressur. Dazu wird das Handgelenk gebeugt, sodass man deutlich die zwei scharfkantigen Sehnen sehen kann, die vom Unterarm in die Hand führen. Auf diesen beiden Sehnen wandert man nun zwei Daumen breit in Richtung Ellenbeuge. Dort liegt der so genannte Neiguan-Punkt. Der wird dann mit den Fingerspitzen der anderen Hand für ein bis zwei Minuten massiert. Erst rechts, dann links, und mit einem Druck, der deutlich zu spüren, aber nicht schmerzhaft ist.
Schweinshaxe - nein danke
Nach dem Erbrechen sollte alles vermieden werden, was den Magen-Darm-Trakt über Gebühr beanspruchen könnte. Also zunächst einmal wenig Fett, wenig Eiweiß, wenig Zusatzstoffe (also keine Lebensmittel aus der Konserve) und keine anregenden Substanzen (z.B. Koffein und Gewürze wie Pfeffer, Paprika oder Curry).
Stressfrei und stabil
Als Vorbeugung gegen
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