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Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab

Titel: Jetzt tu ich erstmal nichts - und dann warte ich ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malte Leyhausen
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deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker aus New York, wählte
     diesen Terminus 1974,um seinen eigenen Erschöpfungs-Symptomen einen Namen zu geben. Er diskutierte den Begriff mit Kollegen, die in
     helfenden Berufen arbeiteten. Dort fand die Umschreibung, die sich an die Psycho-Metapher von den »leeren Akkus« anlehnt, bis heute großen Anklang.
    Was sind die ersten Anzeichen eines Burnouts?
    Die Betroffenen klagen darüber, emotional chronisch erschöpft zu sein. Sie fühlen sich nicht mehr leistungsfähig. Sie wachen morgens um Drei auf und
     können nicht mehr einschlafen. Die Neigung, krank zu werden, steigt. So bauen zum Beispiel Manager Aggressionen gegen ihre Kunden auf, weil sie die
     Erwartungen nicht mehr erfüllen können.
    Zu den Vorteilen der Aufschieberitis zählt, dass man den Leistungsdruck nur etappenweise an sich heran lässt. Vielleicht ist dies ja bewusst oder
     unbewusst auch eine Art, um einem Burnout vorzubeugen.
    Beide Symptomfelder korrespondieren mit der Frage, unter welchen Bedingungen das Motivationssystem in unserem Gehirn aktiviert wird. Was muss
     geschehen, damit wir hirnphysiologisch die Lust verspüren, Leistung zu bringen?
    Seit einigen Jahren weiß man, wodurch der Hauptbotenstoff Dopamin und die Hilfsbotenstoffe Oxitozin sowie körpereigene Opioide das Motivationszentrum
     in unserem Kopf stimulieren: Durch die Anerkennung und Beachtung von anderen Menschen.
    Deshalb wäre dauerhaftes Nichtstun keine Lösung gegen einen Burnout. Die soziale Zuwendung, die man aufgrund seiner Leistungen erhält, muss nach einem
     Burnout neu und auf konstruktivere Weise organisiert werden.
    Für unser Thema Prokrastination sind die hirnphysiologischen Erkenntnisse ein wichtiger Schlüssel. Je mehr es uns gelingt, für kurzfristige
     Rückmeldungen von unseren Auftraggebern zu sorgen, desto besser wird unser Motivationssystem mit Dopamin & Co versorgt.
    Wenn Sie einmal genauer analysieren, welche Tätigkeiten Sie aufschieben, werden Sie sicher feststellen, dass es Aufgaben sind, die von
     Ihnen eine überdurchschnittliche Leistung verlangen. Es sind Projekte, die entweder sehr zeitaufwändig sind (Keller aufräumen) oder bei denen Sie Fehler
     machen oder gar scheitern könnten (Aufgaben für den Chef, Steuererklärung, Texte schreiben usw.). Trennen Sie die Spreu vom Weizen und verschaffen Sie
     sich Klarheit, in welchen Bereichen Sie aufschieben und auf welchem Sektor Sie bereits ein erfolgreicher Anschieber sind.
     
    Zwei-Sorten-Test
Wichtige Aufgaben, die ich nicht aufschiebe:
Wichtige Aufgaben, die ich aufschiebe:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
    In der Regel werden wir für unsere Leistung am Ende von anderen bewertet. Die Angst vor der Bewertung kann die Motivation, eine Arbeit
     überhaupt erst anzufangen, vollständig lähmen. Als verkappter Perfektionist macht ein Aufschiebereine Sache lieber gar nicht, als eine
     Niederlage zu riskieren. Erfahrungsgemäß ist deshalb der Beginn einer unliebsamen Aufgabe die größte Hürde, während die weitere Umsetzung wesentlich
     besser zu bewältigen ist. Gegen die Aufschieberitis erhalten wir somit zwei Stellschrauben:
Wie passe ich meinen Anspruch an das Mögliche an bzw. wie setze ich mir ein realistisches Ziel?
Was ist der erste und kleinste Schritt, um mein Projekt zu beginnen?
    (1) Tatsächlich lohnt es sich, mit folgenden Fragen vor einem Projekt den Anspruch an sich selbst zu klären.
Welches Ergebnis ist unter den spezifischen Rahmenbedingungen realistisch?
Welche Fehler darf ich mir erlauben?
Welche Möglichkeiten habe ich nachzubessern?
Welche Qualität erwartet der Auftraggeber?
Woran misst der Auftraggeber den Erfolg?
Was kann im schlechtesten Fall passieren?
    Diese grundlegende Selbstklärung erspart Ihnen während der Erledigung eines Vorhabens überraschende Störfeuer, mit denen ein überzogener
     Selbstanspruch Ihr Ziel sabotieren könnte. Kommt es doch zu einer Krise, in der Sie Ihr Perfektionismus in tiefste Zweifel stürzen will, können Sie oft
     mit verblüffend einfachen Weisheiten die Welt wieder zurechtrücken:
Andere kochen auch nur mit Wasser!
Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird!
Das haben schon ganz andere geschafft!
Es ist bisher noch immer gut gegangen!
Mehr als mein Bestes tun kann ich nicht!
Wenn ich bedenke, was ich bisher alles geschafft habe, dann schaffe ich das hier erst recht!
    Was hier auf den ersten Blick wie allgemeine Durchhalteparolen aussieht, vermittelt Ihnen auf den zweiten Blick das
    

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