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Job Future - Future Jobs

Job Future - Future Jobs

Titel: Job Future - Future Jobs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Gratton
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Pflegeleistungen einer immer stärker alternden Gesellschaft.
    Diese zehn Teilaspekte des Faktors Technologie werden die Lebens- und Arbeitswelt der Zukunft bestimmen. Wie wir in den nachfolgenden Szenarien noch sehen, stehen technische Entwicklungen nicht nur im Zentrum der Schattenseite der Vorgezeichneten Zukunft, die Zersplitterung und Isolation kennzeichnen. Sie sind auch Teil einer Gestalteten Zukunft, in der kreative Zusammenarbeit und soziale Teilhabe die Norm sind. Überlegen Sie sich vor dem nächsten Schritt, welche Teilaspekte Sie am stärksten betreffen, welche Sie aussondern können und welche in der Aufzählung nicht vorkamen, obwohl Sie sie für wichtig halten.
Der Faktor Globalisierung
    Die Art Arbeitsplatz, die fast das ganze 20. Jahrhundert hindurch vorherrschte, ermöglichte Produzenten und Verkäufern eine recht entspannte Existenz. Wenn ich an meine erste richtige Stelle – als Psychologin für British Airways – zurückdenke, erinnere ich mich an eine Welt, die sich größtenteils in relativ stabile Märkte untergliederte. BA hatte bei der Passagierbeförderung in Großbritannien ein Beinahemonopol, und wenn das Unternehmen entgegen den Erwartungen Verluste einfuhr, sprang als Eigner der britische Staat ein. Ich erinnere mich, dass ich um 9.00 Uhr ins Büro kam, in der Personalkantine auf der anderen Seite des Flughafens eine Stunde Pause machte, meinen Schreibtisch um 17.30 Uhr verließ und gemächlich nach Hause fuhr. Arbeit am Wochenende wurde nicht erwartet, wir hatten gute Urlaubsregelungen, und natürlich profitierte ich von stark verbilligten Flugtickets. Und erst die betriebliche Altersvorsorge bei British Airways!
    Ihre schiere Größe und stabile Märkte (die oft durch Monopole, Oligopole und Regulierungen gestützt wurden) schützten Großunternehmen wie British Airways vor unliebsamer Konkurrenz. Wer in einer kleineren Firma arbeitete, trat nur mit anderen lokalen Dienstleistern oder Industrien in den Wettbewerb. Das Augenmerk der Firmen lag auf der Produktion oder Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen, die einen vertretbaren Preis und eine einigermaßen akzeptable Qualität haben mussten. Forschungs- und Entwicklungsabteilungen gab es zwar, aber sie zielten tendenziell nur auf marginale Verbesserungen ab. Und dank Einheitsgewerkschaften, die die Löhne für ganze Industrien aushandelten, waren die Personalkosten kalkulierbar. 2
    Das heißt freilich nicht, dass sich die nationale Wirtschaftstätigkeit auf einer einsamen Insel abspielte. Von jeher gab es eine wirtschaftliche Integration und Handel in und zwischen den Nationen. Die Globalisierung mag uns als ein neues Phänomen erscheinen, weil wir Geschichte eher aus lokaler Sicht betrachten. Tatsächlich waren die Regionen seit Jahrtausenden in komplexen Geflechten aus Handelsbeziehungen untereinander verbunden. 3 Für den Beginn dieser globalen Verbindungen lässt sich schwer ein genaues Datum angeben, da sie von Faktoren wie Zuwanderung, verbesserten Verkehrswegen und einer Ausweitung des Handels abhingen. Unabhängig von der Antwort sind die Kräfte, die über die Grenzen des Lokalen hinausstreben, schon seit sehr langer Zeit am Werk.
    Dagegen setzte die Globalisierung im Gegensatz zur globalen Geschichte erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein: nach den Abkommen
     von Bretton Woods von 1944, mit denen die Gründung echter Institutionen für den Welthandel beschlossen wurde. 4 Vor 1944 beschränkten Transportkosten, Kommunikationsprobleme und staatlicher Protektionismus den internationalen Warenverkehr. Später wurde der Gütertransport zusehends billiger. Die technische Entwicklung beschleunigte in den meisten Teilen der Welt den Informationsaustausch. Und staatliche Handelsbarrieren fielen. Mit der zunehmenden Globalisierung des Angebots an Waren und Dienstleistungen stiegen auch die Ansprüche der Verbraucher. Statt sich nur bei Versorgern vor Ort einzudecken, nutzten sie in vielen Ländern ein wachsendes Angebot an Waren. Als Ergebnis dieser Ära der Liberalisierung wuchs das Handelsvolumen im produzierenden Gewerbe zwischen 1950 und 2010 um das 60-Fache. 5
    Für einen genaueren Blick darauf, wie die Kräfte der Globalisierung unsere Arbeit in den kommenden Jahrzehnten beeinflussen werden, habe ich zu ihr acht Teilaspekte ausgewählt, die meiner Meinung nach bedeutsam sind. Sie werden in die an hinterer Stelle geschilderten Alltagsszenarien zur Zukunft einfließen.
Erreichbarkeit rund um die Uhr in der globalen Welt:

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