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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Jinx sie nach.
    »Ach, halt den Mund. Ich muss ihn daran gewöhnen, vor seinem Mittagsschlaf immer ein heißes Getränk zu sich zu nehmen, für den Fall, dass ich ihn eines Tages vergifte.«
    Jinx starrte sie an. »Das würdest du nie tun.«
    »Würde ich wohl, wenn ich denken würde, dass er uns sonst umbringt. Sag mal, hast du wirklich seine Machtquelle benutzt?«
    »Ja«, sagte Jinx.
    »Du hast doch gesagt, das könntest du nicht.«
    »Nein, ich hab gesagt, er würde es merken, wenn ich es tun würde.«
    »Wahrscheinlich war das keine so gute Idee.«
    »Na ja, ich bin irgendwie ausgerastet. Das wärst du auch, wenn er dich die ganze Zeit rumschubsen würde.«
    »Und was ist nun seine Machtquelle?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwas unter diesem Zimmer.« Er konnte es jetzt spüren. Er zitterte. »Irgendwas Kaltes.«
    »Direkt hier drunter?« Elfwyn zeigte auf den Boden.
    »Ein bisschen weiter links. Aber wir haben überall in den Kellern und draußen gesucht. Es führt kein Weg nach unten.«
    »Doch. Und zwar genau an dieser Stelle.« Sie ging in die Hocke. »Ich hab es gesehen, als du das Drachenblut verschüttet hast. Guck mal, genau unter dem Waschbecken.«
    Jinx kniete sich neben sie. Die Fugen zwischen den Steinplatten waren voller Staub. Doch um eine Platte waren die Fugen schwarz und sauber, als wäre sie kürzlich bewegt worden.
    »Meinst du, das ist eine Falltür?«
    »Ja, so muss es sein. Kannst du sie schweben lassen?«
    »Wir brauchen uns die Machtquelle nicht anzugucken«, sagte Jinx. »Ich bin mir ganz sicher, dass sie da unten ist.«
    »Aber willst du nicht sehen, was es ist?«
    »Wir haben keine Zeit, nur ungefähr zwanzig Minuten.«
    »Och, ein bisschen länger haben wir schon, er hat sich gerade erst hingelegt. Na komm, mach schon, heb sie hoch. Bitte!«
    Auch Jinx war neugierig. Da war jede Menge Macht, von der man schöpfen konnte – kalte, fiese Macht. Er hoffte nur, dass der Knochenmeister schlief und nichts merkte. Jinx hatte keine Lust, wieder gewürgt zu werden. Mit Leichtigkeit hob er die Steinplatte hoch. Er schob sie zur Seite und legte ein dunkles Loch frei.
    Ein modriger Kellergeruch drang aus der Öffnung.
    »Guck mal, da führen Eisensprossen nach unten«, sagte Elfwyn. »Komm mit!«
    »Warte.« Jinx nahm zwei Kerzen von der Werkbank und zündete sie an. »Hier.« Elfwyn stieg als Erste hinab. Jinx schaute ihr gespannt zu. Es sah tief aus.
    »Ich bin jetzt unten. Hier ist eine Art Gang«, sagte Elfwyn.
    »Wir haben nicht viel Zeit.« Jinx ließ sich in die Öffnung hinab.
    Der Gang bestand aus festem Stein. »Ich glaube, er ist in die Insel hineingemeißelt«, sagte Elfwyn.
    »Beeil dich«, sagte Jinx.
    Sie gingen weiter, ihre Kerzen zwei Lichtkreise in der Finsternis. Es roch nach Tod und versiegelten Gräbern. Jinx spürte die Macht jetzt ganz deutlich.
    Der Gang endete vor einer verschlossenen Tür.
    »Kennst du einen Zauberspruch, mit dem wir da reinkommen?«, fragte Elfwyn.
    Jinx versuchte zu
wissen
, dass die Tür sich öffnen ließ. Aber diesmal funktionierte der Trick nicht. Sie waren der Machtquelle jetzt ganz, ganz nah.
    »Warte«, sagte Elfwyn. Sie hob die Kerzen hoch. »Hier sind ein paar Regale an der Wand – aber was ist das? Flaschen?«
    Hunderte von Flaschen glänzten im Kerzenschein.
    »Das ist die Machtquelle«, sagte Jinx.
    Doch während er es sagte, war er sich nicht sicher. Zwar ging von den Flaschen Macht aus, aber hinter der Tür war eine ebenso starke Macht.
    Elfwyn nahm eine Flasche in die Hand. »Sieht aus, als wäre da ein kleiner Mann drin. Nein, eine Frau. Wie schrecklich!«
    Sie hielt die Flasche so vor die Kerze, dass das Licht grün hindurchschien. In der Flasche sah Jinx eine winzige Frau, die an einem Strick hing. Sie sah tot aus.
    »Was ist das?«, fragte Elfwyn.
    »Das könnten Leben sein«, sagte Jinx. Es machte ihn furchtbar traurig, das zu sehen.
    »Die sehen aber nicht lebendig aus«, sagte Elfwyn.
    Jinx fragte sich, ob er auch irgendwo in Simons Haus in einer Flasche baumelte und ob der Jinx in der Flasche das wusste.
    »Sie sehen tot aus«, sagte Elfwyn.
    »Wir müssen unbedingt hier raus, ehe der Knochenmeister aufwacht«, sagte Jinx.
    »Und die alle hier lassen?« Sie hob die Kerze und leuchtete auf die Flaschen, die in einer langen Reihe ordentlich nebeneinanderstanden. In jeder Flasche hing ein regloser Miniatur-Mensch.
    »Ja. Komm.« Er wollte die traurigen Flaschen nicht länger anschauen. Er wollte nicht mal wissen, dass es sie

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