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Jetzt mal Butter bei die Fische

Jetzt mal Butter bei die Fische

Titel: Jetzt mal Butter bei die Fische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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Bedeutung. Je älter wir werden, desto stärker rücken Fragen in den Vordergrund wie: Wie und was will ich wirklich beruflich tun? Was ist für mich persönlich sinnvoll? Welchen Stellenwert soll die Arbeit in meinem Leben haben? Was möchte ich einmal weitergeben?
    Diese Beschreibung ist natürlich recht pauschal und trifft: nicht auf jeden zu. Wichtig finde ich anzuerkennen, dass unsere Lebensziele und -werte sich während unseres Berufslebens wandeln. Es wäre doch auch merkwürdig, wenn das, was uns mit Anfang zwanzig motiviert und bedeutsam erscheint, uns mit vierzig oder sechzig immer noch gleichermaßen wichtig wäre, oder? Es gibt natürlich Menschen, für die es unverändert ihr ganzes Leben lang um Geld und Gewinnen geht. Ihre Definition von Erfolg und einem erfüllten Berufsleben bleibt womöglich ein halbes Jahrhundert konstant. Aber das ist in meinen Augen die Ausnahme. Für die meisten Menschen bedeutet Erfolg in der Lebensmitte etwas anderes als in ihrer Jugend.
    Es ist also ganz natürlich, dass wir Zeiten des Um- und Aufbruchs erleben – für viele sind dies keine einfachen Zeiten. Denn die alten Antworten stimmen auf einmal nicht mehr. Unsere veränderten Sichtweisen, Wünsche und Werte verlangen nach neuen Antworten und Lösungen. Die Frage »Wie will ich arbeiten?« ist nur schwer zu trennen von »Wie will ich leben?«. Und wer schüttelt die Antwort darauf schon mal eben aus dem Ärmel?
    Zwischen 35 und 45 erleben viele Menschen so eine Zeit des Umbruchs. Manche sind verwundert darüber, dass Ihnen eine Arbeit keine Freude mehr macht, die für sie lange Zeit gut und richtig war. Einige geraten in heftige Krisen, weil sie diesen schleichenden Prozess so lange wie möglich ignoriert haben. Eines Tages kommen sie aber nicht mehr an der Einsicht vorbei, dass ihr Job ein totes Pferd ist, das nicht mehr zu reanimieren ist.
    Ich erlebe es nicht selten, dass sich Menschen in dieser Zeit zum ersten Mal eingestehen, dass ihnen ihre Arbeit noch nie wirklich entsprach. Der Grund dafür ist häufig, dass sie sich in jungen Jahren ohne echtes Interesse für ihren beruflichen Weg entschieden haben – weil sie damals keine bessere Alternative wussten, Freunde und Eltern dazu geraten hatten oder weil sie meinten, später noch die Weichen stellen zu können. In der Mitte ihres Berufslebens fragen sie sich dann zum ersten Mal aufrichtig, was sie wirklich wollen.
    Je länger man versucht, sich an so zentralen Fragen vorbeizumogeln, desto heftiger rüttelt es an den Fundamenten, wenn sie plötzlich vor der Tür stehen! Viele versuchen es so lange wie möglich mit den Rezepten und Antworten von vorgestern: Weiter auf der Karriereleiter, höheres Gehalt, höhere Herausforderungen, mehr Verantwortung – also einfach weiter im Text, dann wird es schon irgendwie besser werden. Aber das ist natürlich nur vordergründig einfacher und bequemer, und irgendwann geht es nicht mehr weiter. Mit einem abgelaufenen Flugticket reist es sich nicht gut.
    Warum ich Ihnen das alles erzähle? Ich möchte Sie für die Frage interessieren, wie weitreichend Ihr Wunsch nach beruflicher Veränderung ist. Geht es bei Ihnen auch um mehr als nur den »nächsten Job«? Sind Sie, ist Ihr Leben womöglich gerade in einer Phase des Umbruchs?
    Übung
    Gedankenstütze:
Brachten die letzten Seiten bei Ihnen etwas zum Schwingen? Gingen Ihnen Gedanken durch den Kopf, die für Ihren Neuorientierungsprozess wichtig sein könnten? Dann lesen Sie bitte nicht weiter, ohne diese Gedanken formuliert zu haben:
Ein Blick nach übermorgen
    So mancher schaut ziemlich hilflos, wenn ich ihn nach seiner »Lebensvision« frage (was ich gern tue!). Viele meinen spontan, dass sie »so etwas« gar nicht haben. Oder dass sie noch nie darüber nachgedacht haben. Helmut Schmidt soll ja einmal gesagt haben, »wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen«. Na ja, das sehe ich etwas anders.
    Egal, wie klein oder groß Ihr nächster beruflicher Schritt sein soll – ich empfehle Neuorientierern, auch einmal einen weiten Blick nach vorn zu werfen. Denn der Blick in unsere fernere Zukunft hat eine ganz andere Qualität als die Frage nach den nächsten Jahren: Wenn wir nämlich daran denken, wie unser nächster Job aussehen soll, gehen wir immer von unseren heutigen Bedürfnissen und Einschränkungen aus. Wir »verlängern unsere Gegenwart einfach in die Zukunft«, wie wir mit dem Lineal eine Linie ziehen.
    Fragen wir uns aber, wie wir in zwanzig Jahren leben und arbeiten wollen,

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