Jetzt mal Butter bei die Fische
können nämlich einiges über unsere Neigungen und Interessen lernen, wenn wir uns in inspirierenden Umgebungen umsehen. Dort müssen wir nur die Augen aufhalten und darauf achten, worauf unser Herz reagiert. Wo könnte es für Sie sinnvoll sein, sich einmal umzuschauen? Ich möchte Ihnen folgende Orte vorschlagen:
Bummeln Sie schön langsam durch einen Stadtteil oder eine Straße mit vielen Geschäften, Restaurants und möglichst unterschiedlichen Gewerben.
Verbringen Sie Zeit in einer großen Buchhandlung, und schauen Sie durch alle Abteilungen – vor allem die, in die Sie sonst keinen Fuß setzen würden.
Kaufhäuser und insbesondere Spielwarenabteilungen bieten uns viele Anregungen.
Auch wenn Sie sich dort sonst nicht blicken lassen – Museen und Galerien sind tolle Orte der Inspiration! Gehen Sie doch mal in eine Ausstellung, die »irgendwie interessant« oder ungewöhnlich klingt.
Im Prinzip können Sie überall etwas über sich und Ihre Interessen lernen: auf dem Weg zur Arbeit, beim Lesen eines Magazins, in der U-Bahn oder sogar beim Fernsehen. Wenn Sie dabei wach und neugierig sind! Solche »Exkursionen« werden von Kreativitätstrainern empfohlen, und ich habe auch persönlich spannende Erfahrungen gemacht, indem ich mich gefragt habe: »Was kenne ich noch nicht?« Denn das Fremde, Unbekannte inspiriert uns viel mehr als das Vertraute. Am besten, Sie machen mehrere Anläufe für Ihre Arbeit als Alltagsdetektiv.
Und ganz wichtig: Es darf auch Spaß machen!
Ihre Interessenbiografie
Ohne es wissenschaftlich belegen zu können, bin ich mir sicher, dass uns in der Kindheit und Jugend unsere Interessen bewusster waren als später im Erwachsenenalter. Wenn wir jung sind, dreht sich eigentlich alles um die Themen, die wir spannend finden; wichtig ist, was interessant ist. Später werden andere Dinge für uns wichtig: Verantwortung, Karriere, Sicherheit, Beziehungen, Einkommen. Und wir fragen uns nicht so häufig, ob wir Spaß daran haben oder ob uns das alles wirklich interessiert. Manche Menschen verlieren ihre Interessen und Neigungen fast vollständig aus dem Blickfeld.
»… ich habe so viel Arbeit! Ich bin ein ernsthafter Mensch«, sagt der Geschäftsmann im Kleinen Prinzen von Saint-Exupery. Jemand, der sich sehr lange auf die »ernsthaften, wichtigen Sachen« konzentriert, weiß irgendwann nicht mehr, was er eigentlich mag und was ihn interessiert. Deshalb führt ein Weg zur Interessen-Landkarte über unsere Vergangenheit. Vieles von dem, was uns vor Jahren und Jahrzehnten interessierte, könnte es heute noch tun.
Bitte nehmen Sie sich dafür einige Papierblätter. Ich möchte Sie jetzt bitten, Ihr Leben von der Kindheit bis heute in Gedanken zu durchlaufen. Unterteilen Sie es in Abschnitte wie
Kindheit bis zur Einschulung,
Grundschule,
Zeit der Pubertät,
Oberstufe/Ausbildung,
Studium,
erster Job
und so weiter.
Sie können auch in Fünfjahresschritten vorgehen. Notieren Sie den jeweiligen Abschnitt, und versuchen Sie dann, sich in diesen Zeitraum zurückzudenken. Fragen Sie sich:
Was war für mich in dieser Zeit besonders wichtig?
Womit habe ich am liebsten gespielt? Was waren meine Hobbys?
Welche Bücher, Filme, Menschen und Figuren fand ich spannend?
Worüber habe ich mir die meisten Gedanken gemacht?
Wenn Ihnen zu einem Abschnitt Ihrer Biografie nichts mehr einfällt, gehen Sie zum nächsten und machen dort weiter. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt. Lassen Sie sich besonders viel Zeit, wenn Sie sich kaum erinnern können – versuchen Sie, sich möglichst bildhaft vorzustellen, wie Ihre Welt in der betreffenden Zeit aussah. Denken Sie vielleicht, dass sich in den letzten zehn oder zwanzig Jahren nichts mehr getan hat, sich Ihre Interessen nicht verändert haben? Schenken Sie bitte trotzdem diesen Zeiten genauso viel Beachtung wie den jüngeren Jahren und Ihrem Privat- so viel wie Ihrem Berufsleben.
Übung
Gehen Sie nun Ihre Notizen noch einmal durch, sammeln Sie alle Interessen und Neigungen, die auch heute noch für Sie gelten, und übertragen Sie sie in die Landkarte.
Traumberufe und Berufsträume
Hier geht es um alte und aktuelle Traumberufe. Die sagen uns nämlich eine Menge darüber, was uns wirklich am Herzen liegt. Sie haben sich ja gerade mit Ihrer Biografie beschäftigt – bitte blicken Sie doch noch einmal zurück, und fragen Sie sich: Was wollten Sie als Kind und Jugendlicher einmal werden? Wovon haben Sie geträumt? Rockstar, Cowboy, Krankenschwester,
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