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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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ganzes Blut durch den Augapfel aus«, sagte Jinx.
    »Ach so«, sagte Reven. »Ich dachte, sie wären so etwas wie Geister.«
    »Nein«, sagte Jinx. »Sie sind anders.«
    »Aha.« Reven legte eine Hand auf die Augen. »Tja.«
    »Glaubst du, Simon ist tot?«, fragte Elfwyn.
    Jinx merkte, wie sein Herz einen kleinen Hickser machte. »Als ich gegangen bin, lag er nicht im Sterben. Und Sophie hat sich um ihn gekümmert.«
    »Wunden können sich entzünden«, sagte Elfwyn.
    »Ich weiß«, sagte Jinx. Der Gedanke war ihm auch schon gekommen. »Ich schätze, er hat genug damit zu tun, mit Sophie zu streiten, und hat mich völlig vergessen. Was mich nicht weiter kratzt.«
    »Nein?«, sagte Elfwyn. »Also, ich kenne ihn ja nicht, aber er hat sich doch um dich gekümmert, als du klein warst, oder?«
    »Nur so lange, bis ich groß genug war, dass er mich endlich umbringen konnte«, sagte Jinx.
    »Wenn wir dem
Knochenmeister
glauben wollen. Hat er dich auch so behandelt wie der Knochenmeister?«
    »Nicht direkt, aber das muss nichts heißen.« Jinx dachte an die Flaschen im Dunkeln, die vielen Reihen von baumelnden toten Leben.
    Elfwyn ließ nicht locker. »Du überlässt das Denken einfach dem Knochenmeister. Und das ist dumm, denn er ist nicht auf deiner Seite.«
    »Wir wollen nicht vor einem bösen Zauberer fliehen, um einem anderen in die Hände zu fallen«, sagte Reven. »Gewiss will der gute Knochenmeister …«
    »Er ist nicht der
gute
Knochenmeister!«, unterbrach ihn Elfwyn. »Du hast nicht all die kleinen Menschen in den Flaschen gesehen. Und sehr bald werden auch wir in Flaschen baumeln.«
    »Ich weiß, dass er böse ist«, sagte Reven. »›Gut‹ ist hier nur eine Redensart. Aber dich scheint er zu mögen, holde Jungfer.«
    »Bestimmt nicht so sehr wie die Macht, die er erlangt, wenn er mich in einer Flasche aufhängt.«
    »Aber vielleicht leben wir ja weiter, wenn er uns umbringt. Jinx hängt vermutlich auch irgendwo in einer Flasche, und dennoch lebt er.«
    Jinx setzte sich auf, ihm war schwindelig, weil er so lange kopfüber gelegen hatte. »Weißt du nicht mehr, woraus die Brücke gemacht ist, Reven?«
    »Doch, ja. Aus Knochen. Ich weiß sehr wohl, dass er böse ist.«
    »Es müssen Oberschenkelknochen sein«, sagte Elfwyn. »Das sind die einzigen Knochen, die so lang sind.«
    »Hunderte«, sagte Jinx. »Die Leben sind in den Flaschen, die Oberschenkelknochen sind in der Brücke. Was er wohl mit dem Rest gemacht hat?«
    »Es könnten aber auch Tierknochen sein«, sagte Reven.
    »Hör auf damit, immer das Gute in ihm zu sehen«, sagte Jinx. »Er ist durch und durch böse, und er will uns umbringen.«
    »Ich weiß«, sagte Reven.
    »Die Becher sind eindeutig aus menschlichen Schädeln gemacht«, sagte Elfwyn. »Kein anderes Wesen hat so eine Kopfform.«
    Nachdem sie sich geweigert hatten, aus den Bechern zu trinken, hatte der Knochenmeister sie durch Silberkelche ersetzt. Gastfreundschaft wurde bei Zauberern großgeschrieben.
    »Du musst zugeben, dass er bisher nett zu uns war«, sagte Reven.
    »Nein, muss ich nicht«, sagte Jinx.
    »Zu Jinx ist er gemein«, sagte Elfwyn.
    »Ja, ich weiß«, sagte Reven.
    »Du hast doch den Weg nach unten gefunden! Also willst du selbst fliehen!«
    »Ja«, sagte Reven. »Das will ich auch.«
    »Was ist dann das Problem?«, wollte Jinx wissen.
    »Es ist wegen seines Fluchs«, sagte Elfwyn. »Er möchte ihn loswerden.«
    »Ach ja. Der Fluch, der uns sagt, dass er jemand Wichtiges ist.« Jinx hatte schlechte Laune.
    »Das denkst du, weil ich am Hof von König Rufus gelebt habe«, sagte Reven. »Aber meine Stiefmutter und ich haben immer am niedrigsten Tisch gegessen, und es war uns nur selten gestattet, beim königlichen Empfang zugegen zu sein.«
    »Was ist mit deinem Vater?«, fragte Elfwyn.
    »Ich habe … hatte … nur eine Stiefmutter.«
    »Dann ist dein Vater also tot?«, sagte Elfwyn.
    Reven gab keine Antwort.
    »Und, wenn ich fragen darf, warum hat der König deine Stiefmutter umgebracht?«
    Es war deutlich, dass Elfwyn eigentlich nicht fragen durfte, aber Reven holte tief Luft und sagte: »Weil sie über Dinge sprach, die er lieber nicht besprochen haben wollte.«
    »Hat sie den Leuten erzählt, wer du bist?«
    Reven sagte nichts.
    »Dann lag der Fluch also nicht auf ihr. Oder sie konnte ihn irgendwie umgehen«, sagte Elfwyn.
    »Sie war eine sehr weise Dame. Und gutherzig.«
    Jinx ertrug das Zittern in Revens Stimme nicht länger. »Lass ihn, Elfwyn.«
    Elfwyn wandte sich

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