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Jetzt Plus Minus

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Titel: Jetzt Plus Minus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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fragte Fran.
    »Bei den Nachrichten um vier Uhr hat man nichts erwähnt«, antwortete Stan. »Ich nehme an, er wird entwischen, wie der letzte auch.«
    »Ich begreife wirklich nicht, warum einer noch Präsident werden will«, sagte Phil.
    Mike legte Musik auf. Nick tanzte mit Paula. Eddie tanzte mit Cynthia. Henry schlief. Dave, Paulas Mann, ging auf Krücken, wegen des Raubüberfalls auf ihn, und er bat Isabel, sich zu ihm zu setzen. Tom tanzte mit Harriet, obwohl er mit ihr verheiratet war. Sie war erst vor einigen Monaten aus dem Krankenhaus gekommen, nach der Transplantation, und er behandelte sie sehr zärtlich. Mike tanzte mit Fran. Phil tanzte mit Jane. Stan tanzte mit Marcia. Ruby klopfte Eddie und Marcia ab. Danach tanzte Tom mit Jane und Phil mit Paula. Mikes und Rubys kleine Tochter wurde wach und kam ins Zimmer, um die Gäste zu begrüßen. Mike schickte sie wieder ins Bett. In der Ferne hörte man eine Explosion. Nick tanzte wieder mit Paula, aber er wollte nicht, daß sie sich schon vor Dienstag mit ihm langweilte, weshalb er sich entschuldigte und zu Dave ging. Dave war sein Investmentberater. Ruby sagte zu Mike: »Rufst du am Tag nach dem Begräbnis das Reisebüro an?« Mike sagte ja, aber Tom meinte, wahrscheinlich würde jemand auch den neuen Präsidenten erschießen, und es würde wieder ein Begräbnis geben. Diese Begräbnisse wirkten sich ungünstig auf das Bruttosozialprodukt aus, meinte Stan, weil dauernd alle Geschäfte geschlossen wären. Nick sah, daß Cynthia Henry weckte und ihn scharf fragte, ob er sie auf eine Reise ans Ende der Welt mitnehmen wolle. Henry wirkte verlegen. Seine Fabrik war zu Weihnachten bei einer Friedensdemonstration in die Luft gesprengt worden, und alle wußten, daß er finanziell sehr schlecht stand.
    »Du kannst die Kreditkarte nehmen«, sagte Cynthia laut. »Und es ist so schön, Henry! Das Eis. Oder die explodierende Sonne. Ich möchte das machen.«
    »Lou und Janet wollten heute auch hier sein«, sagte Ruby zu Paula, »aber ihr jüngerer Sohn ist mit der neuen Cholerakrankheit aus Texas zurückgekommen, und sie mußten absagen.«
    »Ich habe gehört, ein Paar hätte gesehen, wie der Mond auseinanderbrach«, sagte Phil. »Er rückte zu nah an die Erde heran und zerfiel, und die Trümmer stürzten herab wie Meteore. Sie zerschmetterten alles. Ein großes Stück hätte beinahe ihre Zeitmaschine getroffen.«
    »Das wäre mir aber gar nicht lieb gewesen«, sagte Marcia.
    »Unsere Reise war sehr schön«, sagte Jane. »Überhaupt nichts Gewalttätiges. Nur die große rote Sonne und die Flut und diese Krabbe am Strand. Wir waren beide tief berührt.«
    »Es ist erstaunlich, was die Wissenschaft heutzutage alles vermag«, meinte Fran.
    Mike und Ruby einigten sich darauf, daß sie versuchen wollten, eine Reise zum Ende der Welt zu vereinbaren, sobald das Begräbnis vorbei sei. Cynthia trank zuviel, und es wurde ihr schlecht. Phil, Tom und Dave sprachen über die Börse. Harriet erzählte Nick von ihrer Operation. Isabel flirtete mit Mike und zog ihren Ausschnitt tiefer. Um Mitternacht schaltete jemand die Nachrichten ein. Sie sahen Bilder vom Erdbeben und hörten die Warnung, nur gekochtes Wasser zu verwenden, wenn man in den betroffenen Staaten lebte. Man zeigte die Witwe des Präsidenten, die sich zu Besuch bei der Witwe des vorherigen aufhielt, um sich Hinweise für die Beerdigung geben zu lassen. Dann kam ein Interview mit einem Direktor der Zeitmaschinenfirma.
    »Das Geschäft geht großartig«, sagte er. »Nächstes Jahr werden die Zeitreisen die größte Wachstumsindustrie des Landes sein.« Der Reporter fragte ihn, ob seine Gesellschaft bald noch etwas anderes anbieten würde als Reisen zum Ende der Welt. »Später, wie wir hoffen«, sagte der Direktor. »Wir möchten bald die Zustimmung des Kongresses erwirken. Aber inzwischen steigt die Nachfrage nach unserem jetzigen Angebot enorm. Sie können sich das nicht vorstellen. Man muß natürlich damit rechnen, daß Apokalyptisches in Zeiten wie diesen ungeheuer beliebt ist.« Der Reporter fragte: »Was meinen Sie mit ›Zeiten wie diesen‹?«, aber als der Direktor antworten wollte, wurde er von einem Werbespot unterbrochen. Mike schaltete das Gerät ab. Nick stellte fest, daß er außerordentlich niedergeschlagen war. Er entschied, es könne nur daran liege, daß so viele von seinen Bekannten die Reise auch gemacht hatten, während er und Jane der Meinung gewesen waren, sie seien die einzigen. Er stand zufällig

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