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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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sowjetisches Propagandablatt denunziert, weil sie über einen von
der CIA unterstützten Putschplan von vier in Algerien stationierten Generälen
gegen den französischen Präsidenten General de Gaulle berichtet hatte. Die
jetzigen Veröffentlichungen von Paese Sera über die Geldwäsche- und
Spionagetätigkeiten von Permindex und deren dubiosen Ableger Centro Mondiale
Commerciale in Rom kannte Garrison zunächst nicht, als er seine Ermittlungen
über Clay Shaws CIA-Connection begann, aber sie wurden alsbald von der CIA
gegen ihn verwandt. Der übereifrige Staatsanwalt, so ließ der Geheimdienst über
seine Medienkanäle verbreiten, sei von einem »verdeckten Sprachrohr der
Sowjetpropaganda« beeinflusst.
    Permindex (Permanent Industrial
Exposition) mit einer Tochter in Rom (Centro Mondiale Commerciale) und einer
anderen in New Orleans (International Trade Mart) war 1956 in Basel gegründet
worden und versammelte in seinem Verwaltungsrat neben dem ehemaligen OSS-Oberst
Clay Shaw eine illustre Schar von Persönlichkeiten: so etwa Sir Louis
Bloomfield, ein kanadischer Geschäftsmann und Anwalt in Montreal, ehedem Major
des OSS, Special Operation Executive des britischen Geheimdiensts und Ausbilder
der zionistischen Untergrundarmee Hagana; Ferenc Nagy, ehemaliger
Ministerpräsident Ungarns und Mitarbeiter des vor allem mit Osteuropa befassten
CIA-Direktors Frank Wisners; Prinz Gutierrez di Spadaforo, Öl- und
Waffenhändler, ehemaliger Staatssekretär Mussolinis, Schwiegersohn von Hitlers
Chefökonom Hjalmar Schacht; Giuseppe Zigiotti, Chef einer Vereinigung namens
Associazione Nazionale Fascista della Milizia; Roy Cohn, Rechtsbeistand des
Kommunistenjägers Joe McCarthy und der American Jewish League Against
Communism. Dieser Personenkreis macht es schwer, in dieser merkwürdigen
»Handelsfirma« etwas anderes zu sehen als ein Tarnunternehmen für
Geheimdienstoperationen. Zumal wenn man die wichtigste Bankbeteiligung an
Permindex, die Genfer Banque de Credit International (BCI), berücksichtigt, als
deren Direktor Tibor Rosenbaum fungierte, einer der Gründungsväter Israels und
früher hoher Beamter des Geheimdiensts Mossad. Der Wirtschaftshistoriker R.T.
Naylor stellt fest, dass Rosenbaums BCI »der Zahlmeister des Mossad war, über
die zeitweise 90 Prozent der ausländischen Waffenkäufe des israelischen
Verteidigungsministeriums liefen. Sie fungierte außerdem als
Geldwäscheeinrichtung für Meyer Lansky und war mit Bernie Cornfelds IOS in
Sachen Kapitalflucht im Geschäft.« 3
    Außer als größter Anteilseigner von
Permindex trat die bis 1974 operierende BCI auch noch als Mutterhaus der
Investors Overseas Services (IOS) von Bernie Cornfeld in Erscheinung, die wegen
ihres Finanzbetrugs in den 60er Jahren auch in Deutschland notorisch wurde, sowie
als monumentales Geldwäscheinstitut für Meyer Lansky, Boss aller Bosse und
Chefinvestor der Kosher Nostra. Man muss aus dieser Konstellation nicht den
kurzen Schluss ziehen, dass »der Mossad« hinter der Ermordung John F. Kennedys
steckte,wie es etwa Michael C. Piper in seinem Buch The Final Judgment getan hat. 4 Dass aber Clay Shaw kein
einfacher Geschäftsmann war, sondern als einer der Direktoren von Permindex und
Statthalter der Filiale in New Orleans aufs engste mit militanten
Geheimdienstoperationen und der CIA verbandelt, daran kann kaum noch ein
Zweifel bestehen.
    Firmen wie Permindex und die
BCI-Bank passten zudem perfekt in das Muster von Gladio, jener von NATO und CIA
in Westeuropa installierten geheimen »stay behind«-Armee, die im Falle einer
kommunistischen Invasion den Guerillakampf aufnehmen sollte, was sie im Italien
der 60er und 70er Jahre mit Terroranschlägen unter falscher »linksradikaler«
Flagge auch schon probehalber praktizierte. 5
    Die CIA hatte und hat gute Gründe,
die Berichte der Zeitung Paese Sera über dieses CIA-affine
Unternehmensnetzwerk als »kommunistische Propaganda« zu denunzieren. Denn Clay
Shaw, sein Pilot David Ferrie und der FBI-Freund und CIA-Helfer Guy Banister
mitsamt seinem Büro in der 544 Camp Street waren die Schnittstelle zu Lee
Harvey Oswald, den es nur als Einzeltäter geben darf, nicht aber als Agenten,
der in dunkle Machenschaften verstrickt war.
    Deshalb teilte das FBI der
Warren-Kommission zwar auch pflichtschuldigst mit, dass man die auf Oswalds
Pro-Castro-Flyer gestempelte Adresse 544 Camp Street »gründlich« untersucht
habe. Allerdings sei dabei herausgekommen, dass er dort nie ein Büro angemietet
habe.

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