Jetzt Reichts Mir
zu häufig kritisiert und beurteilt werden. Die Leute kommentieren dann Dinge bei Ihnen, die sie gar nichts angehen. Und Sie setzen sich mit Rückmeldungen auseinander, die Sie eigentlich mit einem lockeren »Nein danke!« beiseite schieben könnten.
Wichtige Frage
Können Sie Ihren Mitmenschen klar sagen, was Ihre Angelegenheiten sind und wo Ihr persönliches Hoheitsgebiet beginnt?
Das Geheimnis guter Beziehungen besteht aus einer Balance zwischen Gemeinsamkeiten und klar abgesteckten Hoheitsgebieten. Auch in Ihren engsten Beziehungen und im Zusammenleben mit Kindern gibt es so etwas wie Ihren ureigensten Bereich, der nur Sie etwas angeht. Und Ihre Liebsten haben selbstverständlich auch jeweils so ein eigenes Hoheitsgebiet, in dem sie von Ihnen keine Kritik brauchen.
Was können Sie tun, wenn sich jemand in Ihre Angelegenheiten einmischt?
Es kommt darauf an, wie sehr Sie diese Einmischung stört.
Wenn mir eine gute Freundin sagt, dass mir die Hose, die ich gerade trage, überhaupt nicht steht, bin ich ihr deswegen nicht böse. Sie hat sich zwar ungebeten in meine Angelegenheiten eingemischt, aber ich finde ihr Feedback durchaus hilfreich. Ja, manchmal bitte ich sogar um eine Einmischung in meine Angelegenheiten, indem ich frage: »Sag mal, wie findest du diese Hose?« Ob ich mich danach richte, was meine Freundin sagt, ist wiederum ganz allein meine Sache.
Aber es gibt auch Rückmeldungen, die eindeutig in Richtung Bevormundung gehen und die dabei auch noch verletzend sind, wie etwa diese: »Herrje, warum isst du dieses grässliche Tofu-Zeugs andauernd? Gehörst du etwa zu diesen Bio-Deppen? Bäh, das ist voll ekelig. Mir wird gleich schlecht.«
Da sagt jemand ganz ehrlich und mit harten Worten, was ihn stört. Nur geht ihn die Sache gar nichts an. Solange dieser Kritiker nicht mit Tofu zwangsernährt wird, kann er sich seine Störungsmeldung schenken. Er kann essen, was er will, und andere Leute können essen, was sie wollen. Hier hat jeder sein eigenes Hoheitsgebiet.
Was wirklich hilft: Weisen Sie die Einmischung gelassen zurück
Gegen eine Einmischung in Ihre Angelegenheit können Sie sich leicht wehren. Dabei müssen Sie nicht gleich an die Decke gehen oder den anderen hart in seine Schranken verweisen. Das wäre viel zu viel Drama wegen so einer Kleinigkeit. Besser und auch gesünder ist es, wenn Sie ruhig reagieren. Denn wie heißt es so schön: In der Ruhe liegt die Kraft. Um das zu schaffen, brauchen Sie zuerst eine gelassene innere Einstellung. Und diese innere Einstellung könnte so lauten:
Jeder Mensch hat das Recht zu sagen, was er denkt und meint. Auch derjenige, der sich in Ihre Angelegenheit einmischt hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Und Sie haben das Recht, darauf nicht einzugehen. Sie müssen sich damit nicht auseinandersetzen. Sie müssen sich nicht verteidigen. Sie müssen auch nicht mit Ihrem Gegenüber diskutieren.
Mit dieser gelassenen Einstellung fällt es Ihnen leichter, die passenden Worte zu finden. Sie können das unerwünschte Feedback mit einem milden Lächeln und einem einzigen Satz beiseite schieben: »Danke, dass du mir deine Meinung gesagt hast und das ist allein meine Angelegenheit.«
Nehmen wir an, Sie sind schon vor Jahren aus Ihrem Elternhaus ausgezogen und verdienen Ihr eigenes Geld. Leider sind Ihre Eltern mit Ihrem Beruf und Ihrer gesamten Lebensweise nicht einverstanden. Jedes Mal, wenn Sie Ihre Eltern besuchen, bekommen Sie zu hören, dass Sie viele falsche Entscheidungen getroffen haben. Ihre Eltern kritisieren immer wieder die Art und Weise, wie Sie Ihren Alltag gestalten.
Wie gehen Sie mit diesem unerwünschten Feedback am besten um? Auch hier empfehle ich eine gelassene Reaktion. Damit ersparen Sie sich und Ihren Eltern viele Streitereien. Gestehen Sie Ihren Eltern das Recht zu, Ihr Leben zu beurteilen. Ihre Eltern dürfen sich eine Meinung über Sie bilden und diese Meinung auch aussprechen. Da Sie aber erwachsen sind und unabhängig von Ihren Eltern leben, ist es allein Ihre Angelegenheit, wie Sie Ihr Geld verdienen, wie Sie wohnen und wie Sie Ihren Alltag gestalten.
Um es ganz deutlich zu sagen: Sie können Ihren Eltern nicht den Mund verbieten. Die Meinung, die Ihre Eltern haben, ist deren Angelegenheit und die geht Sie wiederum nichts an. Sie können sich die Meinung Ihrer Eltern anhören und einfach nur antworten: »Danke, dass ihr mir euere Meinung gesagt habt.« Wenn Sie möchten, könnten Sie noch hinzufügen:
»Schade, dass
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