Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
Vom Netzwerk:
irgendwo in einer Flasche herum? Und hängst nicht an einer Schnur wie die kleinen Menschen da draußen?«
    »Woher soll ich das wissen?«, fragte Jinx.
    »Vielleicht ist Simon hier unten, weil er mit dem Knochenmeister im Bunde steht«, sagte Reven.
    »Oder weil er schon hier war, um Jinx zu suchen, und gegen den Knochenmeister gekämpft und verloren hat«, sagte Elfwyn.
    »Das erinnert mich an ein Bild in einem von Simons Büchern«, sagte Jinx. »Es ist in einer Sprache geschrieben, die ich nicht kenne …«
    »Es gibt eine Sprache, die du nicht kennst?«, sagte Reven.
    »Darauf sieht man einen Mann, der in einer Flasche gefangen ist. Er ist nicht aufgehängt wie die Menschen draußen. Er ist lebendig, wie dieser hier.«
    »So ein Buch kann auch nur ein böser Zauberer haben«, sagte Reven.
    Elfwyn machte eine Kopfbewegung zu der Flasche. »Die nimmst du doch mit, oder? Du kannst sie nicht hier unten lassen.«
    »Der Knochenmeister wird merken, dass sie fehlt«, sagte Reven.
    »Vielleicht erst, wenn wir schon weg sind«, sagte Elfwyn. »Jedenfalls können wir sie nicht hierlassen.«
    »Vielleicht will Jinx sie gar nicht mitnehmen«, sagte Reven. »Schließlich hält Simon ja
ihn
in einer Flasche gefangen.«
    »Aber das ist bei Simon zu Hause«, sagte Jinx. »Das ist nicht so schlimm wie hier unten.«
    Oder vielleicht doch? Woher wusste er, dass Simon nicht auch ein Verlies unter seinem Haus hatte mit Regalen voller Totenköpfe und Knochen und lauter Leben in Flaschen?
    Auf einmal sah er Simon in seiner Küche vor sich, umgeben von Katzen und Essensdüften. Es war eine Welt weit weg von diesem Leichenhaus.
    Jinx dachte an Simons Worte:
Wenn man sich die Macht so beschafft wie er, dann kann jeder mächtig sein. Wenn man bereit ist, so etwas zu tun wie er.
War es das hier, was Simon nicht zu tun bereit war? Irgendetwas hatte er Jinx auf jeden Fall angetan, es hatte mit einer Flasche zu tun, und es war ziemlich schlimm gewesen.
    Aber irgendwie –
Wann nur?
, fragte sich Jinx – war Simons Leben von dem Knochenmeister gefangen und in dieses Verlies gebracht worden, und jetzt benutzte der Knochenmeister es als Machtquelle für seine böse Magie – für solche Sachen wie das Verwandeln von Menschen in Knochenbrücken, das Aussaugen ihrer Seelen und das kreuzweise Stapeln ihrer Knochen. Für Sachen, die, da war sich Jinx auf einmal ganz sicher, Simon nie tun würde. Da konnte Donna Glimmer noch so kichern und der Knochenmeister noch so gemeine Andeutungen machen, Jinx kannte Simon.
    »Meinst du nicht, dass er dich hier unten lassen würde?«, fragte Reven. »Wenn er dich so finden würde?«
    »Es spielt keine Rolle, was Simon tun würde«, sagte Elfwyn. »Es kommt drauf an, was Jinx tun würde.«
    Elfwyn hatte recht. Und was Simon ihm und seinem Leben auch angetan haben mochte, Jinx wollte ihn nicht hier bei all den Knochen lassen. Er steckte die Flasche ein.
    »Na gut. So kannst du ihn wenigstens im Blick behalten«, sagte Reven.
    Aber was war mit der anderen Flasche? Auch von ihr ging Macht aus. Jinx streckte die Hand danach aus.
    Die Flasche sprühte knisterblaue Funken.
    Jinx zog die Hand zurück, und die Funken verschwanden. Die schemenhaften Bänder wanden sich weiter rundherum. Wieder streckte Jinx die Hand aus. Noch mehr Funken, lauter knisternd jetzt, die bis zu ihm hinstoben. Er wollte die Hand durch die Funken hindurchstrecken, doch Elfwyn packte ihn am Arm.
    »Fass die lieber nicht an, Jinx«, sagte sie.
    »Ich will bloß sehen, was drin ist.« Auf einmal spürte er, dass er sehen
musste
, was darin war. Er streckte die andere Hand aus, und Reven packte sie.
    »Sie hat recht«, sagte Reven. »Lass das.«
    »Es geht Macht von ihr aus«, sagte Jinx.
    »Gewiss gefährliche Macht«, sagte Reven.
    »Diese Funken gefallen mir nicht«, sagte Elfwyn.
    Jinx versuchte noch einmal, an die Flasche zu kommen, doch Reven und Elfwyn hinderten ihn daran.
    Als sie den Keller verließen, spürte Jinx, wie sich die Kraft, die Simons Flasche an die Flasche auf dem Tisch band, zu einem immer dünneren Faden dehnte, bis er schließlich riss.
     
    Es war der 29 . August. Noch zwei Tage, dann war der Monat zu Ende und das Ultimatum für Simon abgelaufen – an diesem Tag wollte der Knochenmeister angeblich eine andere Bestimmung für Jinx finden. Jinx versuchte schon den ganzen Tag sich nicht vorzustellen, was für eine Bestimmung das wohl sein könnte.
    »Er bringt uns alle um, ganz bestimmt«, sagte Elfwyn.
    »Es gibt

Weitere Kostenlose Bücher