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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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1976 im Archiv der Universität Georgetown einen Film aus
einem dieser Lager fand, traute er anfangs seine Augen kaum, doch
kenntnisreiche Zeugen, mit denen er den Film nochmals anschaute, bestätigten,
wen er da auf dem Schießplatz der militanten Exilkubaner erkannt hatte: Guy
Banister, David Ferrie und den für die verdeckten antikubanischen Operationen
zuständigen CIA-Mann David Atlee Phillips. Als Tanenbaum dieses Beweisstück
wenig später dem Komitee vorführen wollte, war der Film aus dem Archiv
verschwunden und ist bis heute nie wieder aufgetaucht.
    Nach Aussagen von Banisters
Sekretärin gegenüber dem Kennedy-Forscher Anthony Summers nahm ihr Chef einmal
auch Oswald in eines dieser Trainingscamps mit. 26 Doch offiziell tat der brave Ex-Marine neben seinem Job für 1,25 Dollar die
Stunde in der Kaffeerösterei etwas ganz anderes: Er verteilte als
Ein-Mann-Armee seines FPCC einschlägige Flugblätter und engagierte auf dem
Arbeitsamt eine Hilfskraft zum Verteilen – für zwei Dollar und mit der Ansage,
dass es nur 20 Minuten dauere, bis Presse und Fernsehteam ihre Aufnahmen im
Kasten hätten. Als ein Mitarbeiter Banisters diesem aufgeregt von der Aktion
berichtete, die eben auf der Straße begonnen hatte, beruhigte Banister ihn:
»Einer von ihnen ist meiner.« Ein anderes Mal legte sich Oswald beim Verteilen
seiner Broschüren, auf deren Innenteil die Adresse von Oswalds und Banisters
Büroadresse »544 Camp Street« gestempelt war, mit Anti-Castro-Aktivisten an,
was zu einer Verhaftung wegen öffentlichen Ärgernisses führte und aktenkundig
wurde. Die Warren-Kommission zeigte sich später, was diese Begebenheit
anbelangt, nur am Stempel mit der Büroadresse interessiert und stellte im
Kapitel 7, Seite 408, ihres Reports lapidar fest, dass Oswald in der 544 Camp
Street »nie ein Büro unterhielt«.
    Doch schon das HSCA konnte
»verschiedene Fakten« zusammentragen, die auf eine Verbindung von Oswald,
Ferrie und Banister schließen lassen, und seitdem sind noch einige
Zeugenaussagen hinzugekommen, die belegen: Der »Kommunist« Oswald wurde aus dem
Büro des privat operierenden FBI/CIA-Waffenschiebers und Agentenführers Guy
Banister sowie von David Ferrie, seinem alten Fähnleinführer aus der Civil Air
Patrol, gesteuert, der sowohl als fliegender Marodeur für antikommunistische
Aktivitäten aller Art tätig war wie auch als intellektueller Berater für New
Orleans’ Mafiaboss Carlos Marcello. Ein durchaus vertrautes Milieu für den im
Vergnügungsviertel von New Orleans aufgewachsenen Lee Harvey, der als Kind
zeitweilig bei einem Onkel wohnte, der seinerseits als Buchmacher für den Paten
Marcello aktiv war, um dann als 15-Jähriger bei der CAP und seit seinem 17.
Lebensjahr als Marine ein soldatisch-militärisches Leben zu führen, bevor er
als verdeckter Agent nach Russland und dann als Spitzel an die Heimatfront
geschickt wurde. Und der erst ganz am Schluss merkte, welches Spiel mit ihm
gespielt wurde und wozu ihn das Milieu, in dem er groß geworden war und immer
gelebt hatte – das Militär, die Unterwelt, die Geheimdienste –, benutze und
vorsah: als zentrales Bauernopfer und Sündenbock in einem Schachzug, der nicht
weniger als einen Staatsstreich, einen Coup d’État darstellte.
    Durch das Schachmatt, die
Beseitigung des Königs, die Lahmlegung (und spätere Eliminierung) seines
brüderlichen Mitstreiters und die Stärkung aller antireformerischen Kräfte kam
der von Kennedy eingeleitete Kurswechsel der Politik Amerikas schlagartig und
auf Dauer zu einem Ende.
    Teil 3:
    Das Cover-up
    »I
am a patsy« – Die Zurichtung eines Sündenbocks
    Am Vormittag des 22. Februar 1967
wurde David Ferrie nackt und tot auf seinem Sofa gefunden. In der Nacht zuvor
hatte er noch bis 3 Uhr früh Besuch von George Lardner gehabt, einem Reporter
der Washington Post , und demnächst sollte er in dem von Staatsanwalt Jim
Garrison angestrengten Prozess gegen Clay Shaw über seinen 1964 gestorbenen
Freund Guy Banister und seine Verbindungen mit dem Angeklagten und Lee Harvey
Oswald aussagen. Wegen zwei getippter und nicht unterschriebener
Abschiedsbriefe und einiger leerer Pillendosen wurde sein Tod nach einer
schnellen Autopsie als Selbstmord deklariert.
    Zehn Jahre später, als das House
Select Commitee on Assassination die Verbindungen Oswalds zu den Geheimdiensten
untersuchte, wiederholte sich dieses Muster: Am selben Tag, an dem die
HSCA-Ermittler George de Mohrenschildt in Florida ausfindig gemacht und ihn

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