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Joe Golem und die versunkene Stadt

Joe Golem und die versunkene Stadt

Titel: Joe Golem und die versunkene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Mignola
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oder was hinter dieser Maske steckte. Gleichzeitig betete sie, es niemals sehen zu müssen.
    Dann rannte sie los.

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Kapitel 3
    M olly stürmte die Treppe hinauf. Der hünenhafte Gas-Mann folgte ihr schnaufend. Eine heiße Woge der Panik durchströmte Molly, ihre Haut prickelte vor Angst, und der Puls pochte ihr in den Schläfen. Sie rannte durch Felix’ Tür, warf sie hinter sich zu und schob den Riegel vor, ließ die Kette aber offen. Die Schritte des Gas-Mannes donnerten auf den Treppenstufen.
    Molly huschte durch das Wohnzimmer in Felix’ penibel aufgeräumten Schlafraum, der in einer Ecke des Stockwerks lag. Die Fenster wiesen zum Nachbarhaus und zur Rückseite des Gebäudes. Unter dem Fenster auf der Rückseite lag eine Rolle aus Metallgliedern   – eine Leiter, über die man sich im Brandfall retten konnte. Felix hatte schreckliche Angst vor dem Flammentod, und aus seinem Schlafzimmer gelangte man nicht auf die Nottreppe außen am Gebäude; deshalb hatte er sich diese Leiter besorgt.
    Als Molly den Kopf durch das Fenster zum Nachbarhaus streckte, entdeckte sie zwei andere Gas-Männer auf der Feuertreppe. Sie standen auf Höhe der unteren Etage. Zwei weitere zerrten den schwankenden Felix zum Rand, hielten ihn fest und sprangen mit ihm ins Wasser der 29 th Street.
    Molly hätte beinahe aufgeschrien. Dann aber hörte sie, wie der Hüne gegen die Tür zu Felix’ Wohnung hämmerte.
    Hastig schob sie das Fenster hoch. Der Holzrahmen kreischte. Sie bückte sich nach der Metallrolle, die so schwer war, wie sie aussah, doch es gelang ihr, die Rolle auf die Fensterbank zu wuchten. Sie befestigte die Haken am Rahmen und warf die Rolle aus dem Fenster. Mit lautem Scheppern und Klirren entrollte sich die Leiter.
    In dem Moment, als Molly aus dem Fenster kletterte, flog die Wohnungstür nach innen auf. Der Gas-Mann!

    So schnell sie konnte, stieg Molly die Leiter hinunter, Hand über Hand. Ihr Atem ging stoßweise. Wenn der Gas-Mann die Haken nicht sofort entdeckte, vergingen vielleicht zwanzig, dreißig Sekunden, bis er begriff, wohin sie verschwunden war. Diese Zeit musste sie nutzen.
    Sie kämpfte ihre bohrende Angst nieder, gelangte an das untere Ende der Leiter, schaute in die Tiefe und erschrak. Die Leiter reichte nur halb bis zum Wasser hinunter. Zwei Mannshöhen oder mehr trennten sie noch von der Wasseroberfläche.
    Über sich hörte sie den Gas-Mann. Sein Atem rasselte; er schnaufte wie ein riesiges Tier. Molly blickte gar nicht erst hoch, sondern überlegte fieberhaft. Das Crown Theater stand Rückseite an Rückseite mit einem Gebäude, das vor der großen Überschwemmung das Hotel Sebastian gewesen war. Es hatte nur drei Stockwerke, und seine Ruine recktebei Flut lediglich das Schild auf dem Dach aus dem Wasser. Hotel und Theater waren durch eine schmale Gasse getrennt.
    Kurz entschlossen stieß Molly sich von der Wand ab und ließ die Leiter los, zog die Arme an und schloss die Augen, ehe sie in die Brühe über der Gasse stürzte. Sie schmeckte Salz, Benzin und Abfall und schauderte vor Ekel. Zugleich empfand sie Dankbarkeit, dass sie nicht auf das Dach des Hotels Sebastian gestürzt war.
    Als Molly an die Oberfläche kam, sah sie, wie der hünenhafte Gas-Mann aus dem Fenster sprang. Er glaubte, unter ihm wäre nur Wasser, aber die Flut stand bloß zwei Fuß hoch über dem Dach des alten Hotels, und als der Riese landete, hörte Molly seinen von der Gasmaske gedämpften Schmerzensschrei.
    Molly schwamm zum Schild des Hotels, kletterte hinauf und stand bis zu den Knien im Wasser. Sie rechnete damit, Bootsmotoren aufheulen zu hören, aber das Geräusch blieb aus.
    Was jetzt? , fragte sie sich und wusste im nächsten Augenblick die Antwort: Wenn die Gas-Männer Felix verschleppten, musste sie ihnen folgen.
    Molly blickte sich nach einem Versteck um, aus dem sie Felix’ Entführer ungesehen im Auge behalten konnte. Hier im Freien würden die Gas-Männer sie garantiert entdecken, und was dann? Würden die Kerle sie verfolgen? Wollten sie auch Molly entführen, oder sollte sie sterben wie die Mendehlsons?
    Während sie noch über diese Frage nachdachte, erhob sich der hünenhafte Gas-Mann aus dem seichten Wasser auf dem Hoteldach. Er war vielleicht zwanzig Yards entfernt. Molly starrte ihn offenen Mundes an, als er sich langsam und drohend aufrichtete wie ein prähistorisches Ungeheuer. Das Meerwasser floss perlend von seinem Gummianzug ab. Offenbar hatte er sich beim Aufprall verletzt, denn er hielt den

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