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Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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geworden war. Überdies hatte er beschlossen, die Fahrt mitzumachen.
    „Denn“, so erklärte er mit wichtiger
Miene, „bei einer so außerordentlich schwerwiegenden Verhaftung, wie die der
,Wilden 13’, ist es unerläßlich, daß eine hohe Amtsperson zugegen ist. Erst
dadurch wird die Gefangennahme wirklich gültig.“
    Lukas und Jim hatten natürlich zunächst
versucht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen, indem sie ihm die Gefährlichkeit
des Unternehmens vor Augen führten. Aber Ping Pong bestand darauf, mitzufahren.
Und da er ja schließlich Oberbonze war, hatten die beiden Freunde zuletzt
eingewilligt. Allerdings hatte er ihnen versprechen müssen, wenn die Lage gefährlich
würde, unter Deck in seine Kajüte zu gehen, damit ihm nichts passierte. Als Jim
und Lukas an diesem Abend in den Palast des Kaisers zurückkehrten, waren sie
voller Zuversicht, was den Erfolg der Fahrt betraf, die am nächsten Vormittag
genau zur festgesetzten Stunde beginnen sollte.
    Nach dem Abendessen gingen Jim und Li
Si noch ein wenig im kaiserlichen Palast spazieren und fütterten die zahmen
Purpurbüffel mit dem langen, welligen Haar, und die mandalanischen Einhörner,
deren Fell wie flüssiges Mondlicht glänzte.
    Die beiden Kinder hatten sich die ganze
Zeit über wunderbar verstanden. Aber ausgerechnet an diesem Abend, dem Vorabend
des gefährlichsten Abenteuers, das Jim zu bestehen hatte, geschah etwas, was
schon lange nicht mehr geschehen war. Er und die kleine Prinzessin bekamen
Streit miteinander. Eigentlich war auch gar kein richtiger Grund dazu
vorhanden. So ist es ja oft bei solchen Sachen. Zuletzt weiß keiner von beiden,
warum es eigentlich dazu kam.
    Jim kraulte gerade ein kleines
Seidenäffchen, das zutraulich herangekommen war, und sagte so nebenhin:
    „Weißt du schon, daß Ping Pong auch
mitfährt?“
    „Nein“, antwortete die kleine
Prinzessin überrascht, „hat er denn gar keine Angst?“
    Jim zuckte die Achseln und ging weiter
zu einem blauen Hirsch mit silbernem Geweih, der auf dem Rasen neben einem
Springbrunnen äste.

    Li Si kämpfte mit sich. Eigentlich
fürchtete sie sich schrecklich vor den Seeräubern, aber wenn sogar Ping Pong
mitfuhr, und wenn außerdem Lukas dabei war, dann konnte es ja nicht so
gefährlich sein. Und heimlich hatte sie sich schon oft gewünscht, auch einmal
so ein richtiges Abenteuer zu erleben.
    Sie lief hinter dem Jungen her und
fragte ein wenig atemlos: „Könntet ihr mich nicht auch mitnehmen?“
    Jim blickte sie verblüfft an.
    „Dich?“ fragte er. „Du hast doch viel
zuviel Angst.“
    „Hab ich gar nicht“, sagte Li Si und
wurde rot, „außerdem ist ja Lukas dabei, und du hast selbst gesagt, wenn er
dabei ist, dann passiert einem nichts.“
    Jim schüttelte den Kopf. „Nein, Li Si“,
meinte er freundlich und legte ihr den Arm um die Schulter, „diesmal is’ es
ganz bestimmt nichts für dich. Du bist ein kleines Mädchen und noch dazu eine
Prinzessin. Du bist an sowas nicht gewöhnt. Wenn es vielleicht schlimm wird,
dann können wir uns nicht um dich kümmern. Und wir können auch nicht wegen dir
wieder heimfahren, weil du vielleicht zu empfindlich bist. Das mußt du schon
einsehen, Li Si.“
    Jim hatte es nicht bös gemeint, und die
kleine Prinzessin hätte auch vielleicht nachgegeben, weil sie wirklich Angst
hatte. Aber der Junge hatte so geredet, als ob er über sie zu bestimmen hätte.
Jedenfalls empfand sie es so. Und das kränkte sie in ihrer Würde als
Prinzessin. Und nun erwachte ihr Widerspruchsgeist. Und sie hatte, wie wir ja
schon früher gesehen haben, einen sehr starken Widerspruchsgeist.
    „Ich will aber mit“, sagte sie, „und
ich fahre auch mit.“
    „Nein“, antwortete Jim, „das is’ eine
Männersache. Lukas hat es auch gesagt.“
    „Ach du“, rief Li Si schnippisch, „tu
doch nicht so wichtig! Du traust dich ja bloß, weil Lukas dabei ist. Du bist
auch nur ein kleiner Junge und kannst sogar noch nicht mal lesen und
schreiben!“ Nun wurde auch Jim böse, denn er fand, das hätte sie ihm nicht
sagen dürfen.
    „Es gibt eben Leute“, sagte er, „die
lernen lesen und schreiben und solchen Unsinn, und es gibt Leute, die bestehen
dafür Abenteuer. Für dich is’ es jedenfalls besser, wenn du hier bleibst und
recht fleißig lernst, weil du dir so viel drauf einbildest und so gescheit bist!“
    „Und ich fahre doch mit!“
    „Nein!“
    „Doch!“
    „Nein!“
    „Das werden wir ja sehen!“ rief Li Si
und lief fort.
    Jim schwang sich

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