Jetzt helfe ich mir selbst
aber der ständige Drang zur Toilette, wo dann das - in der Regel spärliche - Harnlassen zu einer echten Tortur werden kann. Die Harnblasenentzündung (Zystitis) kann überaus ärgerlich und schmerzhaft sein. Oft reicht es schon aus, im nassen Badeanzug herumzulaufen oder ein paar Minuten auf kalten Steinen zu sitzen, damit sie sich einstellt. Doch es gibt noch eine ganze Reihe von anderen Risikofaktoren.
Glück gehabt, Mann!
Der größte Risikofaktor für eine Zystitis ist es, eine Frau zu sein. Von 50 Erwachsenen mit Harnwegsinfekt ist nur einer ein Mann. Der Grund: die weibliche Harnröhre ist nur etwa vier Zentimeter lang, im Unterschied zu 20 Zentimetern beim Mann. Für die entzündungsauslösenden Keime ist also der Weg zur Harnblase bei Frauen deutlich kürzer als beim Mann. Bei einem Drittel der an Zystitis erkrankten Frauen besteht außerdem von Geburt aus eine stark ausgeprägte Neigung der Haut- und Schleimhautzellen, Bakterien festzuhalten. Dies bedeutet konkret: die Zystitis-Keime werden nicht - wie es sein sollte - mit dem Urin einfach fortgespült, sondern sie erhalten die Chance, sich in den Harnwegen zu „verstecken“.
Spaßbremse?
Aus moralischen Gründen wird gerne die Tatsache verdrängt, dass viele Frauen durch Geschlechtsverkehr an ihre Zystitis kommen. Vor allem bei jungen, sexuell aktiven Frauen liegen die Ursachen für den Harnwegsinfekt meist beim Partner. Empfängnisverhütende Spiralen und Kondome können hier einen wirksamen Schutz aufbauen, andere Verhütungsmittel wie das Diaphragma verändern jedoch das Scheidenmilieu und können dadurch sogar das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöhen.
Keim auf Abwegen
Auslösender Keim der Zystitis ist in 80 Prozent aller Fälle eine Bakterie namens Escherichia coli. Sie zählt eigentlich zu unseren „Nutzkeimen“. Denn normalerweise ist sie im menschlichen Darm zuhause, wo sie uns beim Verdauen hilft. Gelangt der Coli-Keim aber von dort aus in die Harnröhre, so kann er hier zu einem echten Problem
werden - einem Problem freilich, das man medizinisch in den Griff bekommen kann.
Alkoholfrei!
Als „Erste Hilfe“empfiehlt sich bei Blasenentzündungen, die Flüssigkeitszufuhr auf mindestens drei Liter pro Tag zu steigern. Auf diese Weise werden die Harnwege durchgespült, sodass viele der Keime einfach fortgeschwemmt werden.
Krasse Kresse
Bei Blasenentzündungen ist die Kresse ein bewährtes Heilkraut, es konnte bereits in vielen Studien seine Wirkungen auf die Harnwege unter Beweis stellen. Sie wirkt aufgrund ihrer Senföle in hohem Maße antibiotisch, ihr Vitamin C wirkt entzündungshemmend und unterstützt das Immunsystem. Am besten als frische Brunnenkresse im Salat oder als Kräuterbeimischung im Frischkäse. Dosierung: 10 bis 20 Gramm pro Tag. Wichtig: Während der Kresseanwendung muss viel getrunken werden!
Goldrute schlägt Blasenkeime
1 Esslöffel Goldrutenkraut mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen. 10 Minuten ziehen lassen und schließlich abseihen. Trinken Sie davon 3 Tassen zwischen den Mahlzeiten. Die Goldrute gehört bei der Blasenentzündung zu den Mitteln der ersten Wahl. Bei Wasseransammlungen infolge von Herzschwäche oder verringerter Nierentätigkeit darf die Goldrute jedoch nicht zum Einsatz kommen, weil diese Organe durch die Wirkstoffe des Krauts möglicherweise allzu sehr belastet würden.
Moosbeeren meistern Mikroben
Die Proanthocyanidine des Cranberry-Saftes (gewonnen aus den Früchten des Moosbeerenstrauchs Vaccinium macrocarpon) hindern Bakterien daran, sich an der Blasenschleimhaut anzudocken. Die Mikroben haben dann keine Chancen mehr, sich dort festzusetzen und für Entzündungen zu sorgen. Die richtige Dosierung des Saftes liegt zwischen 200 und 300 Millilitern pro Tag. Man erhält ihn in Apotheken und Reformhäusern.
Homöopathie
• Cantharis D6 hilft bei Blasenentzündungen mit Krämpfen sowie starken, brennenden Schmerzen und spärlichem Urinabfluss. Dosierung: 3-mal täglich 5 bis 10 Globuli.
• Petroselinum D6 lindert den plötzlich auftretenden Harndrang. 3-mal 5 Tropfen täglich.
Blasentraining!
• Trinken Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag.
• Halten Sie sich warm. Wechseln Sie nasse Badebekleidung und sorgen Sie dafür, dass Ihre Nieren immer bedeckt sind.
• Stabilisieren Sie Ihr Immunsystem, beispielsweise durch regelmäßige Spaziergänge an der frischen Luft und morgendliches Wechselduschen.
• Verhindern Sie Harnstau. Gehen Sie auch wirklich auf Toilette, wenn
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