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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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auch nicht in die entsprechenden Künste eingeführt.« Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an. »Von ein paar belanglosen Details abgesehen. Ich glaube, anständigen englischen Mädchen, die von nichts Ahnung haben, sind sie nicht bekannt. Wenn du möchtest, zeig ich sie dir.«
    Augenblicklich wurde er von heftiger Erregung erfasst. Auf gewisse Weise war sein Mädchen doch nicht so unschuldig. Er sah noch viele lange und interessante Nächte auf sie zukommen, während sie darum stritten, wer in diesem Bett die Oberhand haben sollte. »Später vielleicht.«
    »Da gibt’s ein paar Sachen, die sich besonders interessant anhören. Ich bin neugierig, wie die gehen.«
    Sie würde ihn noch ganz irre machen. Das war bestimmt ihre Absicht.
    »Das sparen wir uns für die langen Winternächte auf, die noch kommen. Habe ich dir schon gesagt, dass ich dich liebe, Annique? Es fing ungefähr bei deinem vierten Versuch an, mich zum Krüppel zu machen. Ich habe nie die Zeit gefunden, es dir zu sagen.«
    »Dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Wir haben genügend Muße, und ich bin unbewaffnet.« Hinter ihren Neckereien verbarg sich Traurigkeit. Schon bald würde er dem Ganzen ein Ende setzen. »Ich finde es höchst erfreulich, geliebt zu werden, vor allem von einem Mann wie dir. Wahrscheinlich werde ich deshalb noch ziemlich hochmütig und eingebildet.«
    »Nur zu.« Ihre entzückenden Rückenmuskeln hatten sich entschlossen, ihre Nervosität abzulegen und locker zu werden, während die wachsende innere Anspannung sie beben ließ. »Hiermit sagst du mir, dass du mich ebenfalls liebst.«
    »Ach … Liebe?« Sie kniff eine Falte in das Leinenkissen, auf dem sie lag. »Ich muss dich enttäuschen, mon ennemi . Ich begehre dich nur. Das hat nichts mit Liebe zu tun.«
    »Reines Begehren.«
    »Du bist der erste Mann für mich. Jede Frau verliert irgendwann durch ihren ersten Mann ihre Unschuld und redet sich dann ein, dass es Liebe sein muss. Das ist so, auch wenn sie vorhat, siebzigtausend Männer in ihrem Leben zu beglücken.«
    Sie lag da. Sie wollte ihn. Und hatte Angst davor. Außerdem fragte sie sich, ob sie nun eine Hure oder nur eine Närrin war, fragte sich, ob sie auf dem besten Wege war, sich auf der Suche nach Schutz einem feindlichen Spion auszuliefern. Sie wusste nicht, ob sie den Unterschied zwischen Begierde und Liebe überhaupt noch erkennen konnte. Wenn ihre Mutter nicht schon tot gewesen wäre, hätte er sie höchstpersönlich erwürgt.
    Für heute Abend hatte das Füchschen genug gegrübelt. Innerhalb der nächsten zehn Minuten würde er dafür sorgen, dass sie diesen Unsinn vergaß. In fünfzehn Minuten würde sie nicht einmal mehr wissen, wie sie hieß. Er zog das Buch unter ihr hervor und warf es beiseite. Ihre Brüste schmiegten sich weich in seine Handfläche.
    Als er sie berührte, spürte er ihr Schaudern, das Pochen in ihrem Körper.
    Du gehörst mir, Annique … jeder herrliche, gefährliche Zentimeter von dir . »Ich habe es mir noch nicht zu Ende ausgemalt, aber siebzigtausend würden dich ganz schön auf Trab halten.«
    Er hob sie etwas an und bedeckte ihren Nacken mit Küssen, um ihre rastlosen Gedanken zu beschwichtigen. Sie neigte den Kopf ein wenig und beobachtete, wie er ihre Brustwarzen mit Daumen und Finger in harte kleine Knöpfe verwandelte. Ihr Atem ging bereits schneller. Sie war so höllisch empfänglich für seine Liebkosungen. Recht so. Bei einer Frau wie Annique musste er jeden nur erdenklichen Vorteil nutzen.
    Er küsste sie auf den Kopf. »Siebzigtausend sind ganz schön viele Männer. Vielleicht kann ich dich überzeugen, dich mit weniger zu begnügen. Wie wäre es mit hundert? Oder einem Dutzend?« Er lockte ihr Kinn nach oben und strich ihren Kiefer entlang. »Oder einem?«
    Als sie aufblickte, schaute er in tiefblaue, verletzliche Augen. »Einem?«
    »Mir.«
    »Oh.« Ihr Atem traf auf seine Schulter. »Nun ja.« Er konnte jeden einzelnen Atemzug spüren. Beide verharrten regungslos. Dann ließ sie ihren Kopf langsam sinken, bis ihre Stirn seinen Körper berührte. Ihre Zunge kostete ihn in einer sanften, warmen Berührung. Kostete seine Haut.
    Seine Hand zitterte, so sehr strengte er sich an, nicht die Beherrschung zu verlieren. Langsam, er musste ganz langsam vorgehen. Er traute sich nicht, etwas anderes als ihr Haar zu berühren. Ihren Hals, die Ohrmuschel. Fall jetzt bloß nicht über sie her wie ein Seemann auf Landurlaub, Robert. Das ist alles noch neu für sie, und sie weiß

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