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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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sprachen die Bäume – über den Regen und wie gut alles verrottete, wenn die Erde wärmer war. Und sie sprachen von Angst. Die Angst war neu, und sie ging im Urwald um. Die Bäume fürchteten sich nicht vor Riesen, Trollen oder Drachen. Die fanden sie nur lästig. Hier musste es um etwas viel, viel Schlimmeres gehen. Es bewegte sich von Westen nach Osten – auf Simons Haus zu, soweit Jinx es verstand. Die Bäume hielten sich vage. Sie versuchten gar nicht erst das Ungetüm zu beschreiben. Sie sagten nur
Angst
.
    Jinx zog die Zehen aus der Erde und machte sich auf den Heimweg.
    Hinter ihm bewegte sich etwas im Wald. Jinx drehte sich um. Ein Werwolf oder ein Werbär? Es schob sich hinter einem Baumstamm hervor. Ein Werwolf. Jinx machte auf der Stelle kehrt, wollte wegrennen, trat jedoch in ein Loch und fiel.
    So schnell und so leise er konnte, stand er wieder auf. Als er den rechten Fuß aufsetzte, spürte er einen stechenden Schmerz. Der Knöchel war auf der einen Seite merkwürdig gewölbt. Jinx machte einen Schritt. Es tat weh. Noch ein Schritt. Der Werwolf war etwa fünfzig Meter entfernt und schnüffelte interessiert auf dem Boden herum. Er hatte Jinx noch nicht gesehen, aber jeden Moment würde er seine Fährte aufnehmen. Da geschah es. Die Ohren des Werwolfs zuckten. Eifrig schnüffelnd bewegte er sich auf die Stelle zu, wo Jinx die Zehen in die Erde gegraben hatte.
    Jinx konzentrierte sich auf einen Tarnzauber. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so sehr konzentriert.
    Er schaute auf seine vollkommen sichtbaren Füße, der eine schwoll langsam an, passend zum Knöchel. Jinx versuchte es noch mal. Konzentration!
    Der Werwolf scharrte jetzt in der lockeren Erde, wo Jinx die Zehen eingegraben und gelauscht hatte. Es hatte keinen Zweck, er bekam den Zauber einfach nicht hin. Er hatte es noch nie geschafft.
Wenn du denkst, dass du es nicht kannst, dann kannst du es natürlich auch nicht
, sagte Simons Stimme in seinem Kopf.
    Dann vergiss das Kann-nicht. Er
musste
es schaffen, sonst war er Werwolffutter. Er konzentrierte sich noch mehr.
Ich bin nicht da, ich bin nicht da.
Er tastete nach der Macht, von der Simon sagte, er hätte sie in sich.
    Und auf einmal fand er sie, zum ersten Mal spürte er sie wirklich. Er wusste nicht, woher sie kam, aber sie war da. So fest er konnte, zog er sie in den Tarnzauber hinein.
    Der Werwolf stellte die Ohren auf und drehte sie in Jinx’ Richtung. Schnuppernd kam er auf ihn zu. Dieser Werwolf ähnelte eher einem Wolf als einem Menschen, und er lief auf allen vieren. Doch seine Vorderbeine sahen aus wie Arme, sie hatten Hände mit langen gelben Krallen.
    Der Werwolf schlich näher heran. Er war nur noch ein kleines Stück von Jinx entfernt. Und er kam immer näher. So nah war Jinx dem Tod noch nie gewesen. Der Werwolf senkte die Nase auf den Boden und schnupperte um Jinx’ Füße herum. Schnuppernd umkreiste er ihn. Seine Nase berührte ihn fast.
    Dann setzte er sich auf die Hinterläufe und schaute verwirrt in die Runde. Nach einer Zeit, die Jinx vorkam wie Stunden, schlich er mit eingezogenem Schwanz davon.
    Über eine Stunde dauerte es, bis Jinx zu Hause angehumpelt kam. Normalerweise wäre es gruselig gewesen, mit einem verletzten Fuß durch den Urwald zu gehen, abseits des Pfades. Aber heute war es das nicht, denn Jinx hatte Macht.
    »Jinx, was ist los?« Besorgt lief Simon über die Lichtung.
    »Ich hab’s geschafft«, sagte Jinx. »Ich hab den Tarnzauber hingekriegt.«
    »Wusste ich’s doch, dass du es kannst.« Simon half ihm ins Haus. »Wovor musstest du dich verstecken?«
    »Vor einem Werwolf«, sagte Jinx. »Er hat um meine Füße herumgeschnuppert und nicht gemerkt, dass ich da war.«
    »Ausgezeichnet.« Simon lächelte, und einen Moment lang sah er so aus wie der alte Simon. Aber er war nicht der alte Simon, und Jinx war nicht der alte Jinx, und wenn sie miteinander sprachen, lag immer eine gereizte Spannung zwischen ihnen. »Leg den Fuß hoch, ich mache Abendessen.«
    Während Simon kochte, versuchte Jinx eine Katze zum Schweben zu bringen. Ohne Erfolg. Er schien nicht mehr Macht zu haben als zuvor. Und doch wusste er, dass es so war. Er hatte es gespürt. Er hatte einen Tarnzauber hinbekommen, einen richtig starken.
    Wissen ist Macht. Er dachte an das Buch. Also gut, dann wusste er jetzt eben, dass er eine Katze schweben lassen konnte.
    Er schaute eine Katze an und konzentrierte sich. Die Katze sah ihn verächtlich an und dachte gar nicht daran zu

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