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Jetzt Reichts Mir

Titel: Jetzt Reichts Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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euch meine Lebensweise nicht gefällt. Aber ich bin erwachsen und das ist allein meine Angelegenheit. Darüber entscheide ich.«
    Es ist gut möglich, dass Ihre Eltern Ihnen weiterhin ein unerwünschtes Feedback geben. Das ist in Ordnung. Sie können weiterhin ganz gelassen, ohne sich aufzuregen, immer wieder eine klare Grenze ziehen. Wenn nötig, tun Sie das bei jedem Besuch. Ohne sich aufzuregen.
    Noch mal: Was andere Leute über Sie denken, ist deren Sache. Sie müssen die Meinung anderer Menschen weder verbessern, noch umdrehen und auch nicht bekämpfen. Es reicht vollkommen, wenn Sie ganz ruhig eine Grenze ziehen und sagen: »Das ist meine Angelegenheit.«
    Hier sind ein paar Anregungen für Sie, die Ihnen zeigen, mit welchen Worten Sie eine Einmischung zurückweisen können.
    Strategie: So verteidigen Sie Ihr Hoheitsgebiet
    Sprechen Sie mit Ihrer vollen Autorität
    Gehen Sie in eine aufrechte Körperhaltung und zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie es ernst meinen.
     
    Machen Sie nur wenige Worte, die dafür aber sehr deutlich sind
    Hier einige Anregungen, wie Sie Ihre Grenze deutlich ziehen können:
    »Vielen Dank für Ihren Kommentar, aber das ist allein meine Sache. Das entscheide ich.«
    »Ja, ich hab dich verstanden. Und das entscheide ich allein.«
    »Da diese Sache nur mich etwas angeht, brauche ich dazu keine Rückmeldung.«
    »Sie kritisieren mich, obwohl das allein meine Sache ist, mit der Sie nichts tun haben? Entschuldigung, aber das ist unnötig.«
    »Ach, Mama, du kritisierst schon wieder meine Vorhänge. Aber
was vor meinen Fenstern hängt, muss doch vor allem mir gefallen – oder? Vielleicht können wir uns so einigen: Du darfst mir immer sagen, was dir nicht passt. Und ich bleib bei dem, was mir gefällt.«
     
    Bleiben Sie freundlich und notfalls auch hartnäckig
    Sie müssen sich weder aufregen noch laut werden. Es reicht, wenn Sie bestimmt und klar sagen, dass das jetzt allein Ihre Sache ist. Falls Ihr Gegenüber sich weiter bei Ihnen einmischt, sagen Sie weiterhin mit einem Maximum an persönlicher Autorität »Nein, danke!«
    Falls sich bestimmte Leute bei Ihnen immer wieder einmischen, kann das auch an der Beziehung liegen, die Sie zu diesen Leuten haben. Gut möglich, dass Sie Ihre Mitmenschen indirekt dazu einladen, Ihre Angelegenheiten zu kommentieren. Andere Leute mischen sich bei Ihnen häufiger ein, wenn Sie ständig die Hilflose oder den Hilflosen spielen. Sie wirken dann führungsbedürftig. Ihr Gegenüber geht automatisch in die Rolle des Papas oder der Mama und jetzt haben Sie jemanden, der Ihnen sagt, was Sie tun sollen. Es ist ein kurzer Weg von »Ich helfe dir« hin zu »Das musst du tun, das musst du lassen und hier bist du völlig auf dem Holzweg.« Und schon sitzt Ihr Helfer mitten in Ihren Angelegenheiten und ist dabei, Sie zu bevormunden.
    Bitten Sie um Hilfe, wenn Sie welche brauchen. Hören Sie sich die Ratschläge Ihrer Mitmenschen an, aber zeigen Sie zugleich, dass Sie auch entscheidungsfähig sind. Sie nehmen die Hilfe an, aber Sie entscheiden über die Angelegenheiten, die nur Sie etwas angehen.

2. Unsachlichkeit: Der Türmchenzerstörer
    Es gibt Rückmeldungen, die mit einem einzigen Satz alles in Schutt und Asche legen. Und es gibt Menschen, die sich genau auf solche Feedbacks spezialisiert haben. Ich nenne diese Leute Türmchenzerstörer. Ein Türmchenzerstörer schafft es, mit wenigen Worten Ihre Pläne, Ideen und Projekte kaputt zu machen. Dabei gibt es keine brauchbare, konstruktive Kritik. Es gibt nur zerstörerische Kommentare, die ungefähr so klingen:
    »Was soll denn dieser Blödsinn?!«
    »Das ist doch totaler Quatsch!«
    »Das schaffst du nie.«
    »Dafür haben Sie doch überhaupt keine Begabung.«
    »Damit werden Sie garantiert eine Bauchlandung machen.«
    In der Rückmeldung eines Türmchenzerstörers suchen Sie vergeblich nach etwas Erbaulichem. Sie bekommen keine sachlichen Informationen, sondern nur ein pauschales Daswird-Nichts oder Das-ist-alles-Mist.
    Der Begriff Türmchenzerstörer ist mir eingefallen, als ich einmal mit meinem kleinen Neffen spielte. Der konnte damals gerade laufen und steckte noch in einem dicken Windelpaket. Es gab ein Spiel, mit dem ich ihn stundenlang beschäftigen konnte: das Türmchenzerstören.
    Ich saß auf dem Fußboden und baute aus seinen Bauklötzen und anderen Spielsachen einen möglichst hohen Turm. Er stand daneben und wartete voller Freude darauf, dass ich endlich fertig wurde. Jetzt kam sein großer

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