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Jetzt ist gut, Knut (German Edition)

Jetzt ist gut, Knut (German Edition)

Titel: Jetzt ist gut, Knut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Haskamp
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ich konnte nicht …« Er brach ab. »Was für einen Ersatz? Wovon sprichst du?« – »Ich spreche von der jungen blonden Dame, mit der du händchenhaltend in Kneipen sitzt. Von der Dame, die du so feinfühlig mit in das Café mitgenommen hast, in dem wir verabredet waren. Halt du mir bloß keinen Vortrag über Verletztheit!« Für den verwirrten Ausdruck in seinem Gesicht hatte er den Deutschen Schauspielerpreis verdient. Es folgte die mimische Darstellung einer plötzlichen Erkenntnis. »Jutta? Meinst du Jutta?« – »Woher soll ich wissen, wie deine Geliebte heißt?«
    Dieser unverschämte Kerl fing tatsächlich an zu lachen. Er kriegte sich gar nicht wieder ein. »Du glaubst, ich hätte was mit Jutta?« Während ich überlegte, ob eines meiner Küchenmesser scharf genug für einen Gattenmord war, wischte Knut sich Lachtränen aus den Augenwinkeln. »Ich kann das nicht witzig finden, Knut.« Er giggelte weiter. »Wahrscheinlich müsste ich stolz sein, dass du mir das zutraust«, sagte er schließlich. – »Knut!« – »Zu deiner Information: Jutta heiratet nächste Woche. Und sie ist schwanger. Das hat sie mir übrigens neulich erzählt, als ich sie im Café getroffen habe – zufällig. Sie hatte eben erst erfahren, dass es geklappt hat mit dem Baby. Weißt du, die beiden versuchen es schon lange. Sie war so happy, dass sie mir glatt um den Hals gefallen ist.« Sicher doch. – »Und als du ihr in der Kneipe die Hand gestreichelt hast, da diente das der Unterstützung ihrer Hormontherapie, oder was?« – »Wann soll denn das gewesen … ach, das meinst du. Da hab ich sie getröstet, weil ihr an dem Tag ein krankes Känguru unter den Händen weggestorben ist. So was nimmt sie total schwer.« Jetzt wusste ich auch wieder, woher ich den Namen kannte. Die neue Tierärztin. Ich fiel zurück auf meinen Stuhl. »Du hast wirklich kein Verhältnis mit ihr?« – »Nicht mit ihr und auch mit sonst niemandem.«
    »Ich komm gleich wieder.« In meinem Kopf herrschte Sturm. Im Bad ließ ich kaltes Wasser über meinen Puls laufen und benetzte mein heißes Gesicht. Es gibt keine Freundin. Knut hat mich nicht betrogen. Nur in meiner verfluchten Phantasie. Scheiße. Du bist total verrückt, Lilli, andere Frauen sind geschockt, weil sie betrogen werden, du bist geschockt, weil du nicht betrogen wirst. Dein Leben ist ein ganz schön mieser Witz. Warum also lachst du nicht? Ich hätte doch nie mit Tim geschlafen, wenn ich nicht gedacht hätte … Vergiss es. Wir sind schließlich getrennt. Ich kann machen, was ich will. Was sag ich denn jetzt? Nichts. Themenwechsel. Ich brauchte einen Themenwechsel.
    Ich ging zurück in die Küche. Knut machte sich gerade noch ein Bier auf. Das vertraute Bild von ihm vor dem Kühlschrank gab mir einen Stich. »Die Polizei hat Marie-Anne verhaftet.« Etwas Unverfänglicheres wollte mir nicht einfallen. »Ja, das hab ich gelesen. Aber wir waren bei einem anderen Thema.« Mein Blick saugte sich an der Kaffeemaschine rechts hinter Knuts Rücken fest. »Bist du deshalb aus dem Café weggelaufen? Weil du dachtest, ich hätte was mit Jutta?« – »Hm.« Er lächelte. »Das ist irgendwie besser, als wenn du vor mir weggelaufen wärst.« Bei dem Gedanken an mein kindisches Kurzschlussverhalten wurde mir gleich wieder heiß.
    Plötzlich spürte ich seine Hand auf meinem Arm. »Sieh mich bitte an. Warum hast du mir nichts von dem Gewinn gesagt? Tausendmal habe ich mich das gefragt. Ich kapiere es einfach nicht.« Wortlos griff ich an die Pinnwand, nahm die Anzeige für das Reetdachhaus ab, legte sie vor ihn auf den Tisch. »Da hast du den Grund.« Ein fragender Blick aus blassgrünen Augen. »Geht es ein bisschen genauer?« – »Du hättest das Haus kaufen wollen.« – »Und das wolltest du nicht.« – »Nein. Ich will nicht aufs Land ziehen.« – »Aber warum hast du mir das nicht einfach gesagt?« Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen und fixierte das Streifenmuster der Tischdecke. »Ich – ich war zu feige.« O Gott, das klang wirklich jämmerlich. Trotzig setzte ich hinzu: »Und wann hätte ich denn auch mit dir reden sollen? Wenn du todmüde aus dem Zoo gekommen bist? Zwischen zwei Zustandsberichten über Samara? Während einer Doku über die Geschichte des Algerienkrieges? Du wolltest doch nie über irgendwas reden. Wie hätte ich dir da sagen sollen, wovon ich träume?«
    Knut begann wieder, mit dem Kronkorken zu spielen. »Verstehe. Und wovon hast du geträumt? Von so einer Wohnung, wie du

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