Jetzt mal Butter bei die Fische
»Technik«, »Tiere« oder »anderen etwas erklären«, ist es besonders wichtig, sie sorgfältig darauf zu überprüfen, was genau daran Sie interessiert.
Warum das so wichtig ist? Wenn es im nächsten Schritt darum geht, aus Ihren Interessen Jobideen zu entwickeln, wird es Ihnen viel leichter fallen, mit spezifischen Interessen zu arbeiten – wie zum Beispiel »vor Gruppen komplizierte Softwareprobleme so erklären, dass auch Laien es verstehen und anwenden können« – als mit globalen Begriffen wie »EDV«. Das Spezifische regt nämlich unser Gehirn zum Assoziieren und Anknüpfen an; das Globale bietet unseren grauen Zellen weniger Anreiz.
So entwickeln Sie Ihre Interessen-Landkarte
Sind Sie soweit? Dann führe ich Sie jetzt Schritt für Schritt zu Ihrer Landkarte. Sicherlich wird Sie davon das eine mehr und das andere weniger ansprechen. Versuchen Sie doch bitte, jeden Punkt davon einmal auszuprobieren. Können Sie nichts damit anfangen, gehen Sie ruhig zum nächsten. Sie brauchen sich nicht an die Reihenfolge zu halten und können sie auch parallel bearbeiten – denn die Zielrichtung ist ja bei jedem die gleiche. Jetzt geht’s los!
Der Anfang
Der Anfang ist – wie so oft – der schwerste Teil der Übung. Ihnen sind beim Lesen bestimmt schon einige Ihrer Interessen und Neigungen durch den Sinn gegangen. Fangen Sie doch damit an, diese ersten Gedanken »auf das Blatt zu werfen«. Scheuen Sie sich bitte nicht, auch anscheinend Banales zu notieren. Nutzen Sie unbedingt von Anfang an den ganzen Platz, indem Sie Begriffe, die keine Ähnlichkeit haben, schön weit auseinander auf dem Blatt verteilen. Nehmen Sie sich dafür mindestens eine Stunde, und machen Sie dann erst einmal Schluss. Es ist überhaupt nicht wichtig, ob auf Ihrem Blatt drei oder dreißig Wörter stehen.
Hilfreiche Fragen
Für die nächste Runde möchte ich Sie mit Fragen unterstützen, die Ihnen helfen werden, weitere Neigungen und Interessen zu entdecken. Bitte übertragen Sie sie vorher auf ein separates Blatt, das Sie vor sich auf den Tisch legen oder an die Wand hängen. Ergänzen Sie sie gern mit Fragen, die Ihnen dazu in den Sinn kommen.
Wofür interessiere ich mich?
Was finde ich spannend?
Was macht mich neugierig?
An welchen Orten fühle ich mich weit und offen?
Was macht mir Spaß?
Was ist mir in meinem Leben besonders wichtig?
Was vermittelt mir Sinn?
Was mache ich gern?
Wovon träume ich manchmal?
Bei welchen Tätigkeiten vergesse ich Zeit und Raum?
Worüber rede ich gern?
Wovon lese ich gern?
Wo fühle ich mich wohl?
Diese Fragen möchten Sie inspirieren – sie wollen nicht »abgearbeitet« werden. Lassen Sie Ihren Blick lieber darüber schweifen, und achten Sie darauf, was Ihnen spontan einfällt. Schreiben Sie dies ungefiltert auf. Der innere Zensor, der sich möglicherweise meldet und meint, dass dieses und jenes nicht stimmt oder nicht ausreicht, um aufgeschrieben zu werden, hat hier gar nichts zu melden!
Übung
Möchten Sie noch etwas auf den Fragen »herumdenken«? Dann schreiben oder drucken Sie sie auf zwei oder drei Blätter, die Sie an verschiedenen Orten in der Wohnung, vielleicht auch im Auto oder diskret am Arbeitsplatz aufhängen, sodass häufig Ihr Blick darauf fallen kann.
Spielen Sie Alltagsdetektiv
Jetzt geht es darum, Spuren Ihrer Interessen und Neigungen im Alltag aufzuspüren. Stellen Sie sich vor, Sie sollten so viel wie möglich über einen Ihnen unbekannten Menschen herausbekommen, indem Sie bei ihm zu Hause, am Arbeitsplatz, im Auto, also überall, wo er sich aufhält, herumschnüffeln. Sie würden auf Bücher, CDs oder Magazine achten, in den Computer, die Schränke und Regale schauen, vielleicht sogar im Internet stöbern. Und Sie würden sich bei all dem fragen:
Was interessiert diesen Menschen?
Was macht ihn aus?
Wer ist er?
Was liebt er?
Sie ahnen es sicherlich schon: Der Mensch, dem Sie hinterherspionieren sollen, sind natürlich Sie! Auch wenn es Ihnen vielleicht merkwürdig vorkommt, versuchen Sie doch bitte einmal, die Räume, in denen Sie leben, mit dem Blick eines Fremden zu betrachten. Und notieren Sie sich, was Ihnen dabei auffällt. Welche Neigungen und Interessen entdecken Sie? Schauen Sie in Schubläden, Kästen, Regale, auf den Dachboden und in den Keller, in Fotoalben und Schränke – gerade dort, wo Sie schon lange nicht mehr hineingesehen haben, könnten Sie Spuren entdecken.
Wenn Sie Ihr persönliches Umfeld »ausspioniert« haben, gibt es noch mehr zu erforschen: Wir
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